Nachwort des Autors aus |
Ich glaube es, weil es unmöglich ist. Tertullian Der Nürnberger Holzschnitt ist keine Fiktion und keine Fälschung. Er tauchte vermutlich Ende April 1561 in den Straßen der Stadt als Flugblatt auf. Ein Text auf der Rückseite datiert die Erscheinungen am Himmel auf den 14. April 1561. Das Original - blau, orange und grün koloriert - gehört zum Fundus des Pfarrers Johann Jakob Wick (1522-1614), der aus ähnlichen Flugblättern, Zeitungsnachrichten und Berichten von Freunden ein reichhaltiges Archiv über Curiosa des 16. Jahrhunderts anlegte. Die sogenannte »Wickiana«, immerhin dreiundzwanzig Bände stark, wird seit 1836 in der Graphischen Sammlung der Zentralbibliothek Zürich aufbewahrt. Der Künstler Hanns Glaser, der den Holzschnitt anfertigte, war vermutlich von 1540 bis 1571 in Süddeutschland tätig. Von einigen Randnotizen in einschlägigen Werken abgesehen, ist sein Schaffen in Vergessenheit geraten. |
Über das Wirken der Thule-Gesellschaft wurden zahlreiche Bücher
und Abhandlungen verfaßt. Manche Historiker halten sie für einen der
wichtigsten Ursprünge des Dritten Reiches, andere lehnen diese
Theorie vehement ab. Fest steht, daß zahlreiche Merkmale der
Gesellschaft, von germanischen Herrschafts-Phantasien bis zu einem
fanatischen Interesse an nordischer Mythologie (einschließlich ihrer
Verfälschung im Dienste des Nationalsozialismus), von Hitlers Regime
übernommen wurden. Rudolph von Sebottendorff, die Graue
Eminenz der Gesellschaft, starb im Mal 1945, einen Tag nach
Kriegsende. Sein Leichnam trieb im Bosporus. Freitod, meinen die
einen, Mord, die anderen. |
Historisch ist der Streit zwischen Dänen und Norwegern um die
Hoheitsrechte an Grönlands Küsten. Dabei kam es im Zuge eines
Konflikts um nichtkolonisierte Teile Ostgrönlands,
auch in der Gegend von Ittoqqortoormiit, zu
regelrechten Landbesetzungen. Erst 1933 wurde die grönländische
Hoheit vom Internationalen Gerichtshof offiziell an Dänemark
vergeben. Der Streit wurde daraufhin beigelegt.
Die Mitarbeiterinnen der Züricher Zentralbibliothek stellten mir
postwendend eine Reproduktion des Glaser-Holzschnitts zur
Verfügung und versorgten mich mit Hintergrundmaterial (»Dafür
interessieren Sie sich?«). Mein Lektor Reinhard Rohn war der erste,
der sich überzeugen ließ, daß UfoGeschichten eine lange Tradition
haben und auch weiterhin spannend bleiben werden (»Und das X in
"Hex" schreiben wir auf dem Cover sooo groß!«). Zur Nürnberger
Burg begleitete mich Peter Blumenstock (»Nicht schon wieder!«),
während Burkhard Zinner bemüht war, mich über die historische
Wirklichkeit der Thule-Gesellschaft aufzuklären (»Also, so kannst
du das wirklich nicht machen!«). Meine Frau Steffi las die erste
Fassung des Manuskripts, als ich glaubte, vor unüberwindlichen
Problemen zu stehen, sagte mir zu gewissen Punkten allzu ehrlich
ihre Meinung und kam schließlich auf eine clevere Idee, die viel
besser war als meine eigenen. |