Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 7. Sonntag der Osterzeit

Gehalten am 23. Mai 2004 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr C:
 
Evangelium:    Joh 17, 20-26
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Jesus unser Fürbitter.

Einleitung:
 
Am Sonntag vor dem Pfingstfest können wir schon einmal nach dem Wirken des heiligen Geistes fragen.
 
Unser sehr gefährdetes Christ sein aber braucht ja eine feste Verankerung in Christus. Die dürfen wir vom Heiligen Geist erbitten.
 
Die feste Verankerung in Christus gibt es nur in der Kirche und durch die Kirche. Kirche ist ja viel mehr als bloß äußerliche Institution.
 
Aber ich darf zu verstehen suchen, was damit wirklich Leben durch die Kirche und in der Kirche für mich bedeutet. So darf ich fragen. Was heißt für mich geglücktes Leben im Heil in Gott. Denken wir auch daran. Wir beten ja im Vater unser. „Dein Reich komme.“ Weil Jesus unser wahrer Lebensretter ist, ist er auch der, darum das uns vom Vater erbittet. Er erbittet das für uns. Das ist die Einheit, wie sie im Heiligen Geist zwischen Vater und Sohn besteht. Er ist dafür auch unser Fürbitter. Mit Jesus ist es auch für unser Leben Maria.


Hauptteil:
 
Zu dir kommen wir,
 
zu dir Jesus unserem Fürbitter beim Vater. Wir kommen als Glieder der Kirche zu dir. So bitten wir Jesus um deinen Geist, Jesus! Du unser Fürbitter.

 
1: Was sagt dazu das heutige Evangelium?
 
Das Evangelium sagt uns ja sehr vieles vom Wirken des Geistes.
 
Das Evangelium aber ist ein Evangelium in Gebetsform. Jesus betet ja. Es ist die Urform des eucharistischen Hochgebets. Das 17. Kapitel des Johannesevangeliums heißt darum auch hohespriesterliches Gebet Jesu. Dieses Evangelium hat eine sehr gute Grundlage im ganzen Erdenleben Jesu. Das kann man immer wieder erkennen. Es ist aber zugleich auch Wort Jesu voller mitfühlender Fürsorge für die Kirche. Denn Jesus ist ja so der eigentliche Priester des Neuen Bundes. Er ist Priester und Opfergabe in einem. Wir dürfen uns mit Jesus und Maria so verbinden, dass unser Christ sein gerade in unserer Zeit nicht verloren geht. So sorgt Jesus ja für seine Kirche. „Ich bitte für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.“ Da sind wir gemeint. So dürfen wir dich Jesus in deinem eigentlichen Wesen kennen lernen. Du willst ja uns nicht fremd bleiben. Wie weit ist das schon der Fall? Wie vielen von den Katholiken ist Jesus noch mehr fremd geworden in den Wechselfällen ihres Lebens? Ist das nicht das eigentlich traurig machende in der Kirche. Wie vielen ist Jesus so fremd geblieben? „Die Liebe ist nicht geliebt.“ (Wort vom hl. Franziskus) So aber kann man sich immer wieder mit Jesus verbinden. Er sagt ja auch für uns. „Ich bin für euch der gute Hirte. Ich gebe mein Leben für euch meine Schafe.“
 
„Ich will, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben. Ich gebe ihnen ewiges Leben.“ Die Ichbinworte des Johannesevangeliums offenbaren uns das Wesen Jesu. Jesus öffnet uns so sein Herz. Wenn ich so vom Fürbitter Jesu spreche, spreche ich damit von Jesus als unseren Mittler beim Vater. Das ist Jesus als der Menschgewordene Gottessohn.
 
Das ist aber auch Offenbarung des Wesens Gottes für uns. So können wir sein Kreuzopfer begreifen lernen, nach den Worten der Schrift. Zu Jesus als Sohn Gottes, der ja für uns Mensch geworden ist, gehört ja auch seine Mutter Maria. Ihr verdanken wir die Menschwerdung Jesu. Als Mutter Jesu ist sie dann unsere Mutter geworden, unsere Mutter im geistlichen Sinn. Mit Jesus als unseren Fürbitter ist sie auch Fürbitterin für uns bei Gott Vater. So hilft uns das Evangelium wieder das Geheimnis des Glaubens in der Messfeier mit zu vollziehen.

2: Wie ist es mit Jesus unseren Fürbitter in der Messe?
 
