Helft den lieben
Armen Seelen

Teil 1 (Titel bis Seite 13)



 
Christus Bild
Text Helft den lieben Armen Seelen


(Titelseite)

 

 

Prälat Erhardsberger schreibt:

Dieses neue Armen-Seelen-Buch ist eine fast notwendige Ergänzung zum "Gebetsschatz" von A. M. Weigl. Alle Opfer und Gebete für die Armen Seelen fußen auf dem Glaubenssatz von der "Gemeinschaft der Heiligen". Im Glauben an den Opfercharakter der hl. Messe können wir in der Eucharistiefeier den lieben Verstorbenen sicher zu Hilfe kommen. Aus dem gleichen Glauben heraus werden unsere persönlichen Gebete und Ablässe eine wirksame Hilfe für die Armen Seelen. Für dieses neue Büchlein von dem bekannten Autor, besonders auch für die klare Darstellung der Ablässe werden viele gläubige Christen dem Verfasser der Schrift "Helft den lieben Armen Seelen" dankbar sein. Vom Standpunkt des Glaubens und der Sitte ist gegen die Schrift nichts einzuwenden.


Regensburg,28.11.1979

Prälat Erhardsberger, Domkapitular i. R.





T i t e l b i l d :
Christusantlitz, geschaut und dargestellt von der
Dienerin Gottes, Schwester Faustine, Krakau.


(Rückseite der Titelseite)


HELFT DEN LIEBEN ARMEN SEELEN


(1)



(Seite 2 leer)

 
A. M. WEIGL


Helft den
lieben Armen Seelen

"Erbarmet euch meiner,
erbarmet euch,
wenigstens ihr meine Freunde,
denn die Hand des Herrn
hat mich getroffen!"

Job 19,21
im Totenoffizium



Verlag St. Grignionhaus, 8262 Altötting

(3)

 
Mit kirchlicher Druckerlaubnis





Erklärung

In Übereinstimmung mit den Dekreten Urbans VIII. wird hiermit erklärt, daß den geschilderten Vorgängen kein übernatürlicher Charakter beizumessen ist, solange die oberste kirchliche Behörde hierüber kein Urteil abgegeben hat.




Herstellung:
Maristen Druck und Verlag GmbH, Furth b. La.

(4)

 
Wir alle sind aufgerufen!

Liebe Freunde! Wir alle, die wir noch leben dürfen, sind aufgerufen, den Armen Seelen zu helfen. Das ist ein großes Werk der Barmherzigkeit! Arme Seelen heißen sie, weil sie sich selber nicht mehr helfen können. Die Zeit ihres Wirkens ist um, aber gottlob ist der Wille zur Armen-Seelen-Hilfe in unserem gläubigen Volk noch lebhaft vorhanden. Nur fehlt es vielfach an geeigneten Gebetstexten, die in handlicher Form zusammengestellt und auch für die älteren Menschen in entsprechendem Druck gut lesbar sind. Auf vielfachen Wunsch wurde daher eine solche Handreichung in dem vorliegenden Büchlein zusammengestellt. Möge es in vielen Herzen den Eifer wecken oder neu entfachen, den lieben Armen Seelen zu Hilfe zu kommen, damit ihr Sühneleiden gemildert und abgekürzt wird.

Gott, der Vater allen Erbarmens, und Maria, die "Königin der Armen Seelen", segne überreich alle,


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die dieses Büchlein verbreiten helfen und auch selbst liebend-sühnende "Samariter des Fegfeuers" sind. Der Dank der Armen Seelen sei allezeit mit Euch Helfern!

Täglich schließe ich Euch in die heilige Messe ein und segne Euch mit vielen Priesterfreunden jeden Mittag 12.00 Uhr. Bitte vergeßt nicht: Priestersegen ist Himmelsmacht gegen Höllenmacht. Jeder Segen hat bannende und schützende, heilende und heiligende Kraft.

Euer dankbarer

A. W. WEIGL

Pfr.-Schmalhofer-Straße 9
8301 Langquaid


"Ich war im Gefängnis,
und ihr seid
zu mir gekommen."

(Mt 25,36)

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I.
Gibt es ein Fegfeuer?


Der hochgelehrte und doch tieffromme Universitätsprofessor Dr. Ferdinand Holböck aus Salzburg schreibt in seinem Buch "FEGFEUER - Leiden, Freuden und Freunde der Armen Seelen" (2. erweiterte Auflage 1978):

Die wichtigsten Texte
 
der Heiligen Schrift


"Es sei zugegeben, daß in der Heiligen Schrift nirgendwo d i r e k t vom jenseitigen Läuterungszustand (Fegfeuer) die Rede ist. Dennoch kann mit Recht behauptet werden, daß diese Glaubenswahrheit in der Heiligen Schrift gut verankert ist und aus ihr wenigstens i n d i r e k t bewiesen werden kann, besonders dadurch, daß in der Heiligen Schrift zum G e b e t für die Verstorbenen aufgefordert wird. Das hätte aber keinen Sinn, wenn es den Zwischenzustand zwischen Himmel und Hölle nicht gäbe,


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weil ja das Gebet für die Seligen im Himmel überflüssig und für die Verdammten in der Hölle sinnlos wäre."

Im 2. Makkabäerbuch (12,40-46) heißt es darüber: "Es ist ein heiliger und heilsamer Gedanke, für die Verstorbenen Sühnopfer darzubringen, damit sie von ihren Sünden erlöst werden."

