Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 6. Sonntag der Osterzeit

Gehalten am 16. Mai 2004 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr C:
 
Evangelium:    Joh 14, 23-29
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Es gilt zurückzukehren zu Jesus Christus,
der Quelle unserer Hoffnung.
 
Unterthema:
 
Eucharistie und der Friede!


Einleitung:
 
Immer wieder dürfen wir erfahren,
wie aktuell die Messe auch in unserer Zeit ist.
 
Das ist wichtig zu entdecken. Darauf will ich hinweisen. Ich sage so zuerst meine Erfahrung. Sie hat nicht jeder. Möge sie aber auch die Glaubenserfahrung vieler von ihnen sein. Möge es ihnen auch im Gebet geschenkt werden. Möge ihnen vom Gebet herein Lichtstrahl Gottes auf das Leben fallen. Andere aber werden sagen. Ist das alles nur eine schöne Worthülse? (Sprachspiel) Wie abwesend ist der Friede in der Welt? Wie abwesend ist der wirkliche Friede in uns? Wie viele stürzen uns in neue Kriegsgefahren, bis zu einen neuen Weltkrieg. Sehen wir auch da unser eigenes Leben. Welche Ursachen ergeben sich da? Das hängt auch damit zusammen.


Hauptteil:
 
Immer wieder ist es gerade in unserer Zeit gut,
zu Jesus Christus zurückzukehren.
 
So bekommt man auch von Jesus die Heilsgabe seines Friedens. So kann auch wieder ein Leben in Hoffnung gelebt werden.

 
1: Das Evangelium erklärt uns den göttlichen Segen der Messe.
 
„Meinen Frieden gebe ich euch.“ Wir können den Segen auch geistliche Frucht nennen. Es ist die geistliche Frucht besonders für die, die zu Christus finden und an seinem Wort dann festhalten. Jesus spricht von den Jüngern, die ihn lieben, weil sie an seinen Wort festhalten. Jesus verheißt auch den Gläubigen damit. Sie werden vom dreifaltigen Gott bewohnt sein. „Wir werden zu ihm kommen und bei ihm wohnen.“ Die geistliche Frucht der Einwohnung Gottes ist dann die Gabe des Friedens Christi. „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“ Jesu Friede ist sein göttliches Leben als der Sohn Gottes. Es ist sein vom Vater her leben als der Sohn und damit auch sein gehorsames hin bezogen sein ganz auf den Vater. Da ist ganze Harmonie. Da ist innigste Einheit.
 
Wenn Jesus uns diesen Frieden als seine Auferstehungsgabe schenken will, dann will er uns teilhaben lassen an diesem seinem göttlichen Leben als Söhne und Töchter Gottes. Der Friede Christi ist so volle Erlösung. Es ist dieser Friede auch das Heil der Welt. Das Heil der Welt hat in sich dann auch die Versöhnung mit sich selbst. Die Versöhnung mit sich schließt auch die Versöhnung mit den Mitmenschen in sich ein. Das alles bringt die Heilsgabe durch die Versöhnung mit Gott. Dieses Wort Jesu lässt uns die geistliche Tiefe erahnen vom Frieden als Heilsgabe Jesu. So offenbart Jesus uns Vorgänge im gläubigen Menschenleben. Jesus spricht ja von Christen, die schon im Glaubensleben so weit sind, dass sie ihn auch wirklich lieben. „Wenn jemand mich liebt.“ Das aber vermögen wir nur im Heiligen Geist zu erfassen. „Der heilige Geist ... wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ Jesus sagt aber auch den Friedensgruß den versammelten Jüngern, als sie beisammen waren und aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten. „Friede sei mit euch.“ Jesus will bei allen Versammlungen denen Frieden schenken, die für ihn offen sind. Diese Worte lehren uns wesentliches von der Messe verstehen, dem Geheimnis des Glaubens.

2: Das Wort Gottes ist heute ein Wort Jesu des erhöhten Herrn an uns.
 