Das will ja Jesus wirken im Heiligen Geist in der messe. Die Liturgie macht im Heiligen Geist den sich uns hingebenden Jesus gegenwärtig. Das gilt für die Wortverkündigung und ebenso für das Opfer und das Mahl aus dem Opfer kommend. "Vater! Verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun." Jesus Christus kann darum nie rein geschichtlich innerhalb des Rahmens seines irdischen Daseins nur gesehen werden. Sonst wäre er ja nur ein Mensch oder ein besonderer Heiliger. Darum gilt. Das ist ja das sehr moderne Problem der Zeitgenossen:
 
Der Auferstandene erfüllt als der Erhöhte alle Vollzüge der Kirche mit seiner Gegenwart, vor allem die Liturgie. Wenn sich aber Jesus so für uns einsetzt, und so für uns betet, so erreicht Jesus auch das für uns, wenn wir uns mit seinem Opfer und damit mit seinem Beten verbinden. Denken wir bei der Messe an die Gabenbereitung und damit überhaupt an all das, was wir in der Messe tun sollen als fromme und tätige Teilnehmer. So wird das Opfer Christi in der Messe dann zum Messopfer der Kirche. Das ist die eigentliche Schwierigkeit bei der gläubigen Mitfeier der Messe. Die darf nicht übersehen werden. In der Messfeier ist Jesus mit seinen ganzen Erdenleben da. Wir sind aber durch sein in der Messe gegenwärtiges Kreuzopfer mit ihm verbunden als unserer Lebensquelle. In der Kommunion wird deshalb so Jesus auch unsere Nahrung und unser Trank. Jesus selbst ist es, der tauft, salbt, weiht und uns das Brot des Lebens reicht. Es geht also um die Darstellung Jesu Christi in seinen Handeln für uns und damit auch um seine göttliche Lebenseinstellung uns gegenüber. Was aber in der Liturgie anfängt, muss sich auswirken im Leben. Wie Christus also zu uns ist, muss sich auch sinnenhaft wahrnehmen lassen. So ist man dann auch fähig in der Messe mit allen Sinnen in den Lobpreis auf Gott einzustimmen.
 
Wenn sich so in der Liturgie der Messe besonders das göttliche Wesen Jesu kundtut und wir zur Anbetung Jesu eingeladen sind, so kann Jesus geistlich in unser offenes Herz kommen. So prägt das und formt das dann unser Glaubensleben bis in unser Verhalten hinein. So kommen wir zu Jesus in die Messe. Sagen wir uns das auch so direkt. dass die Messfeier für uns zu einer guten und regelmäßigen Gewohnheit werden kann, brauchen wir immer wieder solche Gedächtnisstützen.
 
Durch sie wissen wir, warum die Mitfeier der Messe so lebenswichtig ist für uns. In der Messfeier brauchen wir eine Sammlung und ein sich vergegenwärtigen von Jesus. Von Jesus brauchen wir auch ein Glaubenswissen. Dann können wir uns Jesus viel leichter vergegenwärtigen. Das ist sehr notwendig für die fromme und tätige Mitfeier der Heiligen Messe.

3: Wie berührt das alles unser Leben?
 
Immer wieder wird verlangt. Es soll in der Messe der Bezug zum Alltag da sein. Wie kann er da sein? Er kann nur so richtig da sein, wenn er als mein Leben sich mit Jesus verbindet und nicht bloß für sich nur genommen wird und wir beim bedenken des Alltags bloß bleiben. Ich kann von der Fürbitte Jesu also auch in Verbindung mit Maria sprechen. So dürfen wir sprechen von der Heilswirkung der Fürbitte und des Opfers Christi sprechen. Jesus nennt die Heilswirkung seiner Fürbitte. „Alle sollen eins sein: Wie du Vater in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns seins sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.“ Das ist das Herzensanliegen Jesu. Für das setzt sich Jesus beim Vater für uns sein. Es ist das Einssein in der Dreifaltigkeit, der Liebe vom Vater zum Sohn und vom Sohn zum Vater im heiligen Geist, dem Band der göttlichen Liebe. Für die Kirche gilt damit als Urmodell aller gelebten Einheit die Dreifaltigkeit. Das ist dann auch Einheit in der Wahrheit und damit auch Einheit in der Liebe. Das ist wichtig für unsere kleine Lebenswelt in Ehe und Familie und das ist wichtig noch viel mehr in der Kirche. Auch das hat seinen innigen Bezug zur Feier des Messopfers. Da ist für uns Mitfeiernde in der Kirche auch die Frage immer wider zu beantworten. Wie ist dann das mit der Einheit, wie sie Jesus versteht. Der heilige Ignatius von Antiochien gibt uns dafür Hinweise. Als Bischof schreibt er an Kirchen. „Bemüht euch, nur eine Eucharistie zu feiern; denn es ist nur ein Fleisch unseres Herrn Jesus Christus und nur ein Kelch zur Einigung mit seinem Blute, nur ein Altar, wie nur ein Bischof ist in Verbindung mit dem Presbyterium und den Diakonen.“ Seit den Tagen der Apostel hält die Kirche daran fest, dass in dieser einen Eucharistie das einmalige Opfer Christi am Kreuz nicht wiederholt, aber gegenwärtig gesetzt wird durch die Worte des Priesters, die er in der Vollmacht Christi des Hauptes der Kirche spricht. Das Tragische im Leben der Kirche ist. Die Christen sind gespalten im Glauben an Christus, gespalten in der Wahrheit. Die Einheit der von Christus gegründeten Kirche ging verloren. Da geht es nicht nur um mitmenschliches zwischen den Christen. Da geht es um ein verschiedenes Glaubensverständnis besonders auch in der Eucharistie. Darum können und dürfen wir nicht mit den Evangelischen Messe feiern und dürfen auch sie nicht zum Tisch des Herrn zulassen. Wie wichtig ist da das Gebet Christi, dass alle eins seien. Das wieder zusammen kommen in der Einheit im Glauben, so wie wir es als Katholiken verstehen müssen, ist ein langer und dorniger Weg. Aber auch Jesus ist dafür unser Fürbitter.

