Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 3. Sonntag der Osterzeit

Gehalten am 25. April 2004 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr C:
 
Evangelium:    Joh 21, 1-14
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Heilige Messe
- Geheimnis des Glaubens.
- Im Licht von Ostern.
 


Einleitung:
 
Wir kommen als Menschen in die Messe mit unseren Leben.
 
Das zeigt sich auch. Wir haben zuerst nicht fromme Gedanken. Darum ist es gut, zur Messe rechtzeitig zu kommen und sich innerlich darauf einzustellen. In der Wohlstandszeit ist es aber ein sehr irdisch ausgerichtet sein in unserem Leben.
 
Da ist uns die Messe auf ungute Weise neu fremd geworden. Fast fühlt man sich als Pfarrer um Hoffnungen für die Seelsorge betrogen. Wir erleben da ja wieder nur uns selber. Da hören wir daraufhin das Wort Geheimnis. Das Fremdwort dazu ist Mysterium. Mysterium ist ein Wort in geistlicher Sprache. Es bezeichnet das, was von Gott auf uns zukommt. Gott aber ist Gott und nicht etwas von der Welt. Mysterium st so auch ein anderes Wort für Gott. Darum geht es hier nicht zuerst um unser Leben, sondern zuerst um Gott, aber dann um Gott für uns. Es ist Offenbarung Gottes aber nicht nur ein einmaliges Geschehen. Es ist Gott der Dreifaltige, der sich immer kundtun will. (Offenbarung) Was in Jesus alles als Rettung zu den Menschen gekommen ist, will auch zu uns kommen und sich mit uns verbinden. Das geschieht ja auch besonders bei der Feier der Messe. Aber es gibt ein neues Unbehagen an der Messe. Ich spüre es in der Pfarre an der Atmosphäre. Die Messe wird in Deutsch gefeiert. Der Priester ist dem Volk zugewendet am Volksaltar. Als Bischof Zak den neuen Volksaltar konsekrierte, sprach er vom wachsen einer Glaubensgemeinschaft vom Altare aus. Ist sie gewachsen? Aber es gibt auch Treue. Aber es wird auch unsere Kirche am Sonntag leerer. Lassen wir uns deshalb neu in das Geheimnis wirklichen Mitfeierns der Messe einführen.
 
Heilige Messe - Geheimnis des Glaubens.
 
Ich gebrauche auch dafür ein Fremdwort, nämlich Mysterium. Ich nenne das ein Wort in unserer geistlichen Sprache. Diese Sprache brauchen wir notwendig fürs Christ sein.


Hauptteil:
 
1: Es wird die Feier der heiligen Messe als unser Tun zuerst empfunden.
 
So spricht man von der tätigen Teilnahme an der Messfeier von den Gläubigen. Es geht ja auch um die gläubige und fromme Teilnahme am Messopfer. Ich nenne es einen erweckten Glauben an Christus. Das Mitfeiern der Messe verlangt nach dieser Vorraussetzung.
 
Wir reden auch noch viel davon. Man soll auch die Kinder mit einbeziehen. Dabei soll man nicht stehen bleiben. Aber ist das das Erste in der Messfeier? Ist das ihr Um und Auf? Es scheint oft mehr ein geschäftiges Tun zu sein. Ist all dem nicht noch was anderes vorgelagert? Gerade das droht vergessen zu werden. Was ist das Erste in der Feier der Messe? Es ist das Geheimnis des Glaubens. Die Messe will als Feier ein Geheimnis des Glaubens sein. Sie will uns Göttliches kundtun. - offenbaren. (Theophanie)
 
Das Evangelium spricht von Jüngern, die Jesus nicht erkannten. Es werden Jünger geschildert, Apostel, die eigentlich kirchlich arbeiten, das heißt sie fischen erfolglos. ( wie Lk 5) Man fühlt sich als Pfarrer schon sehr dabei verstanden. Auch am Ende der Fischnacht erkennen die Jünger Jesus am Ufer stehend nicht. Die Kirche bleibt bei sich in ihren sich abmühen. Jesus aber will sich offenbaren. Erst zu einer für Fischer unmöglichen Zeit, am frühen Morgen hören sie Jesu Stimme und sehen auch ihn und gehorchen seinem Befehl.
 
„Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus.“ Da konnten sie Fische fangen. Die Jünger sollten so Jesus als gegenwärtig Auferstandenen erfahren. Aber sehr wichtig ist das auf Jesus hören. Das gilt auch für die Kirche jetzt. Wie im Evangelium am reichen Fischfang dargestellt, so soll auch bei uns jetzt Jesus als geistliches Ereignis sich kundtun dürfen. Mit dem Jünger den Jesus liebte, sollen wir dann sagen können. „Es ist der Herr.“ Gott kommt in seinem Wort zu uns. Gott ist gegenwärtig in der feiernden Gemeinde.

2: Aber für die Messfeier ist wichtig.
 
