Familie Wimmer


Fasten zeitgemäß

 Die Fastenzeit hat begonnen. Wir Christen gehen am Aschermittwoch, oder sollten es wenigstens, in die Kirche und empfangen das Aschenkreuz als Zeichen der Buße. Heutzutage wird es mit den Worten "Kehrt um und glaubt an das Evangelium!" gespendet.

 Die Natur des Menschen ist oftmals die lange Bank. So ist es positiv, dass es auch Zeiten zum Fassen guter Vorsätze gibt. Aber schnell vergehen die 40 Tage der Fastenzeit und am Ende stellt man frustriert fest, dass wieder alles im alten Fahrwasser gelaufen ist.

 Deshalb möchten wir heuer alle anregen und einladen, einen anderen Weg einzuschlagen. Sozusagen den 1. Schritt vor dem 2. zu tun. Oft wollen wir zuviel, verordnen uns selbst Zwänge oder setzen uns unter Druck. Dadurch ist Frust und Enttäuschung vorprogrammiert und wir verfallen ausgehungert und überfordert in den alten Trend zurück, wie so oft. Wir müssen also herausfinden, was eigentlich schief läuft. Damit sind wir bei unserem eigentlichen Anliegen an alle Menschen.

 Wir sollten uns wieder mehr Gedanken machen, über uns und unser Leben. Was sind meine wirklichen Ziele? Auf welchem Weg befinde ich mich? Ist er noch richtig? Zur Vertiefung forsche ich weiter nach. Kann ich mein Ziel auf faire Weise erreichen? Reicht mir ein momentaner Vorteil oder soll sich auf Dauer etwas ändern? Kommt mein Seelenheil dabei nicht zu kurz?

 Wir können viele Antworten finden, wenn wir uns die Zeit zum Nachdenken nehmen. Nachdenken über uns selbst, über die Welt und auch über Gott. Wenn wir als dauerhafte Grundlage eine positive Gewohnheit schaffen können, bringt es letztendlich mehr für unser Leben. Wählen wir dazu den Erfolg der kleinen Schritte. Manchmal ist weniger mehr und es soll lieber langsamer, aber dafür konstanter wachsen. Und wie sagt man so schön, in der Ruhe liegt die Kraft.

 Nehmen wir uns also täglich 10 Minuten Zeit. Verschaffen wir uns die Ruhe, die es braucht, um uns innerlich entspannen zu können. Es liegt an uns selber, ob wir durch positive Gedanken Freude an der Fastenzeit empfinden und dadurch eine innere Erneuerung herbeiführen können.

 Der Stress wächst leider immer mehr in der heutigen Zeit. Einen Ort der Ruhe zu finden ist deshalb schwer. Wir haben auch Zeiten durchlebt, da blieb kein Raum für Stille. Von einem Trubel in die nächste Sorge. Da wurde uns eine ganz tolle Erfahrung zuteil. Mitsamt dem Einkauf steuerten wir auf eine Kirche zu, die gerade auf dem Weg lag. Wir sahen sie und gingen einfach hinein. Wir setzten uns auf eine Bank, ganz weit hinten, der Kopf voll und leer zugleich und saßen nur da. 10 Minuten, zu keinem Gedanken fähig. Wir spürten aber eine uns unbekannte Atmosphäre, eine Geborgenheit und eine Wärme. Heute können wir das Gefühl beschreiben. Es war wie eine Hand, die einen sanft streichelt und eine milde Stimme, die flüstert „Ich bin da“. Wir genießen jetzt regelmäßig diese Zeit vor dem Tabernakel, einfach Mensch sein und die Gedanken schweifen lassen.

 Unabhängig von seiner Religion sollte jeder Mensch sich diese Möglichkeit nicht entgehen lassen. Sagen Sie bitte nicht vorschnell dazu nein und das macht heute sowieso fast keiner mehr. Nehmen Sie es als Geschenk an und probieren Sie es für die kommenden sechs Wochen aus. Für sich und das Leben das Beste mitnehmen und alle Chancen nutzen für den persönlichen Alltag.

 Natürlich ist uns bewusst, wie schwer es ist, Ruhe in unserer hektischen Zeit zu finden und eingefahrene Bahnen zu verlassen. Wo wir doch immer meinen, etwas zu verpassen. Was wir aber wirklich verpassen, ist die Ruhe. Da dies eben so schwer ist, aber so segensreich sein kann, ist dies unser Vorschlag und eine Anregung für die Fastenzeit 2002.



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Diese Seite wurde am 12. Februar 2002 erstellt