Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 5. Sonntag der Osterzeit

Gehalten am 9. Mai 2004 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr C:
 
Evangelium:    Jo 13, 31-35
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Hl. Messe -
eine Feier zur Verherrlichung Gottes. -
Zentrum der Kirche!
 


Einleitung:
 
Die Mitfeier der heiligen Messe bloß als Pflichterfüllung anzusehen ist viel zu wenig.
 
Sie braucht mehr innere Anteilnahme. Denn sonst ereignet sehr leicht Verkehrung des Sinnes in der Feier der Messe. Die findet leider oft statt.
 
Ich nenne da die Verzweckung der Messfeier.
 
Ich habe dies nicht gesagt als Vorwurf. Ich sage das. Es ist auch in der Kirche da und geschieht leider.
 
Muten wir uns trotzdem eine Gewissenserforschung zu. Stellen wir darum die direkte Glaubensfrage. Gehen wir mit der Frage nach unseren christlichen Glauben nicht zu selbstverständlich um. Können wir nicht auch in unserer Zeit beim Menschen von einem Ringen zwischen Glauben und Unglauben sprechen. Wir haben in unserer Zeit nicht mehr das Bewusstsein von der Wichtigkeit des ersten Gebotes. Davon hängt viel ab für die rechte Feier der Messe.
 
Die Sünden gegen das erste Gebot werden auch fast gar nicht mehr gebeichtet. Wie ist da die religiöse Erziehung im Elternhaus?


Hauptteil:
 
Messfeier - zur Verherrlichung Gottes.
 
Durch Jesus Christus ist sie Verherrlichung Gottes. Die Feier der heiligen Messe will zur Quelle unserer Heiligkeit werden.

 
1: 

An den Worten Jesu erkennen wir, wie er sein Leiden und Sterben versteht.
 
Jesus erklärt uns den tiefsten Sinn seines Leidens und Sterbens. Das ist sehr wichtig für die gläubige Mitfeier der Messe. Dann wird auch von uns der Sinn der Messe nicht verkehrt. Die Adressaten des Evangeliums und damit wir wissen darum, was Jesus in Tod und Auferstehung getan hat. Das gilt auch für das richtige verstehen der heiligen Messe. Da brauchen auch wir eine Einführung in das Glaubensgeheimnis. (Mystagogie) Auch die Messfeier nimmt ja darauf Bezug. Nach der Wandlung verkündet der Priester. „Geheimnis des Glaubens.“ Das Evangelium ist so eine Einführung in das Glaubensgeheimnis, auch gerade in das Glaubensgeheimnis der Messe. Nehmen wir sie gläubig an. Dann kann uns der heilige Geist in die volle Wahrheit einführen. Ich kann auch im Gebet bitten. Heiland! Lehre mich die geistliche Seite deines Kreuzopfers zu sehen inmitten all der menschlichen Grausamkeit der Sünde. Bedeutende Worte des heutigen Evangeliums weisen darauf hin. Ich weise auf das Wort verherrlichen hin. Beachten wir aber da den ganzen Zusammenhang. (V 31b,-32.) „Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht und Gott ist in ihm verherrlicht. Wenn Gott in ihm verherrlicht ist, wird auch Gott ihn in sich verherrlichen, und er wird ihn bald verherrlichen.“ Diese Verse müssen erklärt werden für das Verständnis der Messe. Das Evangelium setzt diese Worte Jesu als Abschiedsrede an Jesu Jünger im Abendmahlsaal vor den Gang auf den Ölberg und damit vor den Beginn des Leidens und Sterbens Jesu. Es sind bedeutsame Worte für das ganze Leben der Kirche. Jetzt ist die Stunde, in der Jesus durch den Tod am Kreuz verherrlicht wird. Es ist also von der Verherrlichung Jesu die Rede. Diese Stunde der Verherrlichung wird durch den Weggang des Verräters eingeleitet. Das geschah also geheimnisvoll zu Zeit des Erdenlebens Jesu. Aber erst in der Zeit der Kirche ist dann den Christen aufgegangen. Von Jesus heißt es oft vorher. " Denn seine Stunde war noch nicht gekommen." Jetzt aber ist diese Stunde da. Es fallen in eins zusammen. Es ist einerseits die Verherrlichung, die vor dem jetzt beginnenden Leiden abgeschlossen ist. „Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht.“ Aber die Verherrlichung Jesu ist auch genauso jetzt ein vor dem Leiden hereinbrechender Vorgang. Judas geht ja hinaus. Es offenbart sich für den Glaubenden jetzt erst recht die Herrlichkeit der Erlösung durch Jesus. In der Nacht dieser Welt hat es angefangen. Es wird die Herrlichkeit der Liebe Gottes wirksam. In der Hingabe des Sohnes und damit in der Liebeshingabe an den Vater und an die Menschen. In der Nacht der Welt wird es sich immer wieder ereignen. Herrlichkeit ist so ja die den Menschen zugewandte Außenseite Gottes. Sie wird durch die Kirche in die Welt hinein leuchten. „Ich bin das Licht der Welt.“ Diese Herrlichkeit Jesu ist aber damit faszinierende Strahlkraft, machtvolles Wirken in lebendigen Wort und Zeichen. Das faszinierende Gottes zieht so an. Jesus Christus ist so für den Glauben das faszinierende Gottes. Die Christen in der Feier der heiligen Messe werden so in die Geheimnisse des Glaubens an Jesus eingeführt. Christen, die im Glauben das annehmen, verherrlichen in der Messe auch Jesus und folgen Jesus auch darin nach. Der Auferstandene offenbart sich so denen, die an ihm glauben. Denn in der Eucharistie werden sie ja mit ihm eins.

