Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 7. Sonntag im Jahreskreis

Gehalten am 22. Februar 2004 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr C:
 
Evangelium:    Lk 6, 27-38
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Christliches Leben -
Rettung der Welt

Einleitung:
 
1.   Frömmigkeit und Leben - miteinander verbunden. Wie geht das? Darüber wollen wir nachdenken. Ich kann besser feststellen.
 
  Es geht um den Bezug vom Beten und Leben.
 
  Wir wollen so damit das Wort Gottes betrachten. Was heißt das für mein Leben? Es ist ein Betrachten, das im Leben mitgeht und uns die Bedeutung Jesu für das eigene Leben erklärt und damit zu verstehen hilft. Dass muss gerade auch mit dem geschehen, was wir im Gebet sagen.
 
2.   Die Kirche hat im Auftrag Jesu einen Heilungsdienst. Das Wort Heilung wird sehr oft gebraucht in unseren Tagen. Das zeigt auch die Not unserer Zeit an. Sie braucht Heilung von Christus. Es geht um die Wiederherstellung meines Menschseins vor Gott.
 
  Das geht nochmals über die Sündenvergebung durch Christus hinaus. Wir müssen vom Menschenleben reden, wie es verletzt ist durch die Sünden anderer Menschen.
 
  Wie zerstörend aber ist die Sünde gerade auch wieder in unserer Zeit. Wie sehr wird das übersehen.
 
3.   Was bringt das Christ sein für das Leben?
 
 Ich meine das nicht verzweckt. Denn mein Christ sein will Leben sein. Es kommt darauf an, wie ich es sehe. Ist mein Christ sein nur etwas, was sich zufällig in meinem Leben ergeben hat? Ist es so was, wie wenn es von außen her auf mich aufgeklebt ist, oder ist es innerlich geworden und damit selbstverständlich das, was mein Leben prägt und formt. Diese Frage müssen wir immer stellen. Was für gute Erfahrungen haben sie schon gemacht? Wir reden eh zu viel von schlechten Erfahrungen mit Mitmenschen.
 
Hauptteil:
 
Christliches Leben darf Rettung der Welt werden.
 
Rettung braucht die Menschenwelt auch in unserer Zeit besonders. Da sind wir Gläubige nicht die Schwächlinge, sondern erst recht die wirklich innerlich in Christus Starken. Da sind wir auch die wirklich Freien, wenn wir vergeben üben.
 
 
1: 

Jünger Jesu haben von Jesus eine Zielvorgabe, um der Welt den rettenden Jesus zu bringen.
 
Das sind jetzt wir Christen. Die Zielvorgabe ist Jesus selbst. Jesus Christus ist da göttliches Vorbild. Das haben die Jünger Jesu auch direkt gelernt. Sie haben deshalb Jesus ihren Herrn und Meister auch nie vergessen. Jesus muss bald geahnt haben, was mit ihm bevorsteht. Jesus hatte ja viele Feinde im Volke Israel. Er sagt seinen Jüngern sein Leiden und sein Sterben voraus. Und die Jünger folgten Jesus nach.
 
Jesus sagt den Jüngern darum auch ihr Jüngerschicksal voraus.
 
Es geht das nicht in unser Denken und sich vorstellen ein. Menschliche Fassungskraft braucht da den Glauben. Dann kann man sich auf die alles Irdische überragende Größe Jesu einlassen. Denn Jesus macht all das, was er erleiden muss, zur Erlösung und Rettung der Menschen. Jesus gibt so sein Leben hin. Jesus bleibt seinem Volk als Retter von Gott treu. Und da liebt er ja gerade deshalb die, die ihn kreuzigen.
 
So ist Jesu Feindesliebe gerade die Zielvorgabe für seine Jünger und damit auch die Zielvorgabe für uns.
 
Die Zielvorgabe sagt auch Jesus im heutigen Evangelium.
 
