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ST. MARTIN

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Die Pfarrchronik von 1953

Teil 15 (Seite 77 bis Seite 80)

 


Das Jahr 1946
 
Anton Flieger      
Anton Flieger
 
wirkte als Kaplan von St. Martin vom 15. Februar 1938 bis 15. Januar 1941, dann Wehrdienst, nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft als Kaplan vom 15. Januar 1946 bis 31. August 1946. Er entbietet den Pfarrangehörigen von St. Martin folgenden Gruß:
 

Mit großer Freude habe ich die Kunde vom Wiederaufbau der St. Martinskirche vernommen; mit regem Interesse habe ich den Fortschritt dieser Arbeiten verfolgt, mit innigem Dank gegen Gott habe ich an den Einweihungsfeierlichkeiten teilgenommen.
 
Hocherfreut hat mich auch das ständige Anwachsen der Seelenzahl der Pfarrei St. Martin.
 
Möge diesem erstaunlich raschen und beachtlichen äußeren Aufstieg von St. Martin der göttliche Sämann ein entsprechendes Wachstum der Seelen in die Tiefe folgen lassen! Dies wünscht der lieben Pfarrei St. Martin in ständiger heiliger Seelenverbundenheit unter priesterlichen Segensgrüßen
Anton Flieger, Studienrat

 
Stern
 
 
Wiederaufbau der Kirche
 
Hiezu wurden ansehnliche Beträge gegeben.
 

„Zur Ehre Gottes und zum Heil der Seelen soll aus den Spenden, die eingingen und im Lauf der nächsten Zeit sicher noch eingehen werden, wieder ein würdiges Gotteshaus im Norden unserer Stadt erstehen.“

 

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Das Jahr 1946
 
 
Der Kindergarten
 
konnte nach vielen Umbauten und Ausbesserungen am 2. Juni in der ehemaligen Sakristei eröffnet werden. Es stehen den Kindern zwei schöne, helle Räume zur Verfügung, auch ein idealer Spielplatz zwischen Kirche und Pfarrhaus, wie man ihn größer und besser sich nicht wünschen kann und ihn auch kaum schöner antreffen wird.
 
21. August
 
Die Pfarrgemeinde erhält den Bauerlaubnissehein zur Überdachung der Pfarrkirche. Die Arbeiten am Dachgebälk haben bereits begonnen. Das Holz für den Dachstuhl wird zusammengebettelt und zwar im Frankenwald, in der Fränkischen Schweiz, im Steigerwald, in der Oberpfalz, im Bayerischen Wald und in der Eichstätter Gegend. Es muß in den einzelnen Dörfern von Haus zu Haus Stamm um Stamm gebettelt werden.
 
Advent. Neuerscheinen unseres Pfarrblattes „St. Martins-Bote“ Nr. 1, 15. Jahrgang.
 
„Die dem Kinde nach dem Leben strebten, sind gestorben“   (Matth. 2., 20).
 
Jahresübersicht
 
Zu Beginn des Jahres zählte die Pfarrei ungefähr 8 000 Seelen.
 
2 021 Osterbeichten. (Dieser Stand wurde seit 1941 nicht mehr erreicht.)
 
70 300 Kommunionen. (Bisheriger Höchststand 54 000 im Missionsjahr 1936.)
 
131 Pfarrkinder wurden getauft.
 
62 Trauungen. (Rein katholische Ehen 28 gemischte Ehen 34.)
 
87 Beerdigungen.
 
Kaplan  A n t o n  G e b a u e r  der seit 15. 9. 1946 hier wirkte, nahm am 15. Dezember eine Kaplanstelle in Ingolstadt (St. Josef) an. Dort kann er seine Angehörigen zu sich nehmen, für die er in Nürnberg keine Zuzugsgenehmigung erhielt.
 

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Das Jahr 1947
 
Adam Steinfelder      
Kaplan Adam Steinfelder
Kaplan vom 16. Juni 1939 bis 15. April 1947.

Nunmehr Studienrat in Forchheim am Gym- nasium und an der Oberschule.
 