Der Apostel Paulus schreibt in seinem 2. Brief an Timotheus (1,16): "Dem Haus des Onesyphoros schenke der Herr sein Erbarmen... Es verleihe ihm der Herr, daß er Erbarmen beim Herrn an jenem Tage findet." - Das Gebet des Apostels Paulus für den verstorbenen Mitarbeiter Onesyphoros ist ein frühes Zeugnis für die christliche Sitte der Fürbitte für die Toten.

Professor Holböck macht dann noch aufmerksam auf

drei wichtige Texte der Heiligen Schrift:


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1. 

Bei Matthäus (12,32) spricht Jesus von der Sünde wider den Heiligen Geist und sagt: "Jede Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden; aber die Lästerung wider den Heiligen Geist wird nicht vergeben werden. Wer wider den Heiligen Geist redet, dem wird es nicht vergeben werden, weder in dieser, noch in der anderen Welt." Daraus ist zu schließen, daß es im übrigen in der anderen Welt eine Vergebung gibt. Auch bei Markus (3,29) und Lukas (12,10) ist dieses Wort Jesu erwähnt.


2. 

Matthäus überliefert uns in seinem Evangelium (5,25 ff) auch die Worte Jesu über den Knecht, der in den Kerker geworfen werden soll, weil er seinem Arbeitskollegen nicht vergeben wollte. Es wird betont, daß er nicht eher aus dem Kerker entlassen werde, "bis er den letzten Heller bezahlt habe." Das steht auch bei Lukas (12,58f).

Schon der lateinische Kirchenschriftsteller Tertullian (f 225 n. Chr.) griff diese Schriftstelle auf


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und gebrauchte sie als Beweis dafür, daß im Jenseits die ganze Schuld "bis auf die allerge- ringsten Vergehen gesühnt werden müsse."

3. 

Zum weiteren Beweis sei auf den I.Brief des Apostels Paulus an die Korinther (1 Kor 3,10-15) verwiesen. Der Apostel mahnt darin jeden Korin- ther, auf festen Grund zu bauen und darauf ein solides Lebensgebäude zu errichten, denn sonst verbrennt sein Werk. "Er selbst wird zwar gerettet werden, aber wie durch Feuer hindurch." - Wie durch Feuer! Heimweh kann wie Feuer brennen, besonders das Heimweh der Seele zu Gott!


Zusammenfassend zum Schriftbeweis für die Wirklichkeit eines jenseitigen Läuterungszustandes zwischen Tod und seliger Vollendung wird man sich dem Urteil anschließen können, das der Neutestamentier J. Gnilka gefällt hat: "Die Lehre vom Fegfeuer ist in der Heiligen Schrift noch nicht voll ausgeprägt,


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sondern nur so ansatzmäßig enthalten, daß die spätere theologische Entwicklung darauf aufbauen konnte."

Soweit die Darlegungen von Universitätsprofessor Dr. Ferdinand Holböck.


Das II. Vatikanische Konzil

spricht in der Dogmatischen Konstitution über die Kirche "Lumen gentium" von den Seelen, die "aus diesem Erdenleben geschieden sind und im Jenseits gereinigt werden" und sagt, daß es den "ehrwürdigen Glauben unserer Vorfahren an die lebendige Gemeinschaft mit den Brüdern und Schwestern, die in der himmlischen Herrlichkeit sind oder n a c h   d e m  T o d noch gereinigt werden", vom Konzil von Florenz und Trient ungeschmälert übernimmt.


Der Erlaß der Kirche vom 17. Mai 1979

Darin sind acht entscheidende Sätze aufgeführt. In unserem Fall (Fegfeuer betrefend) werden wir drei Sätze herausgreifen.


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1. 

Bevor der Mensch Gott voll und ganz erleben kann und sich ihm erfreut, muß er entsprechend gereinigt werden (Fegfeuer). Diese Reinigung ist von der Strafe der Verdammung völlig verschieden.


2. 

Gebete, Beerdigungsriten und Totenkult (z. B. Allerseelen, Jahrzeitstiftungen) sind sinnvoll und berechtigt.


3. 

Das künftige Leben wird grundlegend anders sein, weil unsere geistige Seele Gott in seiner ganzen Größe, Güte und Herrlichkeit ungetrübt erleben wird.


Ich füge dazu an: Das Leben nach dem Tode ist und bleibt ein großes Geheimnis. Die Kirche hält in ihrem neuesten Erlaß an der Fortdauer eines geistigen Elementes nach dem Tode fest. Dieses mit Bewußtsein und Willen ausgestattete "Ich" löscht nicht aus, sondern besteht weiter als Seele. Weil aber "nichts Unreines in den Himmel kann",


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darum würden wohl die allermeisten Menschen nicht zu Gott kommen können. Der Glaube an eine Läuterung der Seelen nach dem Tode enspricht daher dem gesunden christlichen Denken. Eine Bibelauslegung zusammen mit dem Lehramt der Kirche bring die rechte Entscheidung, aber nie eine Bibelauslegung ohne das Lehramt der Kirche.


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Wir bedanken uns ganz herzlich beim Verlag für die Erlaubnis zur Veröffentlichung dieser Schrift im Internet.
 
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Diese Seite wurde am 12. September 2001
von Familie Wimmer erstellt
und am 6. März 2015 zuletzt bearbeitet..