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ST. MARTIN

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Die Pfarrchronik von 1953

Teil 20 (Seite 96 bis Seite 101)

 


Das Jahr 1950
 
 
Peter Krämer
Zum  Priester  geweiht  am  30. April 1950
Erstes heiliges Meßopfer am 1. Mai 1950
in der St. Martinskirche
  Peter Krämer
 
26. Februar
Fastenpredigten von Pfarrer Krauß über das Heilige Jahr.
 
19. März
Einweihung der neuen Orgel der Fa. Hindelang-Ebenhofen.
 
Sonntag Orgelkonzert. Werke von Sebastian Bach anläßlich seines Geburtstages am 21. März 1685 und seines 200. Todesjahres (1750, 28. Juli). An der Orgel Pater Junghanns S. J.
 
26. März
Religiöse Woche, P. Otto Daneffel S. J., Familienwoche.
 
1. Mai
Primiz des Pfarrkindes Peter Krämer (4. Primiz in St. Martin).
 
18. Mai
Einweihung des Kindergartens im St. Martinsbau (Chr. Himmelfahrt).
 
11. Juni
Die Pfarrprozession geht ab heuer folgenden Weg: Kirche — Grolandstraße — Uhlandstraße — Kobergerstraße — Rollnerstraße — Kirche.
 
30. Juli
Elmar Kredel, ein Pfarrkind von St. Martin, das seit Ende des Krieges in Hollfeld wohnt, empfängt in Bamberg die Priesterweihe.
 
26. August
Gründungsversammlung des Wohnungswerkes St. Martin (später umbenannt in Wohnungswerk St. Sebald).
 

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Das Jahr 1950
 
 
8.Oktober
 
Der Kirchenchor beging die Feier seines 30jährigen Bestehens.
 
Unter dem Titel „Die Messe im Wandel der musikalischen Ausdrucksform des 16., 18. und 19. Jahrhunderts“ brachte der Chor in den drei Gottesdiensten um 8.30 Uhr, 11 Uhr und 18 Uhr drei Messen, die die verschiedenartige Einstellung der Komponisten und ihrer Zeit zu einem unverändert gebliebenen Text zeigten. *)
 
Es war eine ganz große Leistung des Kirchenchors — auch dank des jungen, stark talentierten  D i r i g e n t e n  H e l m u t  G o l d m a n n.   Dank insbesonders auch dem Vorstand des Chores, der die Seele des Ganzen ist und immer wieder Sänger und Sängerinnen zusammenhält
 
Kirchenchor
 
Der Kirchenchor von St. Martin mit seinem Dirigenten Herrn Helmut Goldmann (auf dem Bild ganz links) aufgenommen 1953.
 
*)   Hans Leo Hassler, Missa secunda;
W. A. Mozart, Krönungsmesse;
Franz Schubert, Messe in G.

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Das Jahr 1950
 
 
und sie so zu großen Leistungen befähigt, Herrn  H a n s  G r o b e c k e r,   ferner den Solisten der Aufführungen:  B ä r b l  K a u n,  H e l l a  R u t t k o w s k i, K a r l  M i k o r e y,  A r t h u r  B a r d,  H e i n z  F i s c h e r und  E r n s t B i r k m a n n,  sowie unserem ständigen Orchester und den Herren des städtischen Orchesters, die alle zum Gelingen dieses großen Tages beitrugen.
 
Um die Geschichte des Kirchenchores zu schildern (es wäre dies ein löblich Tun), müßte das umfangreiche Protokollbuch benützt werden, das 1943 als einziger, als kostbarer Besitz gerettet wurde.
 
26. Oktober
Zur Vorbereitung auf das Christkönigsfest hält H. H. Studienrat Dr. Schrott, Bamberg, ein Triduum.
 
11. November
Eröffnung der Martinsklause. Viele Männer wollten, wie früher im Martinsbau, einen gesellschaftlichen Mittelpunkt haben, wo man nur hinzugehen braucht, um mit Bekannten und Gleichgesinnten gemütlich beisammen sein zu können. Ein solcher Treffpunkt ist nun die Gaststätte im St. Martinsbau. die Martinsklause, geworden. Vor allem der Samstagabend und der Sonntagnachmittag sollen viele Männer und Frauen, überhaupt die ganzen Familien als Gäste haben.
 
Sehr begehrt und besucht ist die Kegelbahn, die gleichzeitig fertig wurde.
 
Nun ist im Martinsbau vorhanden: Kino, Kindergarten, Versammlungsräume, Gaststätte und Kegelbahn  —  Treffpunkt für jung und alt!
 
9. Dezember
Marienfeierstunde anläßlich der Dogmatisierung der leiblichen Himmelfahrt Mariens.
 
Stern



 

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Das Jahr 1951
 
 
Heuer zum ersten Male:
 
Osterliturgie und Auferstehungsamt nicht am Karsamstag früh, sondern in der Osternacht (24./25. März).
 
Stern
 
 
Die CAJ (Christliche Arbeiterjugend) von St. Martin
 
hatte am Sonntag, den 17. Juni, ihren großen Tag. Das CAJ-Heim im St. Martinsbau war fertig und sollte die kirchliche Weihe erhalten. Die CAJ aus den übrigen Pfarreien Nürnbergs und Vertreter des Kath. Werkvolks waren erschienen.
 