Das Wort Gottes aber will in der Messe an uns wirksam werden. Es will wirksam werden im Wort und Sakrament. Es geht um den Vollzug des Wortes Gottes. Es ist das Wort Gottes nicht bloße Information für den Verstand. Es ist das Ganze auch nicht nur moralische Forderung. Aber es braucht unser gläubiges Mittun in der Messe im Gebet. Feiert so gläubig die Messe als Vergegenwärtigung des Kreuzopfers mit und Jesus kann an uns handeln. So möge uns aufgehen, was zu einer wahrhaft frommen und so tätigen Teilnahme an der Messe gehört. Das Evangelium gibt uns wichtige Hinweise. Kommen wir mit der inneren Bereitschaft zur Messe und damit auch mit Sammlung auf Jesus hin, dass wir uns ansprechen lassen vom Wort Gottes. Bereitschaft und Offenheit des Herzens möge in uns da sein. Nicht dass wir zuerst etwas haben wollen von alldem, sondern dass wir bereit sind auf Jesus einzugehen. Es gilt ja zurückzukehren zu Jesus der Quelle des Lebens. Das lässt uns dann auch richtig verstehen. In der Messe möchte uns Jesus der erhöhte Herr ansprechen und sich uns offenbaren. „Meinen Frieden gebe ich euch.“ Der Priester gibt aber diesen Frieden Jesu auch in der Messe weiter an uns. „Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch.“ Wir dürfen ihn im Glauben empfangen und auch den Nachbarn in der Kirchenbank weitergeben. Es bedarf da einer geistlichen Sichtweise der Feier der heiligen Messe. Es sind ja nicht nur bloße Zeremonien. Durch unsere gläubige Teilnahme wird es zum heiligen Tun, in dem Christus im Geist handelt. Das soll man an uns auch merken durch unser Verhalten in der Ehrfurcht im Gotteshaus. Das ist zu bedenken gegenüber einer Umwelt, die den Bezug zum Heiligen verloren hat.
 
Durch unsere gläubige Teilnahme geben wir auch ein Zeugnis für die Fremden und auch für die Glaubenslosen. Es geht ja um die heilende Gegenwart Jesu, die in unserem Leben dann zur heiligenden Auswirkung kommen will. Es geht ja um ein hereinkommen der göttlichen Wirklichkeit in der Liturgie unter sakramentalen Zeichen. (Theophanie)

3: Auf welche Hindernisse in unserem Leben stößt das dann?
 
Es ist darum auch Selbsterkenntnis darum nötig. Welche Aufgabe hat dabei der Getaufte persönlich? Es geht ja auch um unser Mittun. Aber leider sagen so viele. Die Messe gibt mir nichts. So gibt es leider viele Hindernisse für die rechte Mitfeier der heiligen Messe. So gibt es in der Zeit des erwachsen werden sogar eine Flucht vor der Messe. Es ist Sündenerkenntnis notwendig. Ich kann dann auch von so genannten Stolpersteinen sprechen. Ich kann da meine Lebenserfahrungen ansprechen, die mich hindern an die vergebende Liebe Christi zu glauben. Darum will ich Fragen formulieren, die darauf hinweisen. Welche Belastungen haben mich gefangen genommen von meiner Lebensgeschichte her. Es ist da auch notwendig eine Art von vergeben sollen, ohne dass ich selber gesündigt habe. (Eltern vergeben, --einem Priester vergeben, der vielleicht schon verstorben ist, -- vielleicht geben wir zu viel der Tendenz nach aus Bequemlichkeit, die in unserer Pfarre herrscht, die mich aber vom kirchlichen Leben fernhält. Wo übernehmen wir Unversöhntheiten und Feindschaften aus der Vergangenheit und sind gehindert dadurch in Frieden mit den Mitmenschen zu leben. Welche unguten Einreden sage ich mir selber und hindere mich daran in Frieden mit mir selber zu leben. Das sind nur ein paar Beispiele. Sie selber können ja noch mehr finden.) So ergibt sich für die Kirche die Notwendigkeit eines Heilungsdienstes. Dazu sind wir alle beauftragt aus der Glaubensverbindung mit Christus heraus.
 
Sie können dafür das fürbittende Gebet entdecken und sich immer wieder da einführen lassen. Da kann ja das Wort Jesu in uns zu leben anfangen. „Liebet einander, wie ich euch geliebt habe.“ Es ist das ein betendes füreinander eintreten. Ich darf da Jesus auch beim Wort nehmen. „Dein Reich komme.“ Fürbitte ist so das Gebet des priesterlichen Gottesvolkes, in denen so das Heil und der Friede Christi leben. Wir brauchen dazu ein katholisches Herz für das fürbitten. Wir sind ja Christen nicht nur für uns selbst, sondern für die Rettung der Welt. Wie wichtig ist da die Feier der Messe für uns.

