Bei dem ausbleibenden Ansturm der Besucher und den Sorgen der Macher, sicher eine etwas provokante Aussage. Die Leitung hat wahrscheinlich versäumt, zu zeigen, dass diese Ausstellung in dem Besucher persönliche Begeisterung wecken kann. Auch der neue Slogan, das gibt's nur einmal, stimmt zwar, wird aber dieser Ausstellung noch immer nicht gerecht. Wir hatten nur einen Tag zur Verfügung und mußten, bei der Vielfalt des gebotenen natürlich auswählen. Trotzdem sind unsere Eindrücke überwältigend, auch wenn wir nur einen Bruchteil gesehen haben. Davon möchten wir einige herausgreifen. Bhutan mit einem wunderschönen Tempel, der auf der EXPO liebevoll gebaut wurde und für den eine Bleibe nach der EXPO gesucht wird. Der Christus-Pavillon mit Fenstern, die mit so alltäglichem wie Zahnrädern, Glühbirnen, Teesieben usw. gefüllt sind und doch im Spiel des Lichtes keinem Kirchenfenster nachstehen. Dieser Pavillon ist in Metallstecktechnik erstellt und wird nach der EXPO in einem Kloster aufgestellt. Frankreich bietet unter anderem einen beeindruckenden Flug über die Erde. Deutschland mit großen Show- und Technikaufwand und einem Modell der Dresdner Frauenkirche vor dem Pavillon. Aserbaidschan mit einem fantastischen Modell einer Ölbohrinsel. Estland mit einem schwingenden Fichtenwald. Griechenland, vermittelt ein Stück Freiheit in einer Atmosphäre mit Wasser und Spiegeln. Österreich, bei dem der VIP Eingang (jeder Mensch ist schließlich ein VIP) leichter wie der Haupteingang zu finden ist, weil die Messeleitung Vorschriften über die Eingangsgestaltung machte. Eine Präsentation von Kunst, Kultur und Ruhe, gepaart mit der österreichischen Gastlichkeit und Liebenswürdigkeit. "Afrika verschenkt sich". Ein ganzer Kontinent stellt sich dar in der Vielfalt seiner Menschen und Länder, an dem wir nicht nur viel gut zu machen hätten, sondern, den wir endlich als ebenbürdig ansehen sollten. Jeder kann in einem Bereich geben und ist in anderen Bereichen wieder auf Andere angewiesen. In dieser Afrikahalle sind die Pavillons vieler Staaten zusammen gefaßt. Die Seilbahn, die einen überwältigenden Ausblick bietet und auch für Rollstuhlfahrer benützbar ist. Sie ist in zwei Teilstrecken, mit Umsteigen, gegliedert. Karten sind auch nur für eine Teilstrecke erhältlich. Die Vielfalt der Eindrücke ist einfach überwältigend, auch wenn wir nur einen Teil der Länderpavillons und keinen Themenpavillon gesehen haben. Ein Besuch ist nicht, um den EXPO Machern Gewinn zu bescheren, sondern viel mehr, um die Mühe der vielen Länder zu würdigen, selbst zu genießen und sich nebenbei noch auf sehr angenehme Art zu bilden. Man bräuchte viele Tage um "alles" zu sehen und vermutlich wird auch niemand wirklich alles sehen. Jeder wird aber seine Eindrücke finden und vielleicht nicht mehr ganz als der Mensch vor dem Besuch sein. Manches, was als Zukunft verkauft werden soll, ist natürlich auch kritisch zu betrachten. Zum Beispiel die Präsentation der Marktwirtschaft und dem Abbau des Sozialsystems im Deutschen Pavillon. So eine Ausstellung soll ja auch Denkanstöße und Visionen bieten. Wir empfehlen jedem, sich schon Tage oder Wochen vor dem Besuch der Expo, den "EXPO-Guide", der Offizielle Führer durch die EXPO 2000, zu besorgen und den Besuch zu planen. Fragen Sie im Buch- oder Zeitschriftenhandel danach. Es soll nicht alles geplant sein, aber man sollte wissen, was man alles sehen kann und danach seine grobe Auswahl treffen. Falsch liegen kann man mit keiner Auswahl, denn alles ist mehr als sehenswert und für alle Interessen ist viel zu sehen. So manches mag nicht perfekt erscheinen, aber unsere Welt ist auch nicht perfekt. Jedenfalls sollte man sich durch nichts von einen Besuch abhalten lassen, denn es würde einem wirklich etwas entgehen. Nicht nur unser Leben, sondern die ganze Welt ist bunt und dies zeigt die EXPO in Vollendung. Nutzen Sie diese einmalige Gelegenheit, sich selbst diesen bunten Blumenstrauß in Hannover zum Geschenk zu machen. Zur Einstimmung und und kleine Plaungshilfen. Bilder, Links und Tipps.

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