in den Volksschulen abgelegener Dörfer im Glauben unterrichten,
die Menschen auf die Sakramente vorbereiten. Da das Lesen,
Schreiben und Rechnen im Kirchenstaat nicht auf dem Lehrplan
stand, ließ sie die Schülerinnen die Buchstaben und die Zahlen
sticken und "spielte" mit den Buchstaben. Nach der Schule
bereitete sie die jungen Mädchen in wöchentlichen Treffen vor,
christliche Frauen und Mütter zu werden. Die Frauen und Mütter
versammelte sie monatlich zum gemeinsamen Gebet, zum
Austausch der Erfahrungen und zur Vertiefung des Glaubens. Sie
spornte sie auch an, regelmäßig das Wirken der Schwestern
durch ihr Gebet zu unterstützen und nannte auch diese Frauen
"Anbeterinnen". |
So betitelte Don Michele Colagiovanni, Kostbar-Blut-Missionar, Historiker und Journalist, die umfangreiche quellentreue Biographie von Maria De Mattias. Maria wollte ganz sicher keine Rebellin sein, wurde es aber auf eine fast unerhörte Weise, um Gott zu gehorchen. Nach einer Pilgerfahrt zu unseren Wurzeln in Acuto und Rom vor einigen Jahren sagte eine etwa 50-Jährige: "Diese Maria sollten wir zur Patronin der Frauenbewegung heute machen. Wir müssen gegen die Ungerechtigkeiten im Gesetz der Kirche und des Staates rebellieren, um Gott zu gehorchen." Maria hatte ein "sehr feuriges" Temperament und brachte die Mutter fast zur Verzweiflung, berichtet ihr geistlicher Begleiter Merlini. Als junges Mädchen schloss sie sich trotzig in ihr Zimmer ein und eines Tages zerbrach sie die Gitarre ihres Bruders, weil sie seine Lieder "anstößig" fand... Zum Ärger ihrer Mutter legte sie nach einer Missionspredigt allen Schmuck ab und ging mit verkehrt angezogenem Kleid und in den groben Schuhen der Magd auf die Straße... |
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Die Dorflehrerin ohne Diplom schrieb dem Bischof vor Antritt der
ihr von ihm angebotenen Lehrstelle, dass sie ein Kloster gründen
und eine bis dahin für eine Frau unerhörte Seelsorge ausüben
werde ... Weil sie in Christus "verliebt" war, wie sie selber
bekennt, überschritt sie alle gesellschaftlichen Regeln, die als
unantastbar galten: Sie predigte und erklärte das Wort Gottes,
ohne je Theologie studiert zu haben. Der Bischof von Anagni
war besorgt und schickte mehrmals gelehrte Priester, ihr heimlich
zuzuhören... Alle waren überwältigt und überzeugt von ihrer
Botschaft, und so ließ sie der Bischof gewähren. |
die in Frankreich und anderswo im Blut ertränkt wurde ... Maria hätte sicher statt "Brüderlichkeit" "Geschwisterlichkeit" verwendet.
Fast 2000 Schwestern wirken auf allen Kontinenten in 26 Nationen. Das war vor 160 Jahren in Italien. Gott wollte noch mehr Menschen durch Maria erreichen. Merlini hatte ihr schon beim Schreiben der Regel nahegelegt: "Weiten Sie Ihren Blick, so gut Sie nur können. Stellen Sie sich vor, dass Sie Ihre Gemeinschaften nicht nur in Italien, sondern überall auf der Welt haben... ". Wie wird sich die Gründerin gefreut haben, als die ersten Schwestern im deutschen Sprachraum, in Bosnien, Kroatien und Polen, sowie in Amerika, Afrika und Indien bei der Ablegung der Gelübde als Anbeterinnen des Blutes Christi das "Herzchen" bekamen, das sie als Zeichen der Zugehörigkeit zu ihrer Gemeinschaft gewählt hatte! |
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zum Teil 4 |