Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum Pfingstmontag

Gehalten am 31. Mai 2004 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr C:
 
Evangelium:    Joh 3, 16-21
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Gelebte Glaubenshingabe im Heiligen Geist.

Einleitung:
 
Die wesentliche Bedeutung der Kirche soll auch zu Pfingsten am Geburtsfest der Kirche entdeckt werden.
 
Wir können nie genug über die Bedeutung der Kirche nachdenken für unser Leben. Sie steht ja im Widerstreit der Meinungen. Da muss man verschiedenes abwehren und sich mit Missverständnissen auseinander setzen. Möge es aber so geschehen, dass nicht Sturrheit mit der eigenen Meinung sich durchsetzt, sondern das Streben da ist, weiter zu denken in Richtung Wahrheit für das Leben. Es geht ja auch um eine Auseinandersetzung mit den Gedanken des Zeitgeistes.


Hauptteil:
 
Gelebte Glaubenshingabe.
 
Das Thema ist sehr unpopulär. Das ist mir klar. Aber es zeigt den Weg wahrer Sinnerfüllung im Leben.

 
1: 

Das Evangelium soll auch sich beziehen auf das Pfingstgeheimnis, den wirksamen Heiligen Geist in uns.
 
In einem Satz, der sich für alle Zeiten tief eingeprägt hat, fasst das Evangelium die ganze christliche Erlösungsbotschaft zusammen. (Vers 16 zitieren) Für den Heilsplan, der sich im Weg des Menschensohnes über das Kreuz in die Herrlichkeit verwirklichte, gibt es letztlich keine anderen Grund, als Gottes unbegreifliche Liebe zur Welt der Menschen. Diese Liebe prägt Jesus den Sohn Gottes und in gleicher Weise auch den Vater.
 
„Gott hat die Welt sosehr geliebt, dass er seine einzigen Sohn hingab.“ In Jesus ist diese Liebe Gottes im höchsten Grad wirksam. Diese Liebe ist Hingabe. Jesus lebt sie als der Sohn. Jesus lebt sie mit dem Vater für uns. Jesus ist die zuvorkommende barmherzige Liebe, die sich zur Hingabe bis in den sühnenden Tod entschlossen hat. Jesus ist so auch für uns das Urbild gelebter Glaubenshingabe. Diese gelebte Liebe ist der Heilige Geist. So ist Jesus ganz der Sohn des Vaters. Was als das Wesentliche unseres Christ sein zu beschreiben ist, ist schon bei Jesus dem Menschen schlechthin zu finden. Jesus stellt in seinem Menschsein wieder den Menschen dar, wie ihn sich Gott ausgedacht hat, wie der Mensch dann teilhaben kann am Leben Gottes. Jesus ist der Mensch schlechthin, weil er ja der Mensch gewordene Gottessohn ist. „Da sehet den Menschen.“ Jesus aber offenbart das Wesen Gottes. Jesu Leben ist so Einladung an uns. Darum sagt dann auch Jesus. „Ein neues Gebot gebe ich euch. Liebt einander, wie ich euch geliebt habe.“

2: Jesus Christus wartet auf unsere Glaubensantwort in unserem Leben.
 
Jesus wartet immer auf unsere Glaubensentscheidung für ihn. Jesu Worte sagen uns, worum es im Glauben wirklich geht. In die Kirche hinein ist das schon gesagt für solche die sich schon für Christus entschieden haben. Es sind die Christen in der großen heidnischen Umwelt. In der kann man sich sehr verloren vorkommen, damals wie heute. Ihr Christen geht auch in der Bedrängnis eures Lebens nicht zu Grunde, wenn ihr Jesus treu bleibt. „Damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ Das Evangelium spricht davon. „Wer an ihn glaubt..“ „ Der an ihn glaubt.“ Das Evangelium aber sagt auch die Folgerung für das Leben im Glauben. Das ist. „Wer aber die Wahrheit tut.“ Dahinter steht doch die Kirchenerfahrung. Man hat das Evangelium verkündet und zum Glauben an Jesus eingeladen. Viele haben sich dafür entschieden. Das Evangelium aber berichtet auch von der Gegenentscheidung der Menschen. „Wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.“ Darum darf auch unsere Verkündigung in der Kirche, das verkünden von Jesus nicht unverbindlich und bloß interessant bleiben. Jesus wartet auch auf unsere Glaubensantwort, auf unsere Entscheidung für ihn in seiner Kirche. Es geht um ein sich Jesus ganz anvertrauen mit dem eigenen ganzen Leben. Ich möchte sie immer wieder bei jeder Messfeier dazu vor und bei Jesus einladen. Betet so, dass euch der Heilige Geist euch die Glaubensgnade erneuern und stärken kann.

3: Unsere Glaubensantwort ist ein Leben als die Wahrheit tun.
 
