Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum Fest Maria Himmelfahrt

Gehalten am 15. August 2004 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel
 
Evangelium:   Lk 1, 39-56   Evangelium vom Tage
Externer Link zum entsprechenden Evangelium im Schott Meßbuch.
 
 
Grundlage für die Darlegungen:
 
Der ganze gelebte Glaube der Kirche
(Fides, quae creditur)

 
Thema:
 
Mit Maria im Leben des Glaubens wachsen.

Einleitung:
 
Es gibt viele verwirrende Ereignisse in unseren Tagen. Verschiedene Verwirrungen gebe es auch ich in der Kirche. Man liest ab und zu immer wieder in bekannten Zeitungen. Immer wieder aber gibt es sie auf allen Ebenen. Man kennt sich nicht mehr aus. Das sagen viele in der Kirche. Das darf uns aber auch nicht wundern in dieser turbulenten Zeit. In der Kirche aber gilt besonders. Das bringt umso größere Verwirrung. Wo dann dadurch Priester fallen und ein schlechtes Beispiel geben, ziehen sie hunderte Christen in der Kirche mit. Die verwirrenden Ereignisse brauchen eine Erprobung unseres Christ seins. Sie können es dazu werden. Sie können dem dienen. Nur müssen wir es auch wollen. Wo Verwirrung ist, braucht man deshalb besonders Orientierung.
 
Da braucht man Wegweisung.
 
Auch schon das alltägliche Leben mit seinen Vorfällen kann uns sehr im Glauben als Christ verwirren.
 
Da brauchen wir Hilfe im besonderen Anliegen. Marienverehrung im Leben des Glaubens soll so zum Thema heute werden.


Hauptteil:
 
Mit Maria im Leben des Glaubens wachsen.
Darum üben wir ja Marienverehrung.
 
1: Das gehört zur Glaubensgrundlage unseres Lebens.
 
Maria ist aufgenommen in den Himmel.
 
Himmel ist da ein anderes Wort für Gott. Damit ist ihr Erdenleben abgeschlossen.
 
Die Aufnahme in den Himmel war bei Gott dem Vater dann die Krönung ihres ganzen Lebens.
 
Dieses Glaubensgeheimnis ist in den letzten zwei Gesetzchen des glorreichen Rosenkranzes uns zum Beten vorgelegt. Das feiern wir heute. Es ist die Aufnahme Mariens in den Himmel und die Krönung Mariens im Himmel. In der Kirche dürfen wir das feiern, weil wir in der Erfahrung der Gegenwart Jesu auch zugleich die Erfahrung der Gegenwart seiner Mutter machen. Es ist eine Art geistliches Erntefest der Kirche.
 
Für Maria der Gottesmutter ist es die folgenreichste Auswirkung von Ostern. Jesus ist vom Tode auferstanden dem Leibe nach in die göttliche Herrlichkeit. An seiner Mutter hat sich das als Erste ganz ausgewirkt, dass sie mit Leib und Seele in die Herrlichkeit des Himmels aufgenommen wurde. Was für uns da der Glaubensinhalt ist, will ich mit unseren Leben so verbinden, dass was Gutes für unser Leben auch heraus schaut. Denken wir da auch ehrlich jetzt. Wir haben es doch bei der Verehrung Marias mit einer Verstorbenen zu tun. Diese verstorbene Maria erfahren wir in der Gemeinschaft der Kirche als geistlich sehr lebendig. Aber was für Lebenserfahrungen haben unsere Zeitgenossen? Mit dem Tod ist alles aus! Das sagen die einzelnen. Aber selbst, wenn wir das glaubend annehmen, dass Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen sind, rechnen wir doch so wenig mit der Lebenserfüllung von uns in Gott, mit unserer Lebenskrönung. Wie wenig wirkt sich da eine Heiligenverehrung bei uns in unserer Lebenseinstellung auch wirklich aus. Wie wenig sehen wir unser Leben als einen Weg zu Gott. Wie anders würden wir da dann auch das Leidvolle unseres Lebens sehen. In der Zeit des Wohlstandes wünschen wir auch eine leidfreie Religion. für die Absicherung eines angenehmen Erdenlebens. Leid und plötzliches Sterben sind für viele so der Beweis gegen Gott und seine Liebe. Aber gerade das heutige Fest will uns das andere zeigen. Das Leben, so wie es ist, will zu unserem Weg zur Erfüllung in Gott werden, zu unserer Krönung. Dafür will Maria unsere mächtige Hilfe werden.

