Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 4. Sonntag im Jahreskreis

Gehalten am 1. Februar 2004 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr C:
 
Evangelium:    Lk 4, 21-30
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Jesus - Segen für uns -
Erlösung von unseren Unglauben
 
Das ist eine Fortführung des Themas vom vergangenen Sonntag. Das Leben der Kirche darf für mich immer wider zum Segen werden.
 

Einleitung:
 
1.   In Zeiten wie diesen erlebt zuerst die Kirche Misserfolge.
 
 Das ist ihre von Jesus schon vorausgesagte Bedrängnis in dieser Welt. Wie Jesus Feinde hatte, die ihn ablehnten unter den Menschen, so ist es auch bei der Kirche. „Haben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch verfolgen.“ Es gibt Misserfolge durch offenbare Widerstände der Menschen, denen das eigentlich angeht. Man nennt das auch Verstocktheit des Herzens. Das aber zeigt gerade die Erlösungsbedürftigkeit der Menschen. Darum ist ja Kirche da. Durch die Kirche will Jesus zum Segen werden.
 
2.   Wir müssen oft fragen.
 
  Wo liegen die Probleme bei Menschen, wenn sie uns als Ungläubige sich darstellen. Dahinter steht eine ganze Lebensgeschichte. Es sind persönliche Erlebnisse möglich die so Menschen geprägt haben. Es sind sehr oft auch große Enttäuschungen, die im Leben vorkommen können. Dann fehlt die Kraft, sich auf was ganz neues ein zu lassen.
 
3.   Was bringt uns der Segen von Christus?
 
 Das sollen wir auch immer wieder fragen. Das ist sehr wichtig für uns. Christus will ja nicht eine Phantomgestalt für uns sein. Wir müssen von der Neigung des menschlichen Unglaubens sprechen bis hin zur Ablehnung Gottes in unseren Leben. Wir müssen noch viel mehr davon sprechen, wie sich das auswirkt im Leben mit Christus innig verbunden zu sein.
 
Hauptteil:
 
1: 

Jesus wird dadurch zum Segen, weil er auch aufdeckt die Wahrheit des menschlichen Herzen.
 
Was erzählt und da das Evangelium? Die Antrittspredigt Jesu endet mit einem Fiasko. Man wird ja auf Jesus wütend. Alle springen auf und trieben Jesus zur Stadt hinaus. Der letzte Satz des Evangeliums ist ja auch ein vernichtendes Urteil über Nazaret. „Und er ging weg.“ Dabei hatte alles zuerst einmal gut angefangen. Jesu Rede fand zuerst bei alle Beifall. „Sie staunten darüber, wie begnadeter redete.“ Aber als die Leute merkten, dass es gar nicht darum geht, wie begnadet einer redet, als sie auf einmal merkten, welcher Anspruch hinter der Predigt Jesu steht, dass sich in ihm alle Verheißungen des Alten Testamentes erfüllten, da beginnt ein Gemurre und ein Gemurmel bei den Zuhörern. „Ist das nicht der Sohn Josefs?“ Wieso das denn? Wie so bildet er sich jetzt ein, der Messias zu sein? Und sie nahmen Anstoß an ihn. Da zeigt sich auch im Evangelium. So sind die Menschen vor Gott. Wir können da vieles dann auch in unserer Zeit gut verstehen. Man kennt ja Jesus als Menschen in Nazaret. Und dieser Jesus soll was besonderes sein? Das sagt man ja auch in unseren Tagen wieder. Man meint damit den Jesus Christus der Kirche.
 
Jesus sagte ihnen auch darum ein das bestätigendes Sprichwort. „Kein Prophet wird in seiner Heimat anerkannt.“ So reagieren Menschen, wenn ihr Leben so unmittelbar mit Gott in Verbindung gebracht wird. Das ist die Wahrheit unseres menschlichen Herzens. Wie decken wir sie leicht zu. Aber als Jesus das merkt, da wird auf einmal aus der Heilsbotschaft eine Gerichtsbotschaft. Wenn ihr Leute von Nazareth Anstoß nehmt und das Heilsangebot Gottes ablehnt, dann wird dieses Heilsangebot Gottes von euch weggenommen und es wird auf andere übergehen, nämlich auf die Heiden. Aus dem Segen wird Fluch und Unheil auch in unseren Tagen. Dann erzählt Jesus zwei Beispiele aus ihrer eigenen Geschichte. Das macht sie besonders auf Jesus wild und zornig.

2: Warum leistet der Mensch Widerstand gegen Gott?
 
