Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 4. Sonntag der Osterzeit

Gehalten am 2. Mai 2004 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr C:
 
Evangelium:    Joh 10, 27-30
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
„Ich gebe ihnen ewiges Leben.“ -
Eucharistie-Nahrung für das ewige Leben.
 


Einleitung:
 
Eucharistie will Nahrung sein.
 
Ich kann auch sagen.Jesus will unsere Nahrung sein. Auch die ganze Feier der Messe will geistliche Nahrung sein. Verbinden wir das mit dem Zuruf. Geheimnis des Glaubens. Wofür will Eucharistie Nahrung sein? Bedenken wir das bei jeden Gang zur heiligen Kommunion! So will ich auch heute etwas zum Verständnis der Messe beitragen. Mir geht es aber um die Messe als Ganzes. Es ist aber für uns die Frage zu stellen. Wie verstehe ich Leben? Was bedeutet für mich Leben?


Hauptteil:
 
1: 

Um das zu verstehen, Eucharistie als Nahrung für das ewige Leben, betrachten wir zuerst den Text der Wandlung.
 
Wir kennen ihn ja doch irgendwie. Den Text der Wandlung darf ich nicht oberflächlich verstehen und darum auch nicht oberflächlich hören. Früher hat der Priester ihn leise gesprochen. Da konnte es viel schwerer ins gläubige Bewusstsein dringen. Was aber davon ist jetzt schon in unser Leben eingedrungen? Es heißt da.
 
„Nehmet und esset alle davon: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Nehmet und trinket alle daraus: Das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Wie ist da es zu verstehen im Zusammenhang mit diesem Kapitel des Johannesevangeliums? Wie sind diese Worte von Christus her zu verstehen? Diese Worte verkündet der Priester in der Person Christi und Christus handelt. Die Worte der Wandlung sprechen vom Opfer Christi und vom Opfermahl. „In der Fülle verwirklicht sich die Heilbringende Wirkung des Opfers, wenn wir in der Kommunion den Leib und das Blut des Herrn empfangen.“ Der Wandlungstext spricht ja vom essen und trinken. „Da ist die Eucharistie auch ein wahres Mahl, indem sich Christus als Nahrung darbietet.“ Wenn ich all das zu Sagende am Wandlungstext gleichsam festmache, so kann ich dann vom Glaubensgeheimnis der ganzen Messe sprechen. Die Messe ist ja ein ganzes Geschehen. Mit der Enzyklika des Papstes kann ich sagen. Das erklärt auch gut den Wandlungstext der Messe. Bei der Einsetzung der Eucharistie brachte Jesus schon dessen Opfercharakter zum Ausdruck. Jesus brachte zum Ausdruck, dass er jetzt unblutig opfere. Am Kreuz wird es blutig geschehen und unblutig wieder im Messopfer. Im Messopfer soll das Kreuzopfer dann sakramental gegenwärtig werden. „Die Messe ist zugleich und untrennbar das Opfergedächtnis, in welchem das Kreuzopfer für uns immer fortlebt und das heilige Mahl der Kommunion mit dem Leib und Blut des Herrn. Die Kirche lebt unaufhörlich vom Erlösungsopfer. Ihm nähert sie sich nicht nur durch ein gläubiges Gedenken. Denn das Opfer Christi und das Opfer der Kirche sind ein einziges Opfer. Die Messe macht das Opfer des Kreuzes gegenwärtig, sie fügt dem nichts hinzu und vervielfältigt es auch nicht. Was sich aber wiederholt ist die gedenkende Darstellung, durch die das einzige und endgültige Erlösungsopfer Christi in der Zeit gegenwärtig wird.“ So wird dann auch die Eucharistie unsere Nahrung um Weg auf der Pilgerschaft des Glaubens in unserem Leben. Das sagt der besondere Wandlungstext der Messe uns bei jeder Messe.

2: 

Das heutige Sonntagsevangelium ist aus der aus der Rede vom Guten Hirten genommen, aus dem 10.Kapitel genommen.
 
