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Literatur zu Mühldorf

Leseprobe aus "200 Jahre Dekanat Spitz"
Erschienen 1985


Mühldorf - Niederranna

Die vom Wachauer Klima begünstigten Orte Mühldorf und Elsarn liegen in der Talsohle des Spitzerbaches, die übrigen Orte an den Hängen des Jauerling und auf Höhen über dem Tal. Patronin der Pfarrkirche Niederranna ist die hl. Margareta. Die Pfarre Mühldorf - Niederranna umfaßt die Marktgemeinde Mühldorf, ferner Fohra und Wernhies von der Gemeinde Kottes-Purk. Dieses Gebiet weist eine Fläche von 33 km² mit 1500 Seelen auf, dazu kommen noch 250 Zweitwohnsitzer.

In Trandorf ist die Filialkirche von Mühldorf, in Elsarn gibt es eine Kapelle.

Ranna gehörte zunächst in pfarrlicher Beziehung zu St. Michael. In dieser Eigenschaft als Exkurrende kam es mit diesem 1159 an St. Florian. Im Stiftsarchiv wird 1321 der erste Pfarrer von Ranna erwähnt.

Anfang des 15. Jhdts. bestand in Unterranna eine Kirche zu Ehren Mariä und des hl. Stephanus mit einer Fronleichnamskapelle, an das Hans von Neudegg 1414 ein Kloster für 12 Paulingermönche zu bauen begann. 1516 weihte man Kloster und Kirche. 1797 wurde die Pfarre mit Niederranna vereinigt und auch als Kirche geschlossen. Von dieser Kirche stehen nur noch Bruchsteinmauern.

Über dem ehemaligen Kloster Unterranna liegt auf dem Schloßberg die Burg Ranna. Der älteste Teil ist eine romanische Kirchenburg mit einer berühmten Krypta.

Das jetzige Kirchengebäude in Niederranna stammt mit dem gotischen Chor aus der 1. Hälfte des 15. Jhdts., das auffallend breite, saalartige Langhaus gehört dem 18. Jahrhundert an. In der Kirche sind zwei Gemälde, Spätwerke des Kremser Schmidt (Taufe Jesu, Heimkehr des verlorenen Sohnes).

Pfarrer ist Mag. Eduard Öhlinger (geb. 1942). Die Sonntagsmesse ist um 8.30 Uhr in Niederranna, um 10 Uhr in Trandorf. Am Samstag werden Vorabendmessen gelesen, und zwar während der wärmeren Jahreszeit um 19 Uhr, sonst um 17.30 Uhr.


Geschichte des Dekanats

In der Pfarrchronik St. Oswald ist zu lesen, daß 1677 das Dekanat an der Krems, zu dem 56 Pfarren gehörten, in zwei Dekanate geteilt wurde: Krems und Albrechtsberg. Die Pfarre St. Oswald wurde dem Dekanate Albrechtsberg zugeschrieben.

Vor der Diözesangründung gab es auf diesem Gebiet 12 Dekanate. Was unser Gebiet betrifft, gab es 2 Dekanate: Krems mit 24 Pfarren und St. Oswald mit 35 Pfarreien.

Nach der Errichtung der Diözese St. Pölten wurde 1785 eine neue Dekanatseinteilung gemacht mit 20 Dekanaten. Das war die Geburtsstunde des Dekanates Spitz. Es umfaßte 22 Pfarreien: Aggsbach, Albrechtsberg, Purk, Els, Grainbrunn, St. Johann bei Großheinrichschlag, Kirchschlag, Kottes, Laach am Jauerling, Lichtenau, Martinsberg, Niederranna, Ottenschlag, Raxendorf, Reinprechts, Sallingberg, Spitz, Trandorf, Unterranna, Waldhausen, Weinzierl und Wösendorf. Die Pfarre Weißenkirchen gehörte damals zu Krems, die Pfarren Emmersdorf, Heiligenblut und Weiten zum Dekanat St. Oswald.

1899 wurde die Pfarre Emmersdorf dem Dekanate Spitz zugeteilt und Pfarrer Josef Beimberger zum Dechant des Dekanates Spitz ernannt.

1908 erfolgte in der Diözese eine neue Dekanatseinteilung: mit 26 Dekanaten. Damals blieben dem Dekanate Spitz 16 Pfarren: Aggsbach, Albrechtsberg, Els, Emmersdorf, Heiligenblut, St. Johann, Laach am Jauerling, Lichtenau, Loiwein, Niederranna, Raxendorf, Spitz, Weinzierl, Weißenkirchen, Weiten und Wösendorf.

Wegen der Errichtung des Truppenübungsplatzes Allentsteig, wo vier Pfarren ausgesiedelt wurden, wurde 1941 das Dekanat Pölla aufgelassen und das Dekanat Gföhl geschaffen. Die Pfarren Lichtenau und Loiwein wurden vom Dekanat Spitz in das Dekanat Gföhl übernommen.

Von dieser Zeit an blieb das Dekanat bis zum heutigen Tage konstant mit 14 Pfarren.

Dechanten seit 1908 waren: Josef Beimberger, Emmersdorf (1899-1911); Lambert Strohmer, Spitz (1911-1917); Anton Bruckner, Spitz (1917-1922); Johann Riedl, Spitz (1923-1954); Johann Pleichl, Emmersdorf (1954-1963); Johann Schindl, Spitz (1963-1979); Josef Kaiserlehner, Emmersdorf (ab 1979).


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Diese Seite wurde am 10. Juni 2000 erstellt