Was ist da im Menschen drinnen? Betrachten wir die Menschen genauer. Betrachten wir da auch unser Leben jetzt. Lernen wir so auch uns ein wenig besser kennen. Jesus spricht im Lukasevangelium sehr viel vom verlorenen Menschen. Denken wir an das ganze 15.Kapitel Jesu hat ja auch in Nazaret ein Programm der Rettung des Volkes Gottes vorgestellt. Das sind für Jesus die wahrhaft Armen. Das sind für Jesus, die in der Sünde Gefangenen und das sind damit die Blinden. Woanders sagt dazu noch Jesus. Sie können ja nicht anders. „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen. Ihr Herz ist aber weit weg von mir.“ Das macht den Menschen unrein. Es ist das, was aus den Menschen herauskommt. Johannes aber hat am Jordan Umkehr gepredigt und die Hörer seines Wortes zur Umkehrgemeinschaft zusammen gebracht. Jesus hat sich durch Johannes am Jordan taufen lassen, und auch dieser Umkehrgemeinschaft sich beigesellt, um sie zu retten. Das aber war dann sehr wichtig. Es ist notwendig geworden, dass der Wille des Menschen sich wieder Gott zuwendet. Auch der verlorene Sohn sagt in der Fremde und damit in der Gottferne. „Ich will aufbrechen und zu meinem Vater gehen.“ Und der Vater im Gleichnis sagt dann über den heimgekehrten Sohn. „Dieser mein Sohn war tot und lebt wieder. Er wahr verloren und ist wieder gefunden worden.“ Das Evangelium spricht also von der wirklichen Verlorenheit des Menschen in der Sünde. Es spricht auch von der Verstocktheit in der Sünde, wo der Wille des Menschen sich sträubt, umzukehren. Der Mensch in der Verstocktheit und in der Verblendung lebt ja aus dem Misstrauen Gott gegenüber und dem Stolz. Das kennzeichnet die Menschenwelt, die gegen Gott eingestellt ist. Darum leistet der Mensch Widerstand gegen Gott. Wir nennen das auch die Folge der Erbsünde in uns. Diese Folge kann sich verschieden zeigen. Bei den Landsleuten Jesu zeigt es sich in einer Glaubenshaltung, die as im Leben die Gesetzte getreu erfüllen obenan stellt. Aber mit welcher Autorität ist doch Jesus aufgetreten? Dass Gott dann so unmittelbar in Jesus dem Gott mit uns rettend eingreift, das konnte man sich nicht vorstellen und lehnte deshalb Jesus ab. Aber dazu kam noch als Bestätigung ihrer an sich schon vorgegebenen Einstellung. Diesen Jesus von Nazareth kennen wir doch. Was will den der. Dass so Gott alle Verheißungen direkt erfüllt, auf eine Weise, wie es sich Menschen gar nicht ausdenken konnten, das offenbarte ihre Neigung zum Ungehorsam. Zu Gott kamen sie so im Unglauben. Darum musste Jesus auch über Jerusalem weinen. Aus diesen menschlichen Gegebenheitern kommt der Widerstand gegen Gott und damit auch jetzt unter den Menschen der Unglaube.

3: Aus dem Zusammenhang des Evangeliums ergibt sich.
 
Gibt es eine Bekehrung zu Jesus Christus? Gibt es eine Befreiung vom Unglauben als Gefangenschaft sich vorgestellt. Es gibt durch Jesus eine Befreiung von den Fesseln eines ungläubigen Lebens. Da darf ich das Evangelium weiterführen. Unmittelbar ist davon nicht die Rede. Ich darf es mit Hoffnung die Weiterführung darlegen, die aus der Macht der Gnade Christi kommt. Denn auch das Evangelium liefert dafür gute Anhaltspunkte. Denn Jesus fand auch Menschen, die ihn annahmen als seine Jünger und ihm nachfolgten. Jesus offenbarte auch die Macht seines Widersachers. Der konnte die Menschen quälen. Jesus aber verkündete das Reich Gottes als Rettung des Lebens und mit auch als Befreiung vom Unglauben. Er besiegte ihn aber als Befreier von den Fesseln des Unglaubens durch seinen Weg der Erniedrigung bis zum Kreuz. Es war ja der Weg des Gehorsams zum Vater als Sohn. Jesus als der Sohn vertraute sich ganz dem Vater an. So ist er der gehorsame Sohn. Und Unglauben ist Ungehorsam. Und gerade im Sterben am Kreuz ist darum Jesus Sieger geworden durch sein Auferstehen am dritten Tag. So haben wir endgültig die Verheißung des Sieges Jesu über den, der die Menschen knechtete als Sünder. Die Kirche darf in der Fürbitte vereint mit Jesus und Maria, vereint mit Jesus und seinem Sterben am Kreuz, am Sieg Jesu über allen Unglauben teilhaben. Die Mutter Gottes spricht in Fatima vom beten und opfern für die Bekehrung der Sünder. Darum ist Fürbitte als Gebet in der Gesinnung Jesu so lebensnotwendig für das Leben der Kirche.

4: Wie stellt sich das in der Kirche für uns dar?
 
Wie geht es da im leben der Kirche vor sich? Wir dürfen nicht sagen. Das geht uns nichts an. Wir müssen uns vielmehr trauen, wirklich auch für unsere Mitchristen, die Not des Unglaubens zu sehen. Das ist die größte Not. Wir sollen auch sagen können. Worin besteht der Unglaube. Er besteht in der Ablehnung von Jesus Christus als Erlöser. Der Himmel nennt das den Weg des Verderbens. Unsere Mitfeier der heiligen Messe braucht deshalb gläubige Beter. Da geht es nicht nur bloß um irgendetwas beten, sondern um ein gläubiges beten in Verbindung mit Jesu Opfer am Kreuz. Christusgläubige Beter ziehen auch dann wieder andere in die Kirche. Das übersieht man so leicht. Vergessen wir das nie! Die Pfarre muss zur Gebetsschule werden. Lässt man da den Priester als Lehrer dafür zu?


Schluß:
 
Was sollen wir uns merken?
 
Wir dürfen immer im Glauben hoffen und darum bitten. Christus! Du bist Sieger über alle Sündennot auch über die des Unglaubens in unserer Zeit.
 


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Diese Seite wurde am 17. Mai 2006 von Familie Wimmer erstellt.