2: Was geschieht in der Messfeier unter den sakramentalen Zeichen?
 
Welche Auskünfte können wir dafür geben? Man spricht ja auch schon offen davon. So viele kennen die Messe in ihrer Bedeutung nicht mehr. Es geht in der ganzen Messfeier um die Gegenwart Jesu. Die Gegenwart Jesu ist sein Heilshandeln an uns. Es geht um die Verherrlichung Gottes und damit um die Verherrlichung Christi. Es geht um Christi Gegenwart im Priester und in dem Wort Gottes und besonders im Evangelium und in der Verkündigung der Predigt. Es geht um Christi Gegenwart in der betenden Gemeinde, wenn sie anbetet. Es geht auch um die Gegenwart seines Kreuzopfers. Die Messfeier ist zugleich und untrennbar das Opfergedächtnis, in welchem das Kreuzopfer für uns fortlebt und das heilige Mahl der Kommunion mit dem Leib und Blut des Herrn. Die Kirche lebt unaufhörlich vom Erlösungsopfer. Ihm nähert sie sich nicht nur durch ein gläubiges Gedenken. Denn das Opfer Christi und das Opfer der Kirche sind ein einziges Opfer. „Die Messe macht das Opfer des Kreuzes gegenwärtig, sie fügt dem nichts hinzu und vervielfältigtes auch nicht. Was sich aber wiederholt, ist die gedenkende Darstellung; durch die das einzige und endgültige Erlösungsopfer Christi in der Zeit gegenwärtig wird.“ So kann ich auch bei der Feier der Messe von einer Offenbarung Gottes sprechen. (Theophanie-Kundgabe) Dagegen aber geht an. Das kommt deshalb nicht zu den Menschen. Es sind ja die Glaubensprobleme unserer Zeit mit dem Kreuzopfer Christi und damit auch mit der Messe, sind die Probleme des modernen Menschen mit Gott. Er verweigert leider sehr die Anbetung Gottes und damit die Verherrlichung Christi. Die Messe ist eine Sache der Gemeinschaft geworden. Die Gemeinde aber stellt sich selbst dar. Aber gibt es ein Finden und ein sich dem Herrn zuwenden. Aber wenn es sich um ein Handeln um sich selbst ist, kommt man nicht zu Christus. Christus kann so nicht verherrlicht werden. Wir Menschen verherrlichen uns und vergötzen uns auch mit unseren Nöten und Sorgen. Wir verherrlichen erst dann so richtig Jesus, wenn wir unsere eigenen Erfahrungen übersteigen. Erst dann können wir erfahren, weil wir es empfangen, was nicht as unserer Erfahrung stammt. Was sich so in der Liturgie der Messe uns offenbaren will, ist Geschenk der Gnade.

3: 

Was ist aber der dunkle Hintergrund für die Großtat Gottes, des Geschenkes der Gnade Christi?
 
Das Evangelium weist auf Judas hin. Er hat ja auch im wesentlichen zum gekreuzigt werden von Jesus beigetragen. „Als Judas hinausgegangen war.“ Gott tut aber nun zum letzten in der Nacht dieser Welt wird nun die Herrlichkeit der Liebe Gottes sichtbar und wirksam. Je größer die Sünde der Welt ist, desto herrlicher ist die Antwort Gottes in Jesus in seiner Gnade am Kreuz. Das soll zur richtigen Selbsterkenntnis uns bringen und dabei auch zur Erkenntnis der wahren Größe Gottes. In der rechten Selbsterkenntnis soll mir meine Verstrickung in die Sünde in meinem Leben aufgehen. Man sagt so leichtfertig. Wir sind Kinder unserer Zeit. Wie wenig setzen wir den Sünden der Zeit unseren Glaubenswiderstand entgegn. Dadurch bejahen wir irgendwie die Sünden. Beispiele dafür finden wir viele. Verräter werden so auch für die Christengemeinden zur größten Gefahr. Auch unter den Getauften gibt es Licht und Finsternis. Das alles ist nie ein Gegenbeweis für die Kirche und auch kein Gegenbeweis, wie notwendig für die Kirche die Feier des Messopfers ist. Umso mehr sind die Treuen für alle anderen Halt und Stütze und tragen in harter und angefochtener Zeit den Glauben durch.

