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ST. MARTIN

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Die Pfarrchronik von 1953

Teil 1 (Titel bis Seite 6)

 

Chronik Titelseite

ADAM BUCKREIS
CHRONIK
DER
PFARREI ST. MARTIN ZU NÜRNBERG

 

Chronik 1. Innenseite
 
1. Innenseite
ADAM BUCKREIS
CHRONIK
DER
PFARREI ST. MARTIN ZU NÜRNBERG

 


Im Selbstverlag des Katholischen Pfarramtes St. Martin, Nürnberg, Grolandstraße 71.
Druck: Sebaldus-Verlag GmbH, Nürnberg, Luitpoldstraß 5
2. Innenseite

 


Papst Pius XII.

Papst Pius XII.
3. Innenseite

 




Die Schuld am Erscheinen des vorliegenden Buches trifft unsern hochgeschätzten H. H. Stadtpfarrer Johann Krauß.

Als ich ihm nämlich vor einiger Zeit einen Teil meines Manuskriptes „Nürnberg“ gab, sagte er mir tags darauf, er habe sich trotz starker Inanspruchnahme seiner Zeit mit dem Lesen des Manuskriptes sofort beschäftigt, und sei dabei auf den Gedanken gekommen: ob ich wohl in der Art der von mir geschriebenen Bücher eine „Kleine Chronik“ seiner Pfarrei verfassen möchte. Gern ging ich auf diese Idee ein. U. a. auch nach Berichten des höchst instruktiven „St. Martins-Boten“ ist dann diese Schrift entstanden.

Vielleicht wünschte unser Herr Stadtpfarrer, die Gemeinde solle ein Geschichtsbuch besitzen, darinnen oft gelesen wird, weil es gar mancherlei erzählt von den Ereignissen in der Pfarrei, von frohbewegten, freudigen Stunden und Tagen die uns Gott bescherte, das aber auch von Sorgen, Leiden und Nöten berichtet, die jedoch immer wieder gemeistert wurden - dank der Hilf und Güte des Allmächtigen.

Wenn dies der Wunsch des H. H. Stadtpfarrers ist - ich schließe mich ihm an.
 
 
Zieh nun hinaus, Büchlein, in deine Pfarrgemeinde St. Martin. Möge sie immerdar von Gott gesegnet sein, möge sie beschützt und behütet sein von Kirche, Staat und Stadt.

Nürnberg, Dezember 1953
 

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UNSER KIRCHENPATRON

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Der Erzbischof von Bordeaux Maurice Fellin nannte vor einigen Jahren die Pfarrgemeinde „das Geburtsland der Christen“. Sein Geburtsland sollte jeder Christ kennen.

Jedes Land hat bei aller Ähnlichkeit mit anderen Ländern doch seine Eigenart. Auch jede Pfarrgemeinde unterscheidet sich auf irgend eine Art immer von den Nachbargemeinden durch althergebrachte Gewohnheiten, durch die Geschichte, durch den Geist ihrer Gläubigen und ihrer Priester. Vor dieser Eigenart der Pfarrgemeinde und ihren Gewohnheiten muß man Achtung haben. Sie gilt es zu erhalten und neu zu beleben.

Unser Gotteshaus wurde im Jahr 1943 zerstört und mußte wieder aufgebaut werden. Was noch erhalten war, ließ man stehen und hat auf diesen vorhandenen Mauern weitergebaut. So muß auch in der Pfarrgemeinde auf der Tradition weitergebaut werden. Es darf das Alte nicht völlig zerstört und etwas ganz Neues an seine Stelle gesetzt werden. Immer muß die Pfarrgemeinde Achtung haben vor dem übernommenen. Darum ist es gut die Pfarrei in ihrem Entstehen und ihrer Entwicklung zu kennen. Was man nicht kennt, das liebt man nicht. Möge die folgende Pfarrchronik uns eine bessere Kenntnis unserer Pfarrei und damit eine größere Liebe zu unserer Pfarrgemeinde und unserem Gotteshaus vermitteln!

 
 
Pfarrer


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Der heilige St. Martin

St. Martin, der heilige Bischof


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Martin der Heilige!