Da geht es um das Wort Jesu Leben. Wenn ich der Eucharistie als Nahrung spreche, dann muss ich selbstverständlich vom Leben sprechen. „Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch. Ich gebe es hin für das Leben der Welt. Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.“ Es kommt ja an verschiedenen Stellen vor. Das ist dann sehr gut zum Verständnis der Messe. Eucharistie als Nahrung zum Leben. Davon spricht Jesus eigentlich auch so." Ich will dass sie das Leben haben und es in Fülle haben." Wir leben aber in einer Welt. Da denkt man bei der Nahrung nur an das irdische Leben. Das aber hört doch mit dem Tod auf. Die glaubenslose Redeweise der Welt heißt ja. Mit dem Tod ist alles aus. Drum wird von so vielen Menschen, die katholisch getauft sind, aber nicht mit der Kirche leben, die heilige Messe auch in Deutsch nicht mehr angenommen. Die Messe gibt mir nichts. Aber dafür gibt es die Gier nach Leben. Sie hat aber eine Antikultur des Todes entstehen lassen. Das Leben, wie es sich dem Gottlosen im Wohlstand darbietet, wird als zu schaal, zu dürftig und vielfach als zu leer empfunden. Das Leben aber soll sich ihm geben, ohne dass er sich gibt, sich opfert. Dieses Leben geht immer schief und endet in Katastrophen. Hören wir daraufhin die Nachrichten auch aus der Wirtschaft. Modern heißt das das schnelle Geld machen.
 
So gilt es wieder den Realismus des Christlichen zu erkennen und zu beachten und auch anzunehmen. Das bringt uns dann auch ins Leben. Jesus hat es in seinem Lebensopfer vorgelebt, was wirklich Lebenserfüllung ist. So spricht er zu uns heute wieder vom Leben, das ergeben will, uns seinen Schafen. „Ich gebe ihnen ewiges Leben.“ Jesus nennt es Leben in Fülle. Das hat bei uns schon in der Taufe angefangen mit der heilig machenden Gnade. Da hat Jesus mit uns ein inniges Lebensband geknüpft, vergleichbar mit Weinstock und Rebe. Da geht um unser wahres Leben mit Gott, dass wir dann auch wieder aus Gott leben können.
 
Da geht es um Christus in uns und wir in Christus. So hat bei uns durch Christus im Geist Gottes Heilshandeln begonnen und wir sind erhoben worden zur Höhe der Gottesfreundschaft in der Teilhabe am göttlichen Leben der Dreifaltigkeit, Anteilgabe an der göttlichen Lebensfülle. Das ist die eigentliche Gabe des Lebens von Gott für uns.

3: Heute steht das Wort Jesu in der Offenbarungsrede vom guten Hirten.
 
