Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 2. Sonntag im Jahreskreis

Gehalten am 18. Januar 2004 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr C:
 
Evangelium:    Joh 2, 1-11
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium und den Lesungen im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Ich darf das Leben in der
Kirche als meinen Segen leben.

Vorgedanken:
 
Dieser Sonntag ist eine Fortführung des Epiphaniegedankens vom vergangenen Sonntag. Da habe ich gepredigt vom Leben aus der Taufe als meinem Segen für mein Leben. Ich sprach auch schon von einem lebendig gläubig sein. Es kommt dabei darauf an. Wie weit lasse ich in meinem Christ sein auch das eigene lebendig sein zu und füge es da ein in meine Lebensausrichtung auf Gott hin. Ich darf dann als sehr bereichernd erfahren, wie lebendig sein im Glauben eigentlich geht im Leben.


Einleitung:
 
1.   Kirche ist für uns ein Glaubensgeheimnis. (Mysterium)
 
  Sie kann nicht in Soziologie aufgelöst werden. Da sehe ich dann ja nur das Menschliche der Christen, was mich ärgert, weil es genauso bei mir ist. Sie will der Segen meines Lebens sein. Wie komme ich diesem Geheimnis nahe in meinem Leben?
 
2.   In und durch die Kirche darf ich die rettende Gegenwart Christi erfahren.
 
 Die Kirche ist ja der fortlebende Christus. Ich sprach schon oft vom Christusereignis. In der Kirche können wir Christus entdecken, wenn wir auch nach ihn suchen. „Wer suchet, der findet.“
 
3.   Wenn ich dann so als Katholik treu zur Kirche lebe, werde ich nie an der Kirche zweifeln.
 
  Ich muss aber unterscheiden lernen zwischen den Christen, die auch noch sündigen können und Christus, der uns auf vielfältige Weise heiligt. Ich darf so dann den Segen der Kirche leben. Das Leben in der Kirche wird zum Segen.
 

Hauptteil:
 
Ich darf das Leben in der Kirche als meinen Segen leben.


1: So wird das Leben in der Kirche mein Segen.
 
Wie leicht vergisst man das. Johannes verkündet das Evangelium Menschen, die Jesus selber nicht mehr gesehen haben. Das ist ja auch unsere Lage. So wurden die Menschen mit Jesus Christus bekannt. So dürfen es auch wir. Das irdische Ereignis der Hochzeit zu Kana wird im Leben der Kirche zum Zeichen. Das Evangelium sieht immer dann im Alltäglichen das Ewige. Es ist das geistliche Geschehen in der Kirche. Darum gilt. Das irdische Geschehen spiegelt aber die himmlischen Ereignisse wieder. Die vollziehen sich immer im irdischen Leben dann selber. Sie dürfen als Segen in keinem Leben erfahren werden. Denn es ist auch für Johannes wichtig. Die Zeit des Heiles ist da. Die Geschichte, die nun mit Jesus beginnt, wird bei den Glaubenden zur Heilsgeschichte. Die Zeit des Messias ist ja da. Die Hochzeit des Lammes beginnt. Der Bräutigam Christus ist da. Die Kirch e wird zur Braut. Sie empfängt im neuen köstlichen Wein die Hochzeitsgabe, die Fülle des Lebens. Jesus selber sagt ja. „Wer an mich glaubt, wird leben.“ Es wird Glaubenswilligen so von Jesus erzählt, die selber Jesus nie sichtbar erlebt hatten. Von Jesus wird da erzählt, dass sie so dann an ihn glauben und daraus leben können. Von Jesus wird erzählt, als sehen sie den Unsichtbaren. So können dann auch wir zum Glauben an Jesus kommen. So ist auch dann für uns wichtig, das Leben auf Jesus hin zu leben und sich für ihn zu entscheiden. Das hochzeitliche Mysterium wird von neuen offenbar am Beginn der messianischen Tätigkeit des Herrn, im ersten seiner die Gottheit bezeugenden Wunder bei der Hochzeit zu Kana. „Und er offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.“ Deswegen spricht Johannes von Zeichen. Zeichen wecken Glauben, aber nicht bei allen.

2: In der Kirche gibt es auch die die Erfahrung großer Not.
 