Ihm zu Ehren steht ein großes, schönes Gotteshaus im Norden der Stadt Nürnberg. Doch wer war jener heilige Mann? Was weiß die Menschheit von ihm? „Wie eine Sagengestalt aus gewaltiger Helden-Urzeit steht St. Martin, der große Bischof vor uns.“ Was kündet die Geschichte, die Legende, die Sage von ihm? Vielerlei. Besonders dieses: Zu Sabaria (jetzt Steinamanger in Niederungarn) wurde Martin um das Jahr 316 geboren. Heidnisch waren seine Eltern. Zu Pavia besuchte er die Katechetenschule. Aber nach dem Willen seines Vaters, der Hauptmann im römischen Heere war, mußte er, schon von seinem 15. Lebensjahr an, unter Konstantinus und Julianus Kriegsdienste tun. Später ging er nach Gallien, ließ sich dort taufen. Er erschien als ein Muster aller Tugenden. Es geschah, daß er an einem ungewöhnlich kalten Wintertag seinen Soldatenmantel mit einem Armen teilte, der ihm an den Toren von Amiens, dem damaligen Ambianum, begegnete; da erschien ihm - wie die Legende kündet - in der folgenden Nacht Christus der Herr, bedeckt mit der Hälfte jenes Kleides. Und er wandte sich zu den Engeln, die ihn umgaben, und sprach: „Martinus hat mich mit diesem Gewand bekleidet und ist doch noch nicht getauft.“ Dem Austritt aus dem Heere folgten Jahre des Mönchlebens, folgte die Reise in die Heimat. Hier bekehrte er seine Mutter, leistete mit Eifer Widerstand gegen die Arianer, die in Illyrien herrschten. Er wurde gegeißelt, wurde des Landes verwiesen, wandte sich nach Mailand, und ging, als er auch hier seitens des Bischofs Auxentius Verfolgungen ausgesetzt war, nach der Insel Gallinaria im Ligurischen Meere.
 
 
Dann ließ er sich bei Poitiers nieder, wo er eine Menge Religiosen versammelte.
Gegen seinen Willen wurde ihm im Jahre 375 das Bistum von Tours übertragen. Aber um sich der Welt zu entziehen, begab er sich in eine einsame Zelle auf steilem Felsen. 80 andere Mönche, die nach Martins Beispiel der strengen Ascese leben wollten, bauten sich um ihn an; so entstand - zwischen dem einsamen Felsen und der Loire - das Kloster von Marmoutiers. Hier endete Martins Erdenwallen im Jahre 400. Der Kirchengeschichtssehreiber Sulpicius Severus, der Martin per-

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sönlich kannte, hat es beschrieben. Gegen die an Priscillian, dem Stifter einer gnostischen Sekte in Spanien, vollzogenen Todesstrafe wandte sich namentlich Martin mit großer Entschiedenheit.
 
 
Die Sage: Kaiser Maximinus habe Martin bei einem Gastmahl den Becher zuerst reichen lassen, um ihn aus seiner Hand zu empfangen, hat ihn zum Schutzpatron der Trinker gemacht; so beging man sein Fest mit Schmausereien und Gelagen. Am Martinifest empfing die Geistlichkeit ihre Zinsen an Hühnern und Gänsen, daher man noch gegenwärtig an diesem Tage die „Martinsgans“ verspeist.

Martin zu Ehren wird das Martinsfest (Martini) am 11. November als dem Todestag des Heiligen gefeiert.
 
 
Martin, lieber Herre ...


Martin, lieber Herre,
nun laß uns fröhlich sein!
Heut zu deinen Ehren
und durch den Willen dein.

Die Gäns' sollst du uns mehren
und den kühlen Wein,
gesotten und gebraten,
sie müssen all herein!
 
Aus der Benediktinerabtei Lambach, Oberösteerreich (14. Jahrhundert)

 
 
Das Martinsfest - ein Volksfest

In manchen Gegenden Deutschlands ist das Martinsfest ein richtiges Volksfest. In Städten, wie in Bonn und Düsseldorf finden große Martinszüge der Kinder statt, Lichterumzüge mit St. Martin auf dem Schimmel, mit Gänsewagen und Gänseliesel. In Bonn am Rhein singt man dazu Martinslieder.

In unserer Gegend kommt als ein Überbleibsel aus vergangenen Zeiten der P e l z m ä r t e l  zu den Kindern und erinnert heute noch daran, daß der Martinstag einmal stark im Volk verwurzelt war.

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Diese Seite wurde am 27. Februar 2006 erstellt.