Ich kann das auch mit eurer Lebenserfahrung verbinden. Was machen gute Eltern selbstverständlich. Sie leben in Fürsorge für ihre Kinder. In der Messe ist Jesus Christus unser Fürsorger. Das drückt das einfache Wort für aus. (Joh 10)das ist noch einmal ein neuer Zusammenhang. Es ist ein Wort des Auferstandenen an die Kirche. Was Jesus Christus in göttlicher Größe in seiner Beziehung zum Vater in der Dreifaltigkeit ist, das ist der als guter Hirte in göttlicher Größe für uns. Jesus Christus ist es in seiner Lebenshingabe. „Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe.“ Damit passt gut zusammen, was das Evangelium heute sagt. „Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.“ So will Jesus Christus unter uns und bei uns gegenwärtig sein. Darum dürfen wir so mit Jesus in Lebenskontakt treten. Das gilt jetzt von uns bei der Messfeier. Dann erfahr ich dasselbe bei mir und damit in meinen Leben. Von den Jüngern wird dann gesagt. „Denn sie wussten, dass es der Herr war.“ Das Wort von Jesus so hilft mir mein Leben so mit Gott zu verbinden. (Lebensdeutung ) Diese Kundgabe Jesu darf ich glaubend annehmen. Dann dar ich sie erfahren die Wahrheit der Worte Jesu. Es geht aber zuerst um meine Offenheit im Menschsein. Bin ich innerlich offen oder aus Enttäuschung und Verbitterung abgeschlossen gegenüber allen anderen Mitmenschen. Lass ich mir auch noch helfen? Erlaube ich den Mitmenschen das? Oder denke ich nur schlecht über sie? Kann ich daran glauben, dass auch Christen anderen Christen helfen? Kann ich dann die Hilfe auch als fürsorgende Hilfe Gottes annehmen? Darauf kommt es ja an. Bin ich bereit mein Leben noch bereichern zu lassen? Ich kann auch von Horizonterweiterung sprechen. Habe ich noch Sehnsucht nach Jesus und Gott. Es gibt schon Ereignisse im Leben, die solches abtöten. Ein Hirte hatte damals die verantwortungsvolle Aufgabe, für die ihm anvertraute Herde von Schafen zu sorgen. Jesus will der eigentliche gute Hirte der Kirche sein. So dürfen wir es mit Jesus probieren. Das aber kann ich noch besser verstehen im gläubigen Leben mit der Kirche. Da ist doch dann ein Leben verbunden mit Jesus Christus. So lebt die Kirche von diesem Jesus und auch die Pfarre besonderes durch die Feier der heiligen Messe.

4: 

Wie wird das in der Kirche wahr?
Wie dürfen wir das feiern in der Kirche?
 
Wir dürfen das in dankbarer Freude feiern. Es wird durch die Glaubenserfahrung wahr. Das ist aber nicht Illusion, die man sich vormacht. Es will so in der Kirche zum Ereignis werden. Es ist die Frage nach dem geistlich leben bei uns allen. Damit hängt auch zusammen, wie ich da mein Leben sehe. Das muss auch die Gestalt unseres Feierns bestimmen. Das ist auch die Frage nach unseren gläubigen Beten zu Jesus Christus. Von daher habe ich der Pfarre zu verstehen gegeben. Wie wichtig ist die rechte liturgische Feier. Dafür ist doch bei vielen eine Offenheit dafür da. Wir haben auch zu ringen um dieses rechte Verständnis aus dem Glauben. Aber uns darf immer neu die Glaubensgewissheit erfüllen. Unsere Mitfeier im Glauben ist nicht nutzlos. Die Messfeier bringt den Segen des Opfers Christi auch in diese Pfarre. Und bei denen Christus dann wirklich Nahrung sein kann, kommt es auch zu einer Nächstenliebe, die ein Glaubenszeugnis ist. Das ist noch einmal mehr als ein guter Mensch sein. Das geschieht alles so unmerklich. Das es dann vom guten Menschsein zum Leben aus dem Glauben kommt. Es geht um ein Leben im Geiste Christi. Man merkt es erst an der Opferbereitschaft vieler unter uns. Natürlich sage ich das alles nicht bloß aus Zufriedenheit mit der Pfarre. Bei der Messe könnten immer noch mehr teilnehmen. Man ist auch traurig über die, die nicht mehr kommen und macht sich schon seine Gedanken. Ich will nicht das ungute Gerede nachplappern. Man kann auch so ein guter Christ sein, wenn man auch nie oder nur wenig die Messe mitfeiert. Da geht doch die Verbindung mit Christus verloren. Da geht es ja nicht um bloß was Äußerliches. Verbinden wir in der in der Messfeier immer äußeres Mittun und inneres gläubiges lebendig sein. Das Wesen der Kirche ist liturgisch. Die Kirche braucht um zum Leben den Kult und die Liturgie. Kirche und Christus gehören ja zusammen.


Schluß:
 
Was können wir uns davon merken?
 
Ich will von dir Jesus Christus als Glied der Kirche leben. Das ist auch ja meine Lebensaufgabe. Das ist mein Beitrag zur Rettung der Welt.
 


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Diese Seite wurde am 26. April 2005 von Familie Wimmer erstellt.