Das ist die Abwesenheit des Segens Gottes. Das macht so viele dann an der Kirche überdrüssig. Aber so viele Katholiken wollen davon nichts merken oder sich es anmerken lassen. Aber dann kann man das Evangelium verschieden deuten. Es steht da. „Sie haben keinen Wein mehr.“ In der Erzählung von der Hochzeit kommt so auch vor. Der Wein zum Feiern wird gar. Ich will auch auf uns hin das deuten. Ich spreche von einer Glaubensnot. Die Abwesenheit des Hochzeitsweines ist doch die Abwesenheit der wahren Glaubensfreude. Darum ist die Hochzeit gefährdet. Darum ist das eigentliche Leben der Kirche gefährdet. Das ist die Situation der Kirche in so vielen Gemeinden und Pfarren. Denn es ist kein Verlangen und keine Sehnsucht nach der Fülle des Lebens von Gott da. Aber gerade darauf hin sind wir angelegt als Menschen und damit als Geschöpfe Gottes. Wir suchen nicht in Gott die Fülle des Lebens, die Erfüllung, sondern viel lieber in Ersatzgüter. Das aber geht hinein bis in den kirchlichen Bereich. Wir sind aktiv. Aber wir selber gestalten. Wir bleiben bei uns selber. Wir schaffen uns ein wenig ein religiöses Erlebnis, wo nicht Christus der Zielpunkt ist, sondern wir selber. Wir wollen auch selber manchmal religiöse Unterhaltung. Viele Momente des Lebens von uns zeigen auch das noch an. Man interessiert sich doch eigentlich gar nicht für die eigentlichen Glaubensinhalte und was sie für das Lebern bedeuten. Man hat ja eh so viel Anstrengung in der Arbeit. Dann möcht man ja seine Ruhe haben am Sonntag. Was belästigt einem da auch noch der Pfarrer. Diese Not bemerkt die Mutter Gottes und tritt für uns ein auch gerade in der Kirche ein. „Sie haben keinen Wein mehr. “ Maria! So erweist du dich wahrlich als unsere Mutter, die merkt, wenn es uns schlecht geht. Wir dürfen das eigentlich nicht verharmlosen, wie wir es sonst so gerne tun, in dem wir sagen. Wo anders ist es auch nicht besser. Uns ist die Sorge um unsere Pfarre anvertraut im Gebet und in Stellvertretung in Verein mit der Kirche des Himmels. Das ergibt dann ja auch den Segen für mein Leben, wenn ich selber darauf komme, was mir eigentlich abgeht. Gerade darum darf ich bitten, um die Fülle der Freude von Gott Vater durch Jesus Christus, dass mir dann die Gegenwart Christi Freude und Leben schenken kann.

3: 

In der Kirche aber soll es auch zur rettenden Erfahrung der Hilfe Christi kommen.
 
Das aber darf auch bezeugt werden. Ja! das soll es sogar. Jesus half den Hochzeitsgästen aus ihrer großen Verlegenheit. Jesus ist ja die Hauptperson. Die Mutter Maria durfte Jesus darum bitten. Jesus aber gehorchte nicht zuerst ihr, sondern seinem Vater. Darum sagte er auch ihr. "Frau! Was ist zwischen mir und dir? Meine Stunde ist noch nicht gekommen." Jesus aber half dann der Hochzeitsgesellschaft durch den besten Wein, so dass sie wieder ein Fest feiern konnten. So bringt Jesus wieder Freude zu diesen Menschen. Jesus redet ja oft von seiner Stunde. Diese Stunde ist die Stunde seines Sterbens am Kreuz, wo dann Jesus der Frau unter dem Kreuz das ist Maria die Mutter der Kirche neu übergibt die Quellen der Glaubensfreude in den Sakramenten Taufe und Eucharistie(Blut und Wasser aus seinem Herzen) Die ist also abzuwarten und auch zu erbitten. Maria macht es uns als erste Fürbitterin auch vor. Jesus bleibt der ganz vom Vater her handelnde. Er ist ja als der Sohn ganz auf den Vater bezogen und ihm gehorsam. Maria als Frau bittet für die Menschen und tritt für uns damit auch ein. Da ist sie Urbild der Kirche, der Braut des Lammes. In diesem Evangelium sind aber auch Christen der Johannesgemeinde angesprochen. Damit sind auch wir gemeint. Auch wir brauchen solch himmlische Fürbitte. Die weiß mehr um unsere wirklichen Nöte, als wir selber erahnen können. Jesus, der Wasser in Wein verwandelt hat, war das nicht auch die Erfahrung von solchen Christen. Hatte nicht alles, was ihnen von Jesu Botschaft überliefert worden ist, auch ihr Leben verwandelt. Und wurde nicht auch in ihren Herzen all das Fade, Geschmacklose, Öde, in eine tiefe innere Freude verwandelt, wenn sie an Jesus dachten und sich vergegenwärtigten, dass er lebt und ihnen nahe ist. So ist es die wirklich rettende Glaubenserfahrung von Christen mit der sie bezeugen können. Unser Leben ist verwandelt worden und wir nehmen teil an der Fülle des Lebens in Gott. Die rettende Erfahrung der Hilfe Christi bringt uns auch lebendigen Glauben und damit auch Glaubensfreude. Der beste Wein von Jesus ist ein Bild dafür. So bringt das Leben der Kirche in Christus immer wieder den Segen. So gibt es sehr wohl die Erfahrung der Rettung durch Jesus in der Kirche.