2: Dadurch kann ich erst im Leben des Glaubens wachsen.
 
Ich sag damit etwas ganz selbstverständliches und doch wieder auch nicht. Was heißt das für uns. Christen helfen Christen. Das gilt doch besonders von Maria. Sie als erste Christin will uns Christen besonders helfen Das ergibt sich auch aus der Feier des heutigen Festtages. Das sollte doch in der Kirche so sein. Wir sprechen von Werken der Barmherzigkeit. Da gibt es die leiblichen und geistlichen Werke der Barmherzigkeit. Man hilft sich sicher menschlich und sozial. Aber oft ist nicht mehr darin. Denn die Glaubensnot und Lebensnot des Einen zeigt auch die Glaubensnot der Anderen. Es geht mir aber um die noch wichtigere Hilfe im Glaubensleben. Das tun auch schon manche Gläubige. Aber das gilt auch für Christen, die schon ganz in der Vollendung bei Gott sind. Sie wollen auch uns auf dem Weg in dem Himmel helfen. Maria ist die erste Christin für uns und sie ist ganz in der Vollendung bei Gott. Sie hat als ganz Vollendete alles zur Verfügung von Christus, um uns Christen auf unseren Glaubensweg zu Gott zu helfen. Darum rufen wir ihre mächtige Fürbitte an. Da gibt es keine Todesgrenze. Maria im Himmel ist so geistlich lebendig bei uns als Mutter der Kirche. Vom Kreuze aus sprach Jesus. „Sohn! Siehe da deine Mutter! Mutter! Siehe da deinen Sohn!“ Von da aus ergibt sich dann auch die Art ihrer Hilfe. Vom Kreuze Jesu aus ist Maria die Mutter Jesu zur Mutter der Kirche geworden.
 
So ist sie die Wegführerin zu Christus und mit Christus zu Gott den Vater. Was Maria als Mutter der Kirche in der Kirche geistlich wirken kann, tut sie durch Jesus den Mittler beim Vater. An Maria können alle Mütter auch erkennen und verstehen, was mütterliche Fürsorge überhaupt heißt. Welches Opfer an liebender Hingabe ist da gefordert. Welches Opfer an liebender Hingabe will aber Maria aufbringen für uns. Worum es da eigentlich geht, drücken viele Anrufungen der Lauretanischen Litanei auch aus. „Du Hilfe der Christen! Du Königin der Engel! Du Zuflucht der Sünder! Du Pforte des Himmels! Du Heil der Kranken!“ So verbringt sie den Himmel damit, uns auf Erden so viel Gutes zu erweisen, dass auch wir in den Himmel kommen können in der Gnade des Glaubens.

3: Was für ein besonderes Anliegen ergibt sich aus der Not unserer Zeit?
 
Denn es gibt so viele Stockungen im Glaubensleben. Wichtig ist für uns im Glauben fest bleiben. Die Stürme des Lebens sind sehr vielfältig. Menschlich gesehen, können wir bei vielem sehr schwach werden. Es gibt Ereignisse, die auch die Treue zur Kirche wankend zu machen drohen. Das ergibt sich für uns aus unserem Leben. Da brauchen wir eine Hilfe von Maria, die unsere Nöte auch kennt, die auch viele Erprobungen durchgemacht hat, ja noch viel Schwereres. So darf ich sie anrufen als Trösterin der Betrübten. So kann ich darum an all das denken bei Maria, was ihr Erdenleben mit Jesus ausgemacht hat, bis unter das Kreuz ihres Sohnes. Sie, die Begnadete, die ganz voller Gnade lebte, lebte als Magd des Herrn ganz in der Hingabe. Es gilt aber auch. Wer begnadet wird, dem schenkt Gott auf Erden kein Paradies. So darf man das wirkliche leben als erlöst erfahren.
 
