Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 5. Sonntag im Jahreskreis

Gehalten am 8. Februar 2004 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr C:
 
Evangelium:    Lk 5, 1-11
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Kirche als meine geistliche Heimat
glaubend annehmen.
 

Einleitung:
 
1.   Festigung unseres Christ seins durch die Treue zur Kirche ist notwendig.
 
 Wie sehr macht unsere Zeit die Getauften in ihrem Christ sein gleichgültig. Betonen will ich deshalb die Glaubenstreue zur Kirche. Betonen will ich deshalb auch die Bewährung im Glauben als Katholik in unseren Tagen. Kirche ist ja auch Gegenstand unseres Glaubens an Jesus Christus. Denn auf den Glauben der Kirche sind wir getauft. Das Evangelium spricht schon m Anfang von der Zuverlässigkeit der Lehre, in der Theophilus unterwiesen worden ist.
 
2.   Ich darf die Kirche geistlich verstehen.
 
 Ich darf sie mit den Augen des Glaubens sehen. Ich darf sie tiefer sehen. Das ist lebenswichtig für uns Katholiken. Sonst kann uns das Leben der Kirche abhanden kommen. Man sieht sie dann nur als einen Sozialverbesserungsverein. Den können aber auch Atheisten aufmachen. Beachten wir das, was im Glaubensbekenntnis steht.
 
3.   Es gibt einen vielfachen Gebrauch des Wortes Kirche.
 
 Da herrscht aber sehr große Verwirrung. Meistens denkt man nur an den Pfarrer und den Bischof und an den Papst. Man schimpft wieder sehr über das Bodenpersonal von Jesus und breitet voll Wonne ihre Sünden in den Medien aus. Man ist so an der Kirche irre. Da fragt man. Was soll man da noch glauben? Wie kann ich Kirche als meine geistige Heimat sehen? Sie ist der geheimnisvolle Leib Christi mit Christus als ihrem Haupt. Die Kirche darf man auch als die Braut Christi sehen und Christus als den Bräutigam.
 
Hauptteil:
 
Es geh mir darum.
 
„Ich darf die Kirche als meine geistliche Heimat glaubend annehmen.“
 
Ich habe das schon als mein seelsorgerliches Anliegen. Das ist mir ja sehr wichtig.

 
1: 

Durch die Verkündigung kann ich immer wieder mich glaubend an Christus anschließen und mit ihm leben.
 
Das ist kirchliche Wirklichkeit uns offenbar durch Gebet. Da können wir auch leben in der Gegenwart Christi. Das aber hat schon im Erdenleben Jesu angefangen. Davon berichtet das Evangelium heute auch wieder. Das Wort Gottes wird dem ganzen Volk verkündet. Das Wort Gottes versammelt Massen und hat Kraft und Vollmacht. Dieses Wort Gottes schafft Kirche. Das neue Volk Gottes, die Kirche, wird durch das lebendige Wort Gottes versammelt. Betroffen drängte sich das Volk um Jesus. Es ist bereit zum Hören. Auch hier erzählt Lukas von der Verkündigung Jesu. Jesu Verkündigung ist eine mit der Kraft des Geistes. Als Zimmermann ist Jesus zur Taufe an den Jordan gegangen. Nach dem Taufereignis und damit nach der Herabkunft des Heiligen Geistes auf Jesus und dem Sieg über den Widersacher in der Wüste, ist Jesus völlig verwandelt nach Galiläa zurückgekehrt. Der Sohn des Vaters handelt auch am See in ganzer Vollmacht des Heiligen Geistes. Das Wort Gottes wird so zur Tat. So beginnt schon im Erdenleben Jesu unsere Kirche. Der verkündende Jesus wird dann zum verkündigten Christus in der Kirche. In der Kirche geht es mir ja um den lebendigen und verklärten Herrn Jesus Christus. "Es geschah aber, als die Menge ihn umdrängte und das Wort Gottes hörte, da stand er am See Genesaret. "So wird Jesus verkündigt. Eingeladen wird dabei sich für Jesus Christus zu entscheiden. Jesus sagt darum zu seinen Jüngern. „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ Die Verkündigung in der Vollmacht Jesu in der Kirche nimmt so teil an der Sendung Jesu in diese Welt hinein. Da aber ist vieles zu bedenken. Wie weit ist der Mensch fähig zum Hören und wie weit ist er auch willens dazu. Denken wir positiv an Beispiele aus der Kirchengeschichte. Ich denke an den heiligen Antonius und an den heiligen Franziskus. An diesen Heiligen ist besonders wirksam geworden die Verkündigung des Evangeliums. In unserer Zeit gibt es ja wieder ein neues Hören auf das Wort Gottes, fern von allem gescheit darüber reden.

2: Dieses Wort Jesu schafft ja Kirche.
 
Dieses Wort Jesu ordnet das Leben der Kirche. Die Kirche lebt auch durch eine zentrale Leitung. Die ist auch menschlich sichtbar und erfahrbar auf den verschiedensten Ebenen. Das aber hat auch seine Grundlage in der Berufung des Simon, später genannt Petrus. Mit Simon werden dann auch andere Jünger genannt. „Fürchte dich nicht, von nun an wirst du Menschen fangen.“ Das Amt des Petrus hat jetzt besonders der Papst von Rom inne. All das aber hat seine Grundlage im Erdenleben Jesu Jesus bereitet die wichtigsten Mitarbeiter, vor allem den Simon so für die Sendung vor, die er nun ihnen übertragen will. Jesus handelt überraschend und befiehlt den Fischfang am Morgen. Simon hat den Mut zur Blamage. Er gehorcht ohne zu verstehen. Er handelt gegen seine Berufserfahrung. Er hat Christus bereits als eine Autorität erkannt. Nun soll er die Grenzen seiner Klugheit und seiner Möglichkeiten erfahren, So kann er für die kommenden Aufgaben offen werden. So gibt sich Jesus auch ihm zuerkennen und führt Simon in seine kommende Aufgabe ein. Er gehört so mit den anderen Jüngern zu den Augenzeugen Jesu. So wird dann Simon Petrus zum Augenzeugen und zum ersten Diener des Wortes. Mit Simon sind es dann auch die anderen Jünger und besonders die Zwölf.