4: 

Die Kirche lebt von der Eucharistie, von der heilswirksamen Gegenwart des Erlösungsopfers Christi.
 
Das erfährt sie. Die Glieder der Kirche dürfen ihm Leben die Verherrlichung Jesu fortführen. Sie dürfen das in der Bruderliebe. Messe wird so zum Leben. Innder messe wird es im Gebet vollzogen.
 
Messe schon darf so Verherrlichung Jesu werden. Da empfängt man ja diese Gnade der hingebenden Liebe Christi. „Ein neues Gebot gebe ich euch. Liebt einander! Liebt einander, wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihre einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt.“ Das übersteigt jede Menschlichkeit unter uns. Es geht ja das neue Gebot der Bruderliebe nach dem Vorbild der Liebe Jesu bis zum Tod am Kreuz. Das Gebot ist neu, weil es nicht ein ethisches Gebot ist oder eine Gewissensforderung ist, sondern Gnade. Christen empfangen diese Liebe des Gekreuzigten und Auferstandenen. Das Evangelium denkt da an die Messgemeinde. (Eucharistiegemeinde)
 
Die in der Messe zusammenkommen Gläubigen empfangen auch diese Liebe des Gekreuzigten. (Kommunion) Deswegen ist dieses Gebot nicht Gesetz sondern Gnade. Es geht ja dabei um den neuen und ewigen Bund. Wer viel geliebt wird, kann auch lieben. Johannes schreibt dies, als die Liebe unter Christen zum Problem wurde. Johannes spricht hier vom Leben der Liebe innerhalb der christlichen Gemeinde. Sie kann zum Leben im Heil Christi werden. Jesus schafft inmitten dieser furchtbaren Welt eine Welt der Liebe, die Kirche und verherrlicht sich so für uns. Das ist ein besonderes Anliegen der Kirche und auch unseres heiligen Vaters. Es geht um dieses Leben der Liebe in Jesus. Da gibt es einen gewaltigen Unterschied zum menschlichen Gut sein. Eucharistie soll so Kirche auferbauen. Es ist das Leben in der Jüngerschaft mit Jesus. Das ist die Frucht eines gläubigen Lebens mit Christus, sich wirklich ergebend aus der Feier der Messe und damit der Begegnung mit Jesus Christus in seinem Messopfer. Man erkennt ja die Echtheit der Mitfeier der Messe daran, dass man ein anderes Gespür für die Nächstenliebe bekommt. Wie ist eigentlich das schon in der Kirche von Getauften bekämpft. Man kann auch ein guter Christ sein ohne in die Kirche zu gehen, ohne Christus im Messopfer zu feiern. Erkennen wir die Gefährlichkeit einer solchen Behauptung. Wie sehr ist sie zur Einrede unserer Zeitgenossen geworden, damit sie nicht in die Kirche zur Messe zu gehen brauchen. Wie sehr hat sich so in der Kirche eine Gottlosigkeit schon ausgebreitet. Und man sieht das gar nicht. So breitet sich eine Kultur des Todes aus. Man ist dafür blind. So kann niemals ein Leben zur Verherrlichung Gottes geschehen.


Schluß:
 
Zusammenfassung:
 
Das aber gilt auch für das richtige verstehen der Messfeier.
 
Mit Freuden dürfen wir da as Evangelium der Hoffnung bezeugen aus der Glaubenserfahrung von der Heil schaffenden Gegenwart Christi. Wir glauben, dass Jesus Christus die einzige wahre Hoffnung des Menschen und der Geschichte ist. Ich darf aber noch ein Zitat anfügen.
 
„Damit für sie der Himmel offen bleibt, haben wir auf Erden viel zu tun!“
 
Das war eine Propaganda zu Werbezwecken auf einen Flugplatz. Es stimmt auch geistlich für unser Christ sein.
 


zur Home Page       zu den Katholischen Aktionen       zur Predigtauswahl

Zurück zu Lesungen und Evangelien bitte mit dem Browserbutton „Zurück“.


Copyright © GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger. All rights reserved.
Diese Seite wurde am 22. April 2005 von Familie Wimmer erstellt.