4: Was heißt das für das Leben der Kirche?
 
Ich darf ja das Leben in der Kirche als meinen Segen leben. Es wird hier im Evangelium das geheimnisvolle Leben der Kirche dargestellt. Davon sollten wir auch wissen. Es geht mir um ein Wissen vom Glauben der Kirche, das immer wieder verinnerlicht wird im Gebet und im Leben. Das Verinnerlichen ist ein geistiger Lebensvorgang, wo Glaubensinhalte mit meinem Leben in Beziehung gebracht werden. Es geht bei mir als Glied der Kirche dann darum, dass so der Segen der Kirche im konkreten Leben zu finden ist. Da kommt es also auf das Wie unseres kirchlichen Tuns an. Das ist nicht beschränkt auf den Raum der Kirche als steinernes Gotteshaus. Da ist Gespräch oft sehr notwendig und auch ein Nachfragen nachdem, was der Pfarrer gesagt hat. Ich bitte darum. Man möge sich nicht von vornhinein festlegen. Man spricht so viel von der Glaubenskrise der Kirche. Die Kirche erscheint vielen nicht mehr als die lebendige Gemeinschaft, die von Christus selber her kommt und uns verbürgt, was Christus sagt. Das Gift des Zweifels und des Mistrauens hat sich so in uns eingeschlichen. Wir hegen es und pflegen es. Wir wollen mit all dem Negativen darin direkt bestärkt und bestätigt werden. Das kommt vielleicht daher. Wir wollen von Christus nicht mehr Vergebung der Sünden. Was soll aber das Ziel all unseres Tuns in der Kirche sein? Es soll ein Glaubensweg in der gelebten Liebe Gottes sein durch die stets neu erfahrene Liebe Gottes sein. Es soll dafür unser Glaubensmut gestärkt werden. Dazu brauchen wir Glaubensmut, dass die katholische Kirche Bürgschaft für die Wahrheit des Glaubens ist, auf den ich mein Leben bauen kann. Die Kirche schenkt mir auch das Evangelium. Da tritt Jesus Christus als lebendige und stimmige Gestalt auf uns zu. Er darf aber nicht verharmlost werden. Er ist in und durch die Kirche der lebendig sich erweisende Heiland der Welt.


Schluß:
 
Was ist der Trost des Evangeliums für uns?
 
Was baut uns da auf? Ich darf leben geborgen in der Liebe Gottes, geführt und getragen und bin nicht verlassen in der Kirche auch in unserer Zeit. Nur soll ich sie auch annehmen. Ich bin ja getragen von der Kirche.


Nachgedanken:
 
Mit diesen Gedanken will ich verschiedene Neigungen von Christen abwehren und ihnen entgegen treten Das ist notwendige Seelsorge.
 
1.   Mysterium der Kirche:
 
  Kirche ist eine heilsgeschichtliche Größe. Wie viele gebrauchen das Wort Kirche und meinen aber etwas ganz anderes. „In der Kirche vollzieht und offenbart Christus sein innerstes Mysterium als Ziel des Ratschlusses Gottes, das all in Christus wider unter ein Haupt zu fassen. Der heilige Paulus nennt die bräutliche Vereinigung Christi und der Kirche ein tiefes Geheimnis.“
 
2.   Notwendig ist ein eigener geistlicher Wortschatz für mein Glaubensleben.
 
  Da kann ich überwinden die Verdunstung des Glaubens. Die Konturen des Glaubens können so wieder sich zeigen und erscheinen. Darum muss ja auch darüber bezeugend geredet werden und alles ins Gebebt genommen werden.
 
3.   Mysterium der Taufe:
 
  Es ist die Stunde der Erlösung am Kreuz, wo Jesus aus seinem Herzen übergibt die Sakramente der Kirche. Die wird wirksam im Sakrament der Taufe.
 
4.   Mysterium: aus dem nachsynodalen apostolischen Schreiben.
 
  Es geht um das Gespür für das Mysterium.
 
  „Gewisse Symptome lassen ein Schwinden des Sinnes für das Mysterium sogar in den liturgischen Feiern erkennen, die doch gerade in das Mysterium einführen sollten. Es ist daher dringend nötig, dass in der Kirche wieder ein Gespür für das Mysterium erwacht.“


 


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Diese Seite wurde am 18. August 2006 von Familie Wimmer erstellt.