3: Wir brauchen die Erfahrung einer lebendigen Kirche.
 
Besonders braucht sie die heranwachsende Generation. Solch eine Kirche vor Ort kann dann geistlich segensbringend sein. Die Kirche aber hat es da mit einer geistlichen Lebendigkeit zu tun. Um die muss man wissen und die muss man auch erkennen. Die geistige und mit geistliche Lebendigkeit ist nicht zu verwechseln mit Geschäftigkeit und äußeren Betrieb. Auch das hat seine Grundlage im Erdenleben Jesu. Jesus verlangt vom Fischer Petrus und den anderen Jüngern. „Fahrt hinaus auf den See.“ Andere Übersetzung lautet. „Fahre weg auf die Höhe und werft eure Netze zum Fange aus.“ Fischt jetzt auch wenn die Zeit jetzt euch frühen Morgen unmöglich erscheint. Das Zentrum des Evangeliums ist so der wunderbare Fischfang und dann darauf folgend die Anfangserfahrung des Petrus mit Christus im Alltag seins Berufes. Es ist aber ein prophetisches Geschehen im Hinblick auf die spätere Sendung. Das Evangelium aber schildert dann den gehorsamen Petrus. Petrus gehorcht der Anweisung von Jesus. Das gehört zu seiner Erfahrung. Die wird zur Grundlage seines Berufes in der Kirche. „Auf dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen.“ Petrus gehorcht Jesus. Zur Erfahrung einer lebendigen Kirche gehört auch unsere gläubige Antwort, so wie sie Petrus hier gibt. Es ist die gläubige Antwort auf den Ruf Christi. Es ist aber bei Petrus ein Gehorsam gegenüber Jesu Anruf. Er gehorcht dem Anruf Jesu. Jesus Christus kann sich dann dem Petrus offenbaren. Die Gottesbegegnung führt dann Petrus zu einer wahrhaftigen Beziehung zu Jesus Christus. Das ist dann wichtig für die Kirche. Der galiläische Morgen wird hier auch zum Bild für einen neuen Morgen des Evangeliums nach der Nacht voller Vergeblichkeiten, in der unser eigenes Werken und Wollen immer wieder hinein führt.

4: Was kennzeichnet darum das Leben der Kirche?
 
Die Kirche hat diese Lebensgrundlagen. Jesu hat Männer als Jünger in besondere Aufgaben berufen und nicht Frauen. Jesus gibt in dem Zwölferkreis der Kirche eine besondere Lebensgrundlage. Nur darum kann ich von der Gnade der Kirche sprechen, in der ich leben darf. Sie ist darum der große Segen meines Lebens. So darf ich die Kirche geistlich verstehen. Das ist ja unsere Chance für das Leben mit Gott durch Christus. Sie ist wahrlich so Gegenstand unseres Glaubens. Sie ist ja der fortlebende Christus in unserer Zeit bis zur Vollendung der Welt. Kirche und Christus kann und darf ich nicht trennen, auch wenn es sehr oft geschieht. Wo es getan wird, hat man zu Christus nicht gefunden und ihn damit nicht wirklich entdeckt. So hat man in der Kirche viele Aufgaben. Sie entspringen aus den Nöten unserer Zeit. Menschlich gesehen ist es sehr notwendig, hören zu lernen. Aus dem hören lernen ergibt sich dann. So kann ich teilnehmen am Leben des anderen. das braucht eine innere Bereitschaft, sich vom anderen Mitmenschen auch bereichern zu lassen und auch durchwegs das zu hören, was mir vorerst auch noch fremd klingen mag. Gerade das ist notwendig zu erfahren. In der Kirche soll ich doch gerade das erfahren, von dem ich in der Welt sonst nichts höre. Durch die Kirche kann, wenn ich will und dafür offen bin, Christus als den Verkünder erfahren. Durch die Verkündigung kann ich auch den Anruf Christi an mich erfahren. Durch die Verkündigung kann ich genauso mich selbst erkennen, welch ein Sünder ich bin vor der heiligen Majestät Gottes in Jesus. Durch die Verkündigung erfahre ich auch die Grundlagen, von denen die Kirche lebt. Es ist die Lehre der Kirche zuverlässig und dafür müssen Bischöfe und Priester mit dem Papst an der Spitze einstehen. Es gibt darum Priester und Bischöfe. Aber sie sind es nie für sich selbst. Sie sind in diesem Dienst, auf dass das ganze Volk Gottes im Glauben an Christus ein heiliges leben führen kann und so zur Vollendung kommen kann. Wie Jesus den Petrus und die anderen Jünger berufen hat, so dürfen wir alle unsere eigene Berufung erfahren und unseren besonderen Dienst.


Schluß:
 
Was sollen wir uns da merken?
 
Meine Treue im Glauben in der Bewährung in unserem Leben ist gefragt. Das verlangt auch die Glaubenstreue zur Kirche. So kann ich die Kirche als meine geistliche Heimat lieb gewinnen und als Gläubiger sehn. Ich bi nicht allein und verlassen.
 


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Diese Seite wurde am 17. Mai 2006 von Familie Wimmer erstellt.