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DIE EHRENBÜRGER
Kurzbeschreibung







Ing. Ernst Vergani

Ernst Vergani

Foto aus dem Prospekt der Raiffeisenkasse von 1986
 

geboren 1848, gestorben 1915
War von 1882 - 1890 Bürgermeister
Ing. Ernst Vergani war seit 1874 Werksleiter der Österreichisch Mährischen Grafitgewerkschaft (Mühldorfer Grafitwerk). 1882 kaufte er das Trenningschlössl und wurde somit auch Eigentümer des Grafitwerks. 1897/98 verkaufte er beides an den Industriellen Arch. Adolf Jäger.
Am 4. Dezember 1886 gründete er mit 90 Bauern und Gewerbetreibenden in Mühldorf die erste Raiffeisenkasse Österreichs, zu deren ersten Obmann er gewählt wurde.
Als Bürgermeister kannte er die Not der Bevölkerung und sagte sehr treffend: "Die Mitglieder unserer Gemeinde teilen sich in zwei Kategorien, in arme Leute und in ganz arme Leute." Die Gründung der Raiffeisenkasse versprach Hilfe. Auch sein Wahlspruch: "Alles für das Volk! Alles durch das Volk!" bringt ihm viel Sympathie und viele Anhänger ein.
Herr Bürgermeister Ing. Ernst Vergani war auch Abgeordneter im niederösterreichischen Landtag und im Reichsrat der österreichisch-ungarischen Monarchie.
Obwohl die meisten sozialen Einrichtungen in Mühldorf auf seine Initiative hin entstanden und er geholfen hat, die damalige wirtschaftliche Notzeit gut zu überstehen, stößt er auf Neid, Mißgunst und Intrigen, die weit über Mühldorf hinaus reichen. Somit dankte ihm die Gemeinde seine Verdienste nicht und er verläßt verbittert und enttäuscht Mühldorf und zieht nach Schallemmersdorf.


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Dir. Ing. Alois Reifmüller  

Geboren: 10. Dezember 1897
Gestorben: 19. März 1979

Herr Dir. Ing. Alois Reifmüller war nicht nur ein bewunderungswürdiger Techniker, für mich als Kind war es immer sein Grafitwerk, sondern auch ein herausragender Förderer und entwickler der Gemeinde. Erst mit der Beschäftigung mit seinem Nachlaß, der Zugang gestaltet sich für mich nicht ganz einfach, wird es möglich ein Bild von ihm zu zeichnen. Als Kind hat mich einfach das Grafitwerk fasziniert und erst auf Nachfragen bin ich auf seine Publikation, MÜLDORFER GRAFIT-BERGBAU AG, gstoßen. Ein Exemplar davon ist zur Einsicht im Gemeindeamt Mühldorf vorhanden. Die Familie seiner Tochter, Blauensteiner, betreibt in Mühldorf und in Trandorf je ein Einzelhandelsgeschäft und ein Enkel von ihm bewohnt noch das Trenningschlössel.

Herr Dir. Ing. Alois Reifmüller war von 1928, mit einer Unterbrechung von 1946 bis 1947, Wekrleiter und ab 1948 bis zur Schließung, auch Besitzer der MÜLDORFER GRAFIT-BERGBAU AG. Von 1951 bis 1956 und von 1964 bis 1979 war er auch Obmann des Verkersvereins Müldorf.

Als besonderer Glücksfall, seine Unterschrift von einem Verkehrsvereins Dokoment von 1951.


Aus Zeitungsausschnitten, anläßlich seines Todes:

Trauer um den Ehrenbürger: Reifmüller tot

MÜHLDORF - Wer ihn noch vor wenigen Wochen gesehen hatte, konnte es kaum glauben. Dir. Reifmüller ist am 19. März nach wenigen Tagen schwerer Krankheit gestorben. Die Marktgemeinde trauert um einen verdienstvollen Ehrenbürger, die große Schar seiner Freunde um einen aufrechten, hilfsbereiten Menschen, Gattin Maria, Tochter Mitzi und Schwiegersohn Anton, Enkel und Urenkel um die zentrale Persönlichkeit der Familie.

Dir. Ing. Alois Reifmüller wurde am 10. 12.1897 als jüngstes Kind einer dem Bergwerkswesen eng verbundenen Familie geboren, fand mit 18 Jahren eine Anstellung im Graphitwerk des Fürsten Schwarzenberg und besuchte die montanistische Hochschule in Leoben. Seit 1921 verheiratet, kam er mit seiner ihm stets treu zur Seite stehenden Gattin 1927 nach Mühldorf, wurde 1929 Werksleiter der Mühldorfer Graphitbergbau Ges. mbH und blieb es bis Kriegsende. Seine großen Erfahrungen bewirkten seine Entsendung in die Ständevertretung der Industrie von 1934 bis 1938. 1947 schon zog er wieder im Graphitwerk ein, wurde 1948 Werksdirektor und schließlich 1957 durch Erwerb der Aktien - uneingeschränkter "Boß". Als die Ergiebigkeit und Rentabilität des Graphitbergbaues nachließen, hielt er die Arbeitsplätze seiner Mitarbeiter, die ihm über alles schätzten, möglichst lange und half ihnen bei der Arbeitsplatzsuche. Dir. Reifmüller hat sein Wissen aber auch in mehreren wertvollen Publikationen der Nachwelt erhalten.