Es spricht da seine Jünger an. Das sind aber auch wir. Jesus spricht ja zu seinen Jüngern. „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt.“ Ich komme immer mehr darauf. Was da die Kirche uns an Wegwesung gibt, ist Weg zum Leben. Das gilt auch für die moralischen Wegweisungen. Denken wir an die Wegweisungen in Bezug auf die Ehe und für die Heranwachsenden. Was ist da alles wichtig? Man lehnt sie aus verschiedenen Gründen ab. Aber alles hat seinen Grund in dem Wort von Jesus. „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ Und die Wegweisungen haben die Basis in dem entschiedenen Glauben an Jesus. Der wird nicht vollzogen. Darauf wird gar nicht gehört, wenn davon gesprochen wird. Aber man merkt sich nur die verschiedenen Moralgrundsätze, die man aus Unglauben ablehnt. Dafür macht man sich die Wegweisungen selber von der Welt her. Mit dem Evangelium nennt sie also die Wahrheit tun. „Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht, damit offenbar wird, dass seine Taten in Gott vollbracht sind.“ Ich kann da sprechen von unserem Christ sein als Leben in der wirksamen Liebe Gottes. Am leichtesten ist es verständlich zu machen in der Ehe im Leben aus dem Sakrament der Ehe. Es geht umein Christenleben als Glaubenszeugnis. Davon unterscheide ich ein gutes menschliches Leben von einen, der sich nicht als gläubig bezeichnen lassen will. Dann ist das die Frucht von eine guten Beispiel der Christen. Das wieder kann auch bei Atheisten vorkommen. Jesus selber sagt uns ja etwas vom Inhalt seiner Sendung in die Welt. „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.“ Die Welt der gottfernen Menschen braucht solche Glaubenszeugen gelebter Liebe Gottes, die sich von der Welt unterscheiden. Ich nenne hier das Beispiel der seligen Mutter Theresa von Kalkutta und der heiligen Mutter Gianna Baretta Molla. Die hat für das Leben ihres vierten Kindes, ihr eigenes Leben geopfert. So wird ganz augenscheinlich im die Wahrheit tun der heilige Geist besonders wirksam. So will Christus sein Licht und die Kraft seines Geistes damit in diese durch die Sünde verdunkelte Menschenwelt bringen.

4: Wie schaut von da aus das Leben der Kirche aus?
 
„Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt.“ „Ein neues gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.“ Was muss also in der Kirche zu entdecken sein? Es geht also so um die gelebte Heiligkeit. Die Quelle für ein heiliges Leben ist die gläubige Mitfeier der heiligen Messe, als Geheimnis des Glaubens. Glauben aber verlangt von uns auch Glaubensgehorsam. Darin folgen wir Christus dem Sohne Gottes nach, wie er in gehorsamer Liebe um Vater lebte. Der Geist des Gehorsams und gelebter Glaubenshingabe darf sich zeigen in der eigenen Festigkeit des Glaubens, in der Glaubenstreue, in dem Glaubensmut, wo man sich nicht beirren lässt, auch wenn man verlacht wird. Dieser Gehorsam muss wieder mehr betont werden. Priester, die im Gehorsam untreu in ihrem Dienst geworden sind, beschimpfen diesen Gehorsam als sture Linientreue. Aber es geht um den Gehorsam des Glaubens in der gelebten Hingabe aus der Herzensbekehrung heraus, in der ganzen Treue zur Kirche und zum Papst. Aber wie sehr ist die Glaubensweitergabe gestört bis zerstört durch unseren Ungehorsam. Der zeigt sich auf verschiedene Weise in der Kirche besonders auch bei Priestern. Es ist gleichsam die geistige Luft davon erfüllt, die sie einatmen müssen und sich können sich vielfach gar nicht mehr wehren dagegen. Eltern meinen es sehr gut, aber sind gegen den Geist des Ungehorsams menschlich machtlos. Ich will zu gegeben Anlass auch geistliche Hilfen als Hinweise geben. Es gilt aber auch, dass es stimmt, dass es die heilige Kirche ist, in der wir als Sünder leben, die sich vom Heiligen Geist heiligen lassen dürfen. Das geschieht im Sakrament der Sündenvergebung. Im Leben der Kirche darf ich das besonders erfahren, was das Evangelium Leben nennt. „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt wird leben, auch wenn er stirbt und wer im Glauben an mich lebt, wird in Ewigkeit nicht Sterben.“ Das ist Leben das bleibt und das auch im Tod nicht vergeht. Das meint Jesus ja auch mit Leben. Die Heiligen sind die Zeugen dafür, dass Christus die Menschenwelt immer wieder rettet. Auch wir sind dazu eingeladen, dass in unserem Leben sich in unserer Schwachheit ein Sieg der Gnade des heiligen Geistes ereignen darf.


Schluß:
 
Was ist von all dem Gesagten nun das Wichtigste?
 
Es geht um meine Rettung zum Leben mit Gott.
 


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Diese Seite wurde am 18. Februar 2005 von Familie Wimmer erstellt.