So offenbart sich damit uns auch der himmlische Vater durch Jesus. „Liebet eure Feinde, tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet, die euch verfluchen; betet für die, die euch misshandeln.“ Das alles hat Jesus von seinen Feinden selber zuerst mitgemacht. Die Jünger Jesu haben darum auch wie Jesus Feinde. Jesus hat aber beim gekreuzigt werden gerade für seine Feinde, die ihn so umbringen, gebetet. „Vater! Verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“. Die Apostelgeschichte zeichnet dann in Stefanus so einen wahren Jünger Jesu, der auch wie Jesus sterbend für seine Verfolger gebetet hat. „Herr! Rechne ihnen diese Sünde nicht an.“ Denken wir also daran. Was hat da Jesus da Neues in die Menschenwelt gebracht. Wie lebensnotwendig zur Rettung des Menschseins ist das und bleibt das. Die Christen als Jünger Christi ihm nachfolgend dürfen das leben. Jesus spricht sie auch an als die Armen. Da werden Glaubende beschrieben, die ganz auf die Hilfe Gottes vertrauen. Jesus sagt diese Worte Christen in ihren Bedrängnissen und Verfolgungen. Jesus sagt das Evangelium Christen, um ihnen zu helfen. Denn die Jünger des Herrn haben viele Feinde.
 
Sie sollen dann auch bereit sein, um ihres Glaubens willen, von den Feinden Nachteile in der Welt um des Glaubens willen in Kauf zu nehmen. Jesus sagt darum auch. „Wer ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.“

2: 

Jesus sagt damit aber auch. Welches Unglück über die Menschen kommt, wenn man sich auf seine Zielvorgabe nicht hinbewegt.
 
Welches Unglück kommt über die Menschen, wenn sie nicht vergeben können und es auch nicht wollen, sondern stattdessen nach Rache und Vergeltung schreien. Das hat die Menschenwelt schon zu vielen Kriegen gebracht und wird es wieder bringen. Es ist die Zerstörung des menschlichen Lebens. Jede Zeit erlebt die Frucht des Segens gelebter Gottesliebe und auch das Gegenteil. Die Frucht des Segens von Christus aus dem gelebten Glauben aber ist weitaus mächtiger. Das Gegenteil müssen auch wir Christen kennen und dann wissen woher es kommt. Wir dürfen uns dagegen schützen im Segen Gottes. Dann können wir diesem Bösen ja auch widersagen. Das Böse beginnt aber auch unter Christen zu wuchern, Giftpflanzen vergleichbar. Statt Liebe gibt es dann den Hass. Es kommt wieder aus dem Unglauben und damit auch aus Neid und Missgunst das Verfluchen des Mitmenschen in Mode. Wie sehr ist neu auch das Misshandeln da unter uns Menschen. (Misshandlung von Kindern) Aber gerade Christen kann das aus Feindschaft dann treffen.
 
Christen können neu auch wirkliche Schläge treffen und sie töten. Das ist dann eine neue Verfolgungszeit, in der wir uns dann besonders zu bewähren haben.
 
Christen müssen einerseits auch wissen um die Not und Unerlöstheit der Menschen. Das erleben Christen als Jünger Christi gerade von ihren Feinden. Die können nicht lieben. Wie arm sind sie dran. Jesus! Du deckst auch in unserer Zeit die Reaktion der Menschen auf, wenn sie das an dich im Unglauben ablehnen. Wir sollen als Christen nicht mit Wut und Lieblosigkeit darauf reagieren, gerade in der Liebe Christi bleiben.

3: 

Wie hilft Jesus in der Kirche dazu, sich auf dieses Ziel hin zu bewegen, und dem zu folgen.
 
Es gilt das Wort Jesu verbunden mit seinem Leben als anschauliches Beispiel zu hören und aufzunehmen und zu verinnerlichen. Aber das übersteigt ja unsere menschliche Fähigkeit und damit unsere natürlichen Kräfte. Davon spricht schon das Evangelium. Es ist auch ein Evangelium der Gnade. Lukas versteht die Gnade als eine neuartige göttliche Kraft und Potenz. Sie bricht ein immer von oben in den Menschen und damit auch in den Raum menschlicher Geschichte. Sie bringt hier Wirkungen hervor, die den Menschen allein nicht möglich sind. Das gilt gerade in Bezug der Feindesliebe als Kennzeichen wahrer Jüngerschaft Christi. Die Feindesliebe und das alles durchtragen im Glauben wird zum Zeugnis des Sieges der Gnade Christi. Es ist damit auch an die Verfolgungszeiten der Kirche zu erinnern. Jesus möchte so als der Helfer der Kirche im Heiligen Geist auch seine Jünger jetzt ausrüsten, um die Bedrängnisse jetzt zu bestehen. Es ist das dann unsere Glaubensbewährung in den Stürmen unserer Zeit. Es ist an die heilig machende Gnade zu erinnern, die in uns eingegossen wurde bei der Taufe. Die heilig machende Gnade wohnt dem Menschen inne, wie eine innere Qualität. Sie ist ein übernatürliches Vermögen. Dies Gnade ist ein bleibendes Geschenk und damit auch eine übernatürlich feste Neigung, dem göttlichen Ruf entsprechend zu handeln.
 
