Auferstehung, alter Meister

 

Der slowakische Kardinal Ján Korec von Nitra war 1950 einige Monate interniert, konnte dann bis 1960 als Arbeiter nur im Geheimen priesterlich wirken und war bis 1968 inhaftiert. Aus seinen Erfahrungen im Gefängnis:

"Schon in der Isolationshaft machte ich konkretere Erfahrungen über das Suchen der Menschen nach GOTT. Ich denke da an einen jungen Burschen von höchstens zwanzig Jahren, den man wegen versuchten illegalen Grenzübertritts verhaftet hatte. Beim täglichen Rundgang unterhielten wir uns zuerst ganz allgemein. Mitten im Gespräch fragte ich ihn fast zufällig, welcher Religion er denn angehöre. Darauf entgegnete er mir: Ich lebe mein Leben; um solche Dinge kümmere ich mich nicht.

Korec sprach ihn beim Rundgang am folgenden Tag wieder an und suchte ihn zu überzeugen, dass es doch Grundfragen unseres Lebens gebe, die jeden interessieren sollten, so die Frage, ob Gott existiere. Denn davon hänge das Leben jetzt bis in Ewigkeit ab. Die Entwicklung unseres Lebens liege in vielem außerhalb unserer eigenen Handlungsmöglichkeiten - in der Hand Gottes.

Am nächsten Tag kam er wieder zu ihm: "Herr Korec, wenn wir beide sterben, werden wir uns

 
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dann wiedersehen?" Er antwortete mit den Worten der Hl. Schrift und erläuterte sie ihm. Da drückte ihm der junge Mann fest die Hand, sah ihm in die Augen und sagte mit großem Nachdruck: "Herr Korec, glauben Sie mir, es gibt einen Gott. Gott existiert!" Schon war wieder das Ende des Rundganges. Der junge Mann wollte aber unbedingt an diesem Tag nochmals mit Korec sprechen, und er brachte es fertig, dass er mit Korec zusammen zum Putzen der Treppe eingeteilt wurde. "Während der Arbeit sagte er zu mir: Ich mußte einfach noch einmal mit Ihnen zusammenkommen. Ich möchte beichten.' Ich gab ihm zu verstehen, dass wir uns gründlich darauf vorbereiten müssten. In den folgenden zwei Wochen nahm ich mit ihm die grundlegenden Fragen des Glaubens und der Moral durch. So bereitete ich ihn auf die Beichte und die Hl. Kommunion vor. Nach diesen zwei Wochen war er ein glücklicher junger Mann."
J. Korec, "Die Nacht der Barbaren", Graz 1996, S. 195 - 198

Das Ostergeheimnis ist der Kern der christlichen Frohbotschaft: Christus ist auferstanden. Durch Seinen Tod befreit Er uns von unseren Sünden, durch Seine Auferstehung eröffnet Er

 

uns den Zugang zum neuen Leben in Gott und zur Ewigkeit.

"Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt." (Kol 3,1)

Herr Jesus Christus, wir danken Dir, dass Du für uns gestorben und auferstanden bist. Durch Deinen Tod hast Du den Tod vernichtet und durch Deine Auferstehung das Leben neu geschaffen. Vermehre in uns den Glauben an das neue Leben. Öffne uns für die österliche Botschaft, damit uns die Augen aufgehen für die Herrlichkeit Deiner Auferstehung. Der Du lebst und herrschest in Ewigkeit. Amen.






Bild. Auferstehung (Alter Meister)
Verlagsdruckerei Josef Kral, D-93326 Abensberg Bestell-Nr. 51100

 
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  Gefunden in einem Gebetbuch in der Kapelle des Klinikums Nord in Nürnberg. Gescanned und Bilder leicht nachbearbeitet. Das alter ist uns nicht bekannt, muß aber wegen des Buchzitats nach 1996 sein.

  Originalgröße 8 x 12 cm. Scan nur leicht nachbearbeitet.



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Diese Seite wurde am 28. September 2001 von Familie Wimmer erstellt.