Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum Hochfest der Geburt des Herrn

Gehalten am 25. Dezember 2004 am Tag des Weihnachtstages von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
 
Evangelium:   Joh 1,1-18
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.

Einleitung:
 
Ich behaupte. Die Bibel lebt im Volk. Das gilt für Grundgebete von uns Christen. Am heutigen Tag erkennen wir das am Gebet des Engels des Herrn. Wir erkennen es auch im Glaubensbekenntnis der Kirche. Warum sind diese Gebet so wichtig?
 
Es kann in unseren Leben den Glauben der Kirche lebendig erhalten, auf das wir daraus leben können.
 
Wir sind ja auf den Glauben der Kirche getauft. Das sagt der Priester in der Taufe. Das kann ich nicht oft genug wiederholen. Es kann das uns die Kirche verstehen und gläubig annehmen helfen. Was wir sonst von der Kirche erfahren, sind Erfahrungen von Gliedern der Kirche. Das heißt dann auch.
 
Es gilt aber noch viel mehr. Das alles aber, was wir im Glaubensbekenntnis sagen und damit im Gebet bekennen, ist in der Kirche und durch die Kirche noch viel mehr gegenwärtig wirksam da. Es kommt aber auch auf uns an.
 
Die Schwierigkeiten mit der Kirche kommen von uns Menschen. Wie sehr wird das vergessen.
 
Hauptteil:
 
1: 

Jesus, das Wort Gottes wird Mensch.
„Er nahm an, was er nicht war und blieb doch was er war.“
 
Die Bibel des Neuen Testaments aber verbindet damit den Beginn des Menschseins Jesu unter dem Herzen der Mutter Gottes und auch sein geboren werden in Bethlehem. Im Engel des Herrn heißt das dann so. „Empfangen vom Heiligen Geist,“ geboren von der Jungfrau Maria. Das Bibelwort des „Engel des Herrn“ hat in der Übersetzung bewusst das Wort Fleisch. Das ist das Menschsein unter den Bedingungen der Sünde, das Menschsein mit all den Lasten des Lebens, wie wir sie auch haben. „Er ist in allem uns gleich geworden, außer der Sünde.“ Wir dürfen es auch den Weg der Erniedrigung nennen. Aber in Jesu Leben auf Erden gab es nicht bloß ein übliches durch schnittliches Leben, sondern es war ein in Gott als Gottessohn geheiligtes Leben, ein geheiligtes Menschsein. Die Empfängnis Jesu im Heiligen Geist und seine Geburt aus Maria der Jungfrau war Erlösung der Menschenwelt. Dazu bekennen wir uns auch im Engel des Herrn. (als Gebet gemeint)

2: Das Wort Gottes hat unter uns gewohnt.
 
Ich kann daran denken, dass Jesus eine Zeit lang wirklich unter uns gewohnt hat als Mensch. Das Bibelwort spricht in der Form der Vergangenheit als Zeitform. Das wird auch bedacht, wenn man ins land Israel fährt, in heilige Land. In der Vergangenheitsform aber werden Ereignisse berichtet, die weiter andauern und nicht mehr aufhören. Das Menschsein Jesu hört nicht mehr für Jesus auf. Er hat es in seiner Auferstehung und Himmelfahrt zu Gott seinem Vater erhöht. davon gibt das Neue Testament Zeugnis und besonders die Evangelien. Wir denken an Josef und Maria in Nazareth und an den Geburtsort Jesu in Bethlehem. Lk 2. 4: „So zog Josef von der Stadt Nazareth in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt.“ So werden viele Orte angeben, Dadurch wissen wir sehr gut, wo hat Jesus mit Maria und Josef gewohnt und gearbeitet hat. Wir wissen auch um die Orte, wo Jesus die letzten drei Jahre seines Lebens gewesen war, bis zu seinem Tod und seiner Auferstehung und Himmelfahrt. In der Bibel spricht Jesus aber weiter zu seiner Kirche als der Menschgewordene und erhöhte Herr. Jesus als der Herr der Kirche ist gegenwärtig in der Kirche mit seinem ganzen Erlösungsgeheimnis. (Paschamysterium) So dürfen wir uns im Engel des Herrn in dem ganzen Glauben der Kirche hinein beten und ihn in uns lebendig werden lassen, ja unser ganzes Leben damit verbinden.

3: Denken wir an das Volk des Bundes, an Israel.
 
Jesus hat as Jude unter Juden gelebt. Gott hatte es immer zu seinem Volk angenommen. Denken wir auch daran. Jesus lebte im Volk des Bundes und war zuerst zu diesem Volk gekommen, um sein Volk von seinen Sünden zu erlösen. Im Volk des Bundes war Gott immer auch geheimnisvoll gegenwärtig, und zwar zuerst n einem Bundeszelt. Das fing für Israel in der Wüstenwanderung an. Der Originaltext dieses Bibelverses, denn wir im Engel des Herrn beten, heißt eigentlich. „Und hat unter uns sein Zelt aufgeschlagen.“ Da ist das Bundeszelt Gottes gemeint. Jesus ward damals schon dieses Bundeszelt Gottes, als Sohn Gottes und als wahrer Mensch. Das Christuslied des ganzen Evangeliums, des Anfang des Johannesevangeliums, bekennt ja da dazu noch. Es sagt in diesem Bekenntnis eine Christuserfahrung in der Kirche. „Wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.“ Im Glauben der Kirche darf ich die Menschheit Jesu betrachten, gleichsam Jesu Herz als ein Herz für uns. Das Gebet ist also die Grundlage für das echte Leben des Glaubens. Das verlangt dann auch Entscheidung für Jesus Christus und damit ein sich ihm öffnen.

4: Wie können wir von daher Kirche verstehen und leben?
 
In der Kirche ist alles das Dargelegte da und damit wirksam gegenwärtig. Es kommt aber auch auf uns dabei an. Das Evangelium aber ist ein Bekenntnislied zu Jesus Christus, dem Mensch gewordenen Gottessohn. Ich habe durch die Kirche zu diesen Heilsereignissen Zutritt. Ich habe dazu in der Kirche die Möglichkeit. Wie geht das vor sich. Im Beten geht es zuerst um die Sammlung in der ich mir sagen darf. Heiland! Jetzt will ich mit meinen Herzen von mir weg zu dir mich hin wenden. Ich weiß. Du bist ja jetzt da. Und mit dir ist deine ganze Heilsgeschichte auch für mich da. Du bist ja für mich Mensch geworden und für mich am Kreuz gestorben und für mich vom Tode auferstanden. Heiland! Rette und erbarme dich meiner.


Schluß:
 
Ich wende das dann auch an auf den Engel des Herrn als Gebet an. Wo er gebetet wird, kann ich in der gelebten Glaubensgnade wachsen und gläubig lebendig werden.
 
Zusätze zum Weiterdenken:
 
Nur dann kann es eine Glaubensvertiefung geben.
 


zur Home Page       zu den Katholischen Aktionen       zur Predigtauswahl

Zurück zu Lesungen und Evangelien bitte mit dem Browserbutton „Zurück“.


Copyright © GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger. All rights reserved.
Diese Seite wurde am 19. Dezember 2004 von Familie Wimmer erstellt.