Grußworte:
 

Einen herzlichen Gruß der Erinnerung allen Gläubigen von St. Martin, vor allem meiner lieben Jugend, die in schwerer Zeit tapfer zur Kirche gehalten hat. Ich habe euch nicht vergessen!
 
Besonderen Dank aber der treuen Seelsorgsgemeinde in Buch, die trotz der eigenen Not das einfache Kirchlein erstehen ließ und in lebendigem Eifer eine neue katholische Gemeinde gestaltete. Möge euer Eifer nie erlahmen, bis einmal ein schöneres und größeres Gotteshaus entsteht. Gottes Segen allen!
Euer ehemal. Kaplan A. Steinfelder

 
Stern
 
16. Februar
 
Die Kanzelverkündigung zeigt, welche Schwierigkeiten immer wieder beim Wiederaufbau der Kirche zu überwinden waren:
 

„Für die Beschaffung der Rohre für die elektrische Installation der Kirche benötigen wir 10 Zentner Altpapier. Wenn die Pfarrgemeinde zusammenhilfl, dann wird es gelingen, dasselbe zusammenzubringen. Annahmestelle ist das Pfarrhaus“.

 
22. Februar
 
Fastenpredigten, gehalten von H. H. Caritaspfarrer Konrad Nicol.
 
2. März
 
Erste Versammlung des Katholischen Werkvolks von St. Martin in der Baracke neben dem St. Martinsbau. Vom ehemaligen Arbeiter- und Arbeiterinnenverein wurden 31 Mitglieder übernommen.
 
9. März
 
Religiöse Woche, gehalten von dem Redemptoristenpater Pfeilstetter.
 

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Das Jahr 1947
 
 
2. April
 
25-jähriges Priesterjubiläum des H. H. Studienrats   E d m u n d  F r i e d r i c h, der in St. Martin wohnt und seit einigen Jahren in der Seelsorge bei uns aushilft.
 
5. Juni
 
Zum ersten Male geht die Fronleichnamsprozession der Nürnberger Katholiken über den Hauptmarkt hinaus durch die Straßen der Altstadt.
 
8. Juni
 
Die Pfarrprozession, die sich bisher auf den engeh Raum um die Kirche beschränkt hatte, geht heuer zum ersten Mal durch die Straßen der Pfarrei. Der Weg ist folgender: Kirche — Grolandstraße — Pilotystraße — Kobergerstraße — Rollnerstraße  —  Kirche.
 
1. Juli
 
Josef Heinlein aus Autenhausen wird Mesner von St. Martin.
 
Priestermangel
 
Seit der Übersiedlung des Kaplans  A n t o n  G e b a u e r  nach Ingolstadt hatte die Pfarrei nur noch einen Kaplan:
 
A d a m  S t e i n f e l d e r.  Nach achtjähriger, ungemein reger und aufopfernder Tätigkeit in der Pfarrei hat am 15. April nun auch er uns verlassen; er bekam eine selbständige Stelle als Religionslehrer am Gymnasium in Forchheim. Schweren Herzens schied er von unserer ihm liebgewordenen Pfarrgemeinde. Da er weiß, daß die Seelsorge in St. Martin ohne Kaplan unmöglich ist wird er von Forchheim aus weiterhin die Katholiken von Buch und Umgebung seelsorgerlich betreuen und den Bau der Notkirche in Buch in die Hand nehmen.
 
Stadtpfarrer Krauß      
Der Priestermangel ist außerordentlich groß. H.  H. S t a d t p f a r r e r  K r a u ß  war fünf Wochen ohne Kaplan. Endlich konnte er am 1. März 1947 in P f a r r e r  F r i e d r i c h   F l e i s c h e r  wenigs- tens einen Aushilfsgeistlichen bekommen. Pfr. Fleischer ist aus Tirol in seine Heimatstadt Nürnberg zurückgekehrt. Möge die Pfarrgemeinde bald wieder einen und dann einen zweiten Kaplan bekommen!
 
Handschriftlicher Zusatz: † 27. 2. 57
 

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Diese Seite wurde am 28. Juli 2007 erstellt.