Ein Denkmal setzte sich Ing. Reifmüller durch den Bau der Mühldorfer Wasserleitung, die er plante, deren Bau er leitete und überwachte. 1952 stattete ihm die Gemeinde dafür den Dank durch die Verleihung der Ehrenbürgerschaft ab. Dem Gemeinderat Mühldort gehörte er von 1950 bis 1972 an, versiert in allen technischen und rechtlichen Fragen, in loyaler Weise den Bürgermeistern mit Rat und Tat zur Seite stehend. Unvergängliche Verdienste aber erwarb sich Ing. Reifmüller auch um die Förderung des Fremdenverkehrs und die Ortsverschönerung: 1936 errichtete er das Schwimmbad, wurde von 1951 bis 1955 und seit 1964 immer wieder zum Obmann des Fremdenverkehrsvereines gewählt, veranstaltete unvergeßliche Sommerfeste, zuerst auf seinem eigenen Trenninghof, dann auf dem neuen Festplatze in Elsarn; er organisierte Sonnwendfeiern und aktivierte den Verein in jeder Weise. Seine physische und geistige Vitalität hatte sich diese einmalige Persönlichkeit bis zuletzt bewahrt.

Unvergessen bleiben allen seine von großem Optimismus getragenen Worte, die er anläßlich seines 80. Geburtstages aussprach:

"Mein Leben hat mich wohl zu vielen Höhen und durch manche Tiefen geführt, es hat Kompromisse und Opfer verlangt. Aber schließlich hat stets das Glück überwogen. Es hat sich für mich gelohnt, zu leben."


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Medizinalrat
Dr. Kurt Rothaug

Dr. Kurt Rothaug

Foto aus dem Sterbebild
 

Ehrenbürger seit 1979
Kurzer Lebenslauf:
Geboren: 22. Jänner 1910 in Laibach, damals Kronland Krain
Eltern: Leopoldine Amalia und Dr. phil. k.k. Gymnasialprofessor Rudolf Ernst Rothaug
Geschwister: Ilse
Schule: Volksschule, Gymnasium und Universität in Wien
Promotion: 5. Feber 1936
Militärdienst: 1942 - 1945 in Frankreich und an der Ostfront
1945 - 1947: Urlaubsvertretung und daneben Studium der Zahnheilkunde
Seit 5. 9. 1947: Praxis in Mühldorf, ab 1948 Gemeindearzt
17. Feber 1969: Verleihung des Titels Medizinalrat durch den Bundespräsidenten
ab 1. 7. 1971: Eintritt in den Ruhestand, gleichzeitig aber weiterhin Vertretung des Gemeindearztes
Gestorben: 6. April 1992

Die Leistungen von Medizinalrat Dr. Kurt Rothaug können praktisch nicht hoch genug eingeschätzt werden. Dies mag auch meine eigene Erfahrung verdeutlichen. Nachdem ich als Kind nach langer schwerer Krankheit wieder in Mühldorf war, wurde ich von Dr. Kurt Rothaug weiter behandelt und mein Zustand kontrolliert. So mußte er mir auch mindestens wöchentlich Blut abnehmen und die Senkung bestimmen. Da ich dies selbst beobachten und ablesen konnte, fragte ich auch einmal nach dem Gerät. Er erzählte mir, dass dieses "Gerät" von einem Soldaten während des Krieges für ihn gemacht wurde und es noch immer das einfachste und velässlichste ist. So wurde schon sein Kriegseinsatz gewürdigt.
Nachdem mit der Zeit fest stand, dass ich mein Knie nie mehr werde abbiegen können, hat er sich überlegt, wie er mir am besten das Gehen ohne Hilfsmittel lernen kann. So wie ich heute gehe, fast ohne zu hinken und auch über weite Strecken, hat er mir vorgemacht und gelernt.
So werde ich ihn in besonders dankbarer Erinnerung behalten, praktisch mit jedem schmerzfreien Schritt.
Sein Sohn Uwe trat in seine Fußstapfen und ist leider viel zu früh verstorben.


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Karl Wimmer sen.

 

Jahrzehntelang war er Kapellmeister und ist heute Ehrenkapellmeister der Blasmusikkapelle, des 1908 gegründeten Musikvereins Mühldorf
Träger der Ehrenmedaille mit Zusatzspange des Niederösterreichischen Blasmusikverbandes für 50-jährige aktive Musikausübung.
Mit Sicherheit ist es auch mit sein Verdienst, dass die Kapelle weit über die Grenzen Mühldorfs hinaus bekannt ist. Sie hat auch immer wieder Auftritte außerhalb Mühldorfs, wie zuletzt am 2. September 2000 in Mühldorf am Inn. Darüber hinaus ist seine geleistete Nachwuchsarbeit nicht zu vergessen, wie sein Sohn und Nachfolger, Kapellmeister Karl Wimmer jun. und die jungen Musiker der Kapelle, zeigen.
1999 widmete er der Marktgemeinde Mühldorf einen Marsch mit dem Titel "Gruß an Mühldorf".


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Diese Seite wurde am 9. September 2000 erstellt und
am 27. Dezember 2001 zuletzt bearbeitet.