VOR 60 JAHREN |
|
Am 2. Januar 1945 fielen um 19.20 Uhr die
ersten Bomben. Nach nur 53 Minuten lag
Nürnberg in Schult und Asche. 1800 Menschen
verloren bei diesem Angriff ihr Leben. Wie
erging es unserer St. Michaelskirche? Hier lesen
wir in Ausgabe-Nr. 64 von „Kirche Aktuell“:
Dankbarkeit empfanden viele Michaeler als ihre
Kirche den verheerenden Luftangriff vom 2.
Januar 1945 ziemlich unversehrt überstanden
hatte. An den ausgebrannten Turm und das
Harmonium, statt Orgelbegleitung während der
Gottesdienste, hatte man sich schon seit zwei
Jahren gewöhnt, Doch die Erleichterung währte
nicht lange. „Am 20. Februar 1945 früh um
10,30 Uhr wurden St. Michael-Chor und die
Notkirche St. Konrad durch Luftmine und
Brandbomben total zerstört,“ heißt es kurz und
förmlich in der Pfarrchronik. Eine Frau erinnert
sich: „Es waren nur wenig Leute, die in dieser Zeit
in die Kirche gingen. Die Männer waren im
Krieg, die Kinder zur Erholung auf dem Land,
viele Nürnberger, nach der Zerstörung ihrer
Häuser evakuiert. Für meine Mutter war es einen
gute Gewohnheit die Frühmesse zu besuchen. So
auch an diesem Tag. Und dann erfuhren wir, dass
die Kirche nicht mehr steht.“
|
|
Zunächst fanden die Gottesdienste an den
Wochentagen im heutigen Pfarrbüro statt, an
den Sonntagen im Saal des Blindenheimes an der
Wetzendorfer Str.. Das Osterfest konnte dann
bereits in der Notbehelfskirche unter der
Orgelernpore gefeiert werden, für uns heute fast
unvorstellbar. Bis zum Kirchweihfest im Oktober
1945 konnte der Raum sogar noch etwas
erweitert werden. Viele Schubkarren beladen mit
Schutt mussten aus der Kirche geschafft, viele
Steine zum Wiedergebrauch abgeldopft werden.
Jeder der Zeit hatte räumte und klopfte.
Besonders auch die Niederbronner Schwestern,
deren Haus ebenfalls den Bomben zum Opfer
gefallen war, wirkten tatkräftig am Wiederaufbau
mit. Am 14. Mai 1950 wurde der neue Hochaltar
konsekriert, im Jahr 1953 der neue Tabernakel
und die Michaelsfigur aufgestellt. Stein für Stein,
Stück für Stück fügten sich so wieder zusammen.
Viele opferten Zeit und Mühe um ihr Gotteshaus
im alten Glanz erstrahlen zu lassen, um einer
lebendigen Gemeinde wieder Raum zu geben. Als
letzte der 4 Glocken, wurde die 32 Zentner
schwere Michaelsglocke am 14. Juni 1959 in den
Turm gezogen. Die Weihe der neuen Glocken:
ein großes Fest in St. Michael. Mit ihrem Geläut
beschfießen sie den letzten Akt des
Wiederaufbaus der St. Michaelskirche nach dem
2. Weltkrieg.
|
VOR 20 JAHREN |
|
Wurde der Startschuss für den Bau des
Pfarrzentrums Vogelherd gegeben und somit
auch für die Kirche St. Ulrich.
|
|
„Kirche Aktuell“ berichtet im März 1985 wie
folgt: Lange hat es gedauert, doch nun sind die
Würfel gefallen: Mit Schreiben vom 22. 11. 1984
teilte das Erzbischöfliche Ordinariat Bamberg
mit, dass der Allgemeine Geistliche Rat in seiner
Sitzung vom 20. 11. 1984 folgende Beschlüsse
fasste:
|
|
1) Der Kirchenverwaltung St. Michael wird die
Erstellung einer Gesamtplanung St. Ulrich mit
Kirche, Gemeinderäumen, zwei Wohnungen
kirchlicher Mitarbeiter und einem zwei-gruppigen Kindergarten genehmigt.
|
|
2) Der erste Bauabschnitt 1985 beinhaltet die
Planung und Errichtung des Kindergartens mit
der Wohnung eines kirchlichen Mitarbeiters.
|
|
3) Die Weiterführung des Projektes Vogelherd
geschieht in den Jahren 1986-1987.
|
|
Somit kann unsere Gemeinde ihre Aufgabe als
„Patenmutter“ von St. Ulrich (der Heilige war
Bischof von Augsburg) in Angriff nehmen, so
wie einst St. Michael von „Unserer lieben Frau“
ins Leben gerufen wurde.
|
|
Mittlerweile wurde auf der
Pfarrgemeinderatssitzung am 14. 01. 1985 ein
Bauausschuss St. Ulrich gebildet, der sich z. Zt.
verschiedene Gemeindezentren ansieht, um dann
Vorschläge zur Architektenwahl zu unterbreiten.
Vom Erzbischöflichen Ordinariat sind maximal
fünf Architekten zur Erstellung eines
Planungsgutachtens zugelassen. Im Herbst 1985
wird bereits ein Gemeindereferent für St. Ulrich
eingestellt. Soweit der heutige Projekt Stand.
Vielleicht können wir in der nächsten Ausgabe
von „Kirche Aktuell“ schon weitere
Neuigkeiten berichten."
|