4: Davon aber lebt die Kirche.
 
Wie ist das alles Gesagte in der Kirche gegenwärtig? Es soll ja nicht bloß bei schönen Worten bleiben. Christus ist das Haupt der Kirche und die Kirche sein mystischer Leib. Durch die Kirche geht die Sendung Christi weiter. So ist Jesus gegenwärtig. In der Kirche gibt es verschiedene Dienste, besonders auch durch den des Amtspriesters. Dann kann auch die Kirche lebendig sein in die Welt hinein durch das allgemeine Priestertum, durch das priesterliche Gottesvolk. Es ist aber sehr darauf zu achten, dass in unserem Leben mit und in der Kirche es nicht um eine menschliche Institution bloß geht, sondern um eine Gründung Christi. Der Kirche hat Jesus seine bleibende Gegenart verheißen. „Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt.“ Darum geht es im Leben mit der Kirche vor allem um eine bewusste Glaubensentscheidung für Jesus und damit dann auch für die Kirche als seine Kirche, in der ich auch als Sünder Platz haben darf. Dann kann immer wieder eintreten, dass Jesus Christus zum Zeichen der Hoffnung wird. Du Jesus Christus willst es für ganz Europa sein. Es ist aber auch meine Bekenntnistreue gefragt. Bischöfe sagen und bekennen. Jesus Christus ist die wahre Hoffnung der Menschheit und der Geschichte. Bitten wir als Gottesdienst feiernde Gemeinde. „Wir wollen uns vom Herrn bekehren lassen.“ Jesus sagt der Kirche auch immer wieder die Frucht der Umkehr zu ihm, dass damit die Kirche zum Zeichen der Hoffnung werden kann. Die Frucht der Umkehr zu ihm ist die Einheit, so wie sie Jesus versteht. In der Kirche darf man das nicht für unmöglich halten. Es gibt und es ist möglich Christus geistlich zu erfahren in seiner Kirche. Davon kann man dann auch immer wieder zeugnishaft sprechen.
 
Jesus selber gibt in seinen Worten wirkliche Hilfe.
 
Dann kann unsere rein irdisch geprägte Sprache überwunden werden. Jesus spricht so vom Leben der Kirche. Er spricht deutlich vom Unterschied zwischen den Gläubigen der Kirche und den Menschen der Welt. „Die Welt hat dich nicht erkannt.“ Die Christen in der Bedrängnis sollen sich nicht wundern. Jesus ist sich aber der Gläubigen gewiss. „Sie haben dich erkannt, dass du mich gesandt hast.“ Das hat auch seinen Sinn. Denn daraus ergibt sich das Leben der Kirche. „Und ich habe ihnen die Herrlichkeit geben, die du mir gegeben hast: denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind.“ Wir leben also geistlich so die Kirche von Jesus. Dafür bittet Jesus für uns. Darum können wir auch dann bekennen. „Ich glaube an die eine Kirche.“ Das hören viele leider nicht gern. Wir Katholiken verstehen uns als die von Christus gegründete Kirche und die Evangelischen sind da von uns abgespalten. Sie verstehen ja das Kirche sein ganz anders als wir Katholiken. Die Evangelischen sind ja selbst wieder unter sich auch gar nicht eins. Ihr Bekenntnis zu Jesus Christus wird immer mehr unsicher und ist sehr gefährdet.
 
Umso mehr verlangt das unsere Glaubenstreue und unser Bleiben in der Wahrheit des katholischern Glaubens. denn immer weniger nehmen am Leben der Pfarren, am Leben ihrer Kirchen teil.
 
Für uns wird es zur besonderen Verpflichtung die ganze katholische Wahrheit zu leben, so wie sie Jesus der Kirche übergeben hat. Für die anderen Christen ist es deshalb bei uns verpflichtend, nach dem ganzen katholischen Glaubenserbe zu streben und nicht zu minimalisieren. Das hilft sehr ihrem eigenen Leben als Christen. So dient die katholische Kirche der Einheit der Christen. So können auch wir dem Wunsch Christi entsprechen.


Schluß:
 
Was kann man da am Schluss sagen?
 
Jesus wollen wir immer wieder kennen lernen und uns von ihm ergreifen lassen.
 
Wir nehmen dich an als unseren Fürbitter und damit als unseren Segensbringer sehr in Anspruch.
 


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Diese Seite wurde am 23. Februar 2005 von Familie Wimmer erstellt.