Mit ihr sind uns auch geschenkt die göttlichen Tugenden Glaube Hoffnung und Liebe. Damit können wir auch Jesus durch unser Lieben folgen mit dem Reichtum seiner göttlichen Liebe.
 
Zuerst ist da die eigene innere Festigung unseres Seins in Christus notwendig. Wir nennen das geistliche Heilung in Christus. Da sind wir die innerlich geistig Starken und keine Schwächlinge dann. Dann sind wir die wirklich Freien, weil wir uns das Gesetz des Handelns nicht von anderen aufzwingen lassen, nachdem Motto, wie du mir, so ich dir.
 
Dann kann ich mich hintan stellen und meine menschlichen Grenzen in der Kraft der Liebe Christi übersteigen.
 
Dann haben wir keine Feinde von uns aus.
 
So möchte uns Jesus Christus auch in der bedrängten Kirche jetzt ausrüsten gegen den Zeitgeist, der uns sehr bedrängt. (Opportunismus) Denn dann sind wir nur scheinbar frei.

4: Was ergibt sich daraus für das Leben der Kirche in unserer Zeit.
 
Im Rahmen der Kirche muss das gelebt werden können. Wir dürfen daran denken. Für das Leben der Kirche ergibt sich also. Lukas sagt seine Worte in die damals griechisch-römische heidnische Welt hinein. Christen leben diese Liebe vom Heiland als Söhne und Töchter Gottes. Sie leben sie in einer Welt voll Grausamkeit. In ihr gab es Sklaverei und Folter.
 
Ein Menschenleben und vor allem ein Christenleben waren damals wenig wert.
 
Das ist ja dann auch gleich der modernern Zeit jetzt.
 
Wie viel ist ein Menschenleben jetzt wert?
 
Aber, dass diese Christen in ihrem Leben gerade deshalb das Zeugnis der Liebe geben, machte sie unübersehbar und auch unendlich kostbar.
 
„Seht, wie sie einander lieben.“
 
So bringen Christen den Segen von Christus in eine Menschenwelt, die gerade diese Liebe Gottes von Jesus am notwendigsten braucht. So wird man auch in unserer Zeit anfangen zu fragen. Was haben die Christen, was wir nicht haben? So haben die Christen die heidnische Welt aus den Angeln gehoben. Ganz im Sinn des Evangeliums ist dann für Christen auch die Frage nach der Versöhnung in diesem Sinne zu sehen. Christen müssen so es vor allen auch wagen, alle Gegensätze unter sich immer wieder zu übersteigen und zur Versöhnung im Sinne Christi sich führen zu lassen. Es ist sehr notwendig, jahrelange Gegensätze abzubauen und bei aller Verschiedenheit im Sinne Christi zusammen zu finden zu einer Einheit in der Kirche. Zusammenzufinden bei der Einheit in der Wahrheit des Glaubens an den Erlöser Jesus Christus. Wie wichtig ist das in unserer Zeit. Dann wird all das ein Glaubenszeugnis, wenn es nicht nur auf menschlicher Ebene geschieht, sondern bewusst aus Liebe zu Christus, als Frucht der Anbetung. Feindesliebe verwirklicht sich auch im glaubensmutigen Beispiel.


Schluß:
 
Was lässt sich zusammenfassend sagen?
 
Der stärkste Beweis für die Wahrheit Christi sind echte Christen. Die beschreibt auch das Evangelium.
 
Lieben wir wie Jesus Christus.
 


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Diese Seite wurde am 19. Mai 2006 von Familie Wimmer erstellt.