Anschließend war in der Schauburg eine große Kundgebung der Christ- lichen Arbeiterjugend, bei welcher der Kaplan der CAJ  S r o k a  in zündenden, richtungweisenden Ausführungen die Bedeutung und die großen Aufgaben der CAJ aufzeigte.
 
Mit dem Ausbau des CAJ-Heims im St. Martinsbau hat die Christliche Arbeiterjugend gezeigt, was man durch eigene Arbeit und Opfer fertig bringen kann. Denen, die durch Spenden mitgeholfen haben, gebührt nicht nur der Dank der Arbeiterjugend, sondern auch der Pfarrgemeinde.
 
Stern
 
 
Sonntag, 2. September
 
Grundsteinlegung für den 1. Bauabschnitt des Wohnungswerkes
St. Martin
 
durch Se. Exzellenz den Hochwürdigsten Herrn  W e i h b i s c h o f  D r. A r t u r  M i c h a e l  L a n d g r a f.
 
„Diese Grundsteinlegung ist der Anfang zu den 75 Wohnungen, die heuer noch in Zusammenarbeit mit der St. Josephs-Stiftung für die Erzdiözese Bamberg neben der St. Martinskirche erstehen sollen.“
 
Am 29. Mai 1947 trafen sich im Pfarrhaus von St. Martin Vertreter des Kath. Werkvolkes, der Jungen Mannschaft, der Kolpingfamilie und des Caritasverbandes und gründeten die „Nürnberger Siedlergemeinschaft“, um ihren Teil zur Beseitigung der Wohnungsnot beizutragen.
 

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Das Jahr 1951
 
 
Weihbischof
 
Se. Exzellenz der Hochwürdigste Herr Weihbischof   bei   der   Grundsteinlegung  zum
Wohnungswerk St. Martin
 
 
Aus dieser „Nürnberger Siedlergemeinschaft“ erwuchs das
 
„Kettelerwerk“,
 
das sich der „St. Josephs-Stiftung“ für die Erzdiözese Bamberg anschloß. Zuerst war für die Besiedlung ein Gelände in Moorenbrunn in Aussicht genommen. Als sich dieser Plan als undurchführbar erwies, erwarb das „Kettelerwerk“ nach langwierigen, mühevollen Verhandlungen ein Gelände von 20 ha an der Trierer Straße am Südrand der Stadt. Dort sollen Interessenten ein Eigenheim und einen Garten bekommen, so wie
 

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Das Jahr 1951
 
 
es das Ziel einer katholischen Siedlungstätigkeit sein muß. Am 20. August 1949 konnte für den ersten Bauabschnitt die Grundstein- legung erfolgen, am 19. November 1949 das Richtfest. Bis jetzt sind 272 Familien eingezogen. Im ganzen soll für 700 Siedler- und Mieterfamilien Wohnraum geschaffen werden.
 
Das Kath. Werkvolk in Eibach plante großzügig den Bau einer Siedlung in der Nähe des Bahnhofs Eibach. 304 Wohnungen sind dort bereits fertiggestellt.
 
Als weiteres Wohnungsunternehmen des Kath. Werkvolks erstand das
 
„Wohnungswerk St. Martin“.
 
Am 30. August 1950 fand im St.Martinsbau die Gründungsversammlung für das Wohnungswerk St. Martin statt. Es war geplant, nur so viele Mitglieder aufzunehmen, als Wohnungen gebaut werden können. Weil aber die Nachfrage nach Wohnungen zu groß war, beschloß die St. Josephs-Stiftung, weitere Interessenten in das „Wohnungswerk St. Martin“ aufzunehmen und in den kommenden Jahren in der Nähe der St. Martinskirche weiter zu bauen. Gelände dafür haben wir bereits in Aussicht und wir hoffen, es in den nächsten Wochen erwerben zu können. Zur Zeit sind für die kommenden Jahre ungefähr 300 Wohnungsinteressenten vorgemerkt.
 
Als eine Zeitung berichtete, daß in der Nähe der St. Martinskirche gebaut werden solle, hatten sich über 1000 Wohnungsuchende gemeldet. Gerne würden wir allen helfen. Weil dies aber nicht möglich ist, soll wenigstens möglichst vielen geholfen werden. Das Kath. Werkvolk handelt aus dem Geist seines großen  B i- s c h o f s  W i l h e l m  E m a n u e l  v o n  K e t t e l e r  heraus, der am 6. Mai 1870 in einem Brief aus Rom schrieb:
 

„Der Gedanke eines Vereins zur Beschaffung von Arbeiterwohnungen gefällt mir außerordentlich. Ich habe schon vor etwa fünf Jahren ein ähnliches Projekt entworfen ... Ich überzeuge mich nur immer mehr davon, daß dies eine der großen und herrlichen Aufgaben der Zukunft sein wird, sowenig dies bisher verstanden wurde. Wenn ich aber für den Rest meines Lebens Gelegenheit habe, irgendein Stückwerk dieser großen Angelegenheit zu fördern, wird es mir zu meiner allergrößten Befriedigung gereichen.“

 
Stern
 

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Diese Seite wurde am 2. August 2007 erstellt.