Es darf die Messe nicht zuerst als unser Tun bloß gesehen werden. Aber unser Leben soll sich mit Gott verbinden können. Dazu ist notwendig. „Die Messe macht das Opfer des Kreuzes gegenwärtig, Sie fügt ihm nichts hinzu und vervielfältigt es auch nicht. Was sich wiederholt, ist die Gedächtnisfeier, seine gedenkende Darstellung, (Memoria) durch die das einzige und endgültige Erlösungsopfer Christi in der Zeit (jetzt bei uns) gegenwärtig wird.“ Es ist ja darum uns verheißen die Fülle des Lebens. „Ich will, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ Aber so soll darum alles, was wir tun, soll uns mit der Offenbarung Gottes in innigste Verbindung bringen. Was also im Credo von uns bekannt wird, darf sich mit unseren ganzen leben verbinden. So geht es um die Verbindung mit Jesus Christus. Er hat gesagt. „Wer an mich glaubt, wird leben.“ In der Messfeier ist besonders auch diese Aufforderung darum wichtig. „Erhebt die Herzen. Wir haben sie beim Herrn.“ Aber die gläubige Lebensverbindung mit Christus will schon am Beginn der Messe anfangen. Wir beginnen ja mit dem Kreuzzeichen und der Priester begrüßt uns. „Der Herr sei mit euch.“ Wir sind dann eingeladen, uns als Sünder vor den Herrn zu bekennen. Das ist sehr notwendig für uns. Das will ehrlich gebetet werden im großen Vertrauen auf Jesus Christus. Darum ist da die Anwesenheit in der Kirche für die rechte Mitfeier der ganzen Messe sehr notwendig. Das Evangelium heute aber spricht dazu. Jesus ladet die Jünger nach dem erfolgreichen Fischfang zum Mahl ein. Jesus ladet die Jünger zur Erneuerung ihrer Lebensgemeinschaft mit dem Herrn ein. Dabei erfahren sie. Er ist auferstanden und unter ihnen. Jetzt wagte keiner mehr zu fragen: „Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.“

3: Von daher darf ich auch das wichtigste Mittun in der Messe sehen.
 
Es ist unser Beten. Ohne beten können im Glauben an Christus wird mir die Feier der Messe immer verschlossen bleiben. Über das Gebet will ich auch das Wesentliche sagen. Es muss zur Anbetung werden. Wir geben damit auch auf die Kundgabe Gottes unsere Antwort im Gebet. Die Messe nennen wir Eucharistie. Dass heißt Danksagung. Wir bezeugen dabei unseren Glauben an Christus als unseren Retter. Wir gedenken all seiner Heilstaten und feiern sie. Wir bringen durch Jesus Gott die gebührende Verherrlichung und Anbetung dar. „Durch ihn und mit ihm und in ihm ist dir Gott allmächtiger Vater in der Einheit des Heiligen Geistes, alle Herrlichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit. Amen.“ Aber dazu brauchen wir innere Sammlung. Dann kommt schon das alles von Gott zu uns. Ich nenne auch dazu die Tugend der Ehrfurcht vor dem heiligen Gott. Der eigentliche Platz der Feier des Messopfers ist darum eine geweihte Kirche, ein Raum des Heiligen.

4: 

Von daher kann ich auch verständlich machen, warum ich so und nicht anders die heilige Messe mit ihnen feiere.
 
Ich habe also Gründe, die sich aus dem Messverständnis von selbst ergeben. Darum muss auch auf die Not hingewiesen werden. Man spürt sie. Ein apostolisches Schreiben stellt ja fest.
 
„Gewisse Symptome lassen ein Schwinden des Sinnes für das Mysterium erkennen sogar in den liturgischen Feiern, die doch gerade in das Mysterium einführen sollten.“ (Mystagogie ist deshalb notewendig) Man hält Geheimnisse nicht aus. Erst durch die Sündenvergebung kann man dann hinzutreten zum Heiligen Christus, zum Geheimnis des Glaubens. Denn die Messe ist dennoch heute fremd in einer oft bestürzenden Weise. Die Liturgie ist uns fremd geworden in einem gefährlich entfremdeten Sinn. Es braucht aber die Messe eine Fremdheit, die so zugleich eine Vertrautheit ist, eine uns geheimnisvoll anrührende Fremdheit - Vertrautheit und damit etwas ganz anderes als die Banalität des Alltäglich Vertrauten, die sehr bald leer ist. Wir dürfen ja Christus begegnen, der uns unendlich überlegen ist. Das ist dann eine Fremdheit die uns aufrichtet und an der man sich aufrichten kann. Statt Fremdheit kann ich auch Geheimnis sagen und damit auch Mysterium. So kann ich als Mensch dann wahrhaft jene Dimension meines Lebens erreichen, die mich wahrhaft Mensch sein lässt. Alles andere ist ja gefährliche Verkürzung.
 
Ich kann ja nur aus der Dimension Gottes heraus wahrhaft Mensch sein. Dem will ich entgegen wirken, was ich nennen möchte die ungute Banalität des Alltags. Da werdet ihr ja um die Gotteserfahrung des Lebens betrogen, wenn sie in der Messe nur eine Darbietung (Show) sehen und nicht mehr. Mir geht es dabei auch um eine geistliche Kirchenerfahrung. Es geht um das mit Christus verbunden sein, dem Haupt der Kirche und um das durch Christus miteinander verbunden sein miteinander und damit auch untereinander. Das in und mit der Kirche leben dürfen, ist dann große Gnade. Darum will ich in Geduld auf das Mysterium hinweisen und in der Feier sie auch hinführen, dass sie sich davon berühren lassen. Nach der Wandlung ruft der Priester aus. „Geheimnis des Glaubens.“ So gibt es immer wieder für das Leben der Kirche die ganz notwendige Verbindung mit Christus. Das baut die Kirche auf und damit auch unsere Pfarre.


Schluß:
 
So können wir vor Jesus anbetend niederfallen und ihm danken für seine Rettung durch die Kirche.
 
Möge uns so das Geheimnis der Messe als Opfer Christi aufgehen und selig machen. So kann sie immer Nahrung und Lebensquelle für unser Leben sein.
 


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Diese Seite wurde am 26. April 2005 von Familie Wimmer erstellt.