4: Es gilt also zurückzukehren zu Christus, der Quelle unserer Hoffnung.
 
Wie spielt sich das alles im Raum der Kirche ab? Wir können auch an die Kirchengeschichte denken.
 
Da ist auch viel gegen den Frieden als Heilsgabe Christi gesündigt worden. Aber denken wir auch daran, wie in den Pfarren das ist. Denken wir aber auch an die vielen Kirchenspaltungen. Fragen wir? Auf was baut der Friede Christi auf. Er baut auf der Wahrheit der Offenbarung Gottes auf. Er ist ja zutiefst begründet im Leben der heiligsten Dreifaltigkeit. Es muss unter uns klar sein das katholische Verständnis von der Wahrheit des Glaubens.
 
Aber selbst schon das Wort Wahrheit löst allergische Reaktionen aus. Wir nennen die Geistesströmung unserer Tage den Relativismus. Er kommt zu uns im Gewande moderner Toleranz.
 
Das zeigt uns die seelisch verdorbene Lage des Zeitgenossen. Man hat so keinen Halt mehr im Menschenleben. Es ist der Unglaube unserer Zeit. Die Geschichte der Kirchenspaltungen zeigt auch die Wirksamkeit der Sünde im Menschenleben kommend aus dem Stolz und dem Misstrauen der Menschen. Aber Kirchenspaltungen zu überwinden, verlangt menschlich eine Schwerstarbeit und ist ein großes geistiges Ringen. Das zeigen uns die Konvertiten auch in unserer Zeit.
 
Wie darum derzeit Ökumene betrieben wird, ist ein Graus. Es hat in unserer Zeit sich die schwere Gefahr sich ergeben, dass nicht mehr eine Wiedervereinigung erstrebt wird als sichtbare volle Einheit aller Getauften. Die Einheit wird leider gesucht in der Ersatzvorstellung von der versöhnten Verschiedenheit, der differenzierten Einheit, oder der schlichten Anerkennung der protestantischen Gemeinschaften als Kirche Jesu Christi. Die Voraussetzung für die Einheit und den Frieden unter den Chrissten ist die Wahrheitsfrage. „Der Anspruch der Wahrheit muss bis auf den Grund gehen.“ Das bringt den Christen den Frieden. Es geh ja um eine Frieden, nicht wie die Welt ihn gibt.
 
Den Gliedern der Kirche ist ja gesagt. Geht hin! Ihr seid dazu gesendet! „Ite missa est.“ Jetzt heißt dazu noch das Sendungswort des Priesters. „Geht hin in Frieden!“ Jesus aber eröffnet für die Kirche die bleibenden Kraftquellen des Lebens aus dem Glauben. Die katholische Kirche versteht sich als die von Christus gegründete Kirche. Die Kirche lebt als Kirche Jesu Christi vom Messopfer. Sie bleibt durch die Heilsgabe des Friedens von Jesus die eine Kirche. „Meinen Frieden gebe ich euch.“ Sie lebt zuerst von der Heilsgabe des Friedens Christi. Sie hat auch die Verheißung, dass sich dieser Friede Christi in der ganzen Welt bei allen Menschen guten Willens sich auch auswirken will. Aus diesen Beweggründen handelt unser heiliger Vater. Das Heil für die Welt kommt so von der Kirche Jesu Christi.


Schluß:
 
Das können wir abschließend sagen und damit festhalten.
 
Wenn wir um unsere Stellung als Christen in der Welt wissen und um unsere lebensnotwendige Verbindung mit Christus und wenn wir das glaubend annehmen, dann haben wir die Sicherheit. Wir sind nicht auf der Verliererstraße unserer Zeit sondern bei Christus dem Auferstanden, dem wahren Sieger und Herr der Geschichte. Jesus will allezeit die Quelle unserer Hoffnung sein für unser leben im Glauben.
 


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Diese Seite wurde am 23. Februar 2005 von Familie Wimmer erstellt.