Maria zeigt uns ja, was wir in der Gnade Gottes alles auch meistern können. Im Johannesevangelium heißt es ja. „Bei dem Kreuze Jesu standen seine Mutter.“ Sie ist unter dem Kreuze Jesu gestanden und nicht zusammengebrochen. Das ist besonders wichtig für uns. Mögen die leidvollen Ereignisse unseres Lebens zum erlösenden Leben im Kreuze Christi werden. Das ist nicht zu vergessen. Jeder von uns erlebt das Leid speziell für sich. Man kann es da nicht mit dem Leid von anderen vergleichen. Man soll an ihm nicht vorbei gehen. Denn gerade da hinein will Jesus mit Maria vom Himmel her wirken. Maria als Königin des Himmels ist nicht einfach dem Erdenleid enthoben. Als Mutter der Schmerzen, die gerade in ihrer dunklen Nacht des Geistes im Glauben durchgehalten hat, will sie auch uns helfen in unserenSchmerzen, und damit in unseren dunklen Nächten des Geistes. So können von Maria und allen Heiligen viele Leidenden wirkliche Hilfen erfahren. Wie sehr brauchen sie die alle. So ist Maria in der Kirche gegenwärtig als Mutter der Schmerzen (Pieta). Mit ihr als Mutter der Schmerzen dürfen sich alle Leidenden besonders verbunden wissen. So hilft Maria im Glauben an Christus dem Erlöser nicht nur fest zu bleiben sondern gerade im Leid auch im Glauben zu wachsen. Maria hilft uns zur Herzensbekehrung im Christ sein. Was an Nöten und damit an Glaubensanfechtungen da ist, wird so zur Gelegenheit für die Reifung und das wirkliche Wachstum im Glauben. Wir fragen dann nicht mehr. Wie so kann das Gott zulassen. Wir danken dann viel mehr Jesus. Wie sehr hast du uns durchgetragen. Ich kann dich nur noch mehr lieben, lieben über alles.

4:

Wie soll darum das Leben der Kirche sein damit das Glaubensleben wächst und gedeiht?
 
Da geht es ja um das christliche Glaubensleben in Entschiedenheit. Wie stellt sich dann katholisches Glaubensleben dar? Darum geht es doch für uns. Wir dürfen das Feiern und ins Leben übersetzen. Dazu ist unser Beten notwendig. Da geht es einfach um die Worte Jesu. Maria hat sie als Erste gelebt. „Du sollst den Herrn deinen Gott lieben aus ganzen Herzen, aus ganzer Seele, aus all deinen Kräften, mit deinen ganzen Gemüte und deinen Nächsten sollst du lieben wie dich selbst.“
 
Das Leben der Kirche soll ja den Weg der Erlösung in unserer Zeit uns für unsere Zukunft auch bezeugen. Möge es betroffen machen, was die Kirche dazu sagt und möge es zum Mitleben des Herzens kommen. Es gibt leider vielfach nur noch oft ein äußerliches Mittun. Das kann dann auch bald aufhören, wenn es nicht verinnerlicht wird. Jesus klagt ja selber. „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen. Ihr Herz ist aber weit weg von mir.“ Es geht so um wahre ganze Frömmigkeit. Dafür steht Maria bei Jesus ihren Sohn ein, um das für uns zu erbitten. Ich kann es auch nach dem Vorbild Mariens den Dienst der Lebenshingabe nennen. Uns sagt sie es „Ich bin die Magd des Herrn. Mir geschehen nach deinem Worte.“ So ist Maria besonders die Prophetin für die Kirche auch unserer Zeit. Ich denke an die so genannten Privatoffenbarungen. Die so genannten Privatoffenbarungen sind in diesem Sinn zu vernehmen.
 
Sie bringen kein neues Glaubensgut, Sie machen manches vom Glaubensgut der Kirche wieder vernehmbar, was allzu leicht vergessen worden ist. Sie wollen wegweisende prägnante geistliche Worte sein. Darin zeigt sich auch ganz persönlich die Gegenwart Mariens der Mutter unseres Herrn.


Schluß:
 
Zusammenfassung des Ganzen:
 
Was wollen wir uns merken. Dieses Fest ist lebenswichtig für die Kirche. Es erinnert uns an unser eigenes Lebensziel. Wir haben hier die Antwort auf unsere Lebensfrage. Wofür sind wir auf der Welt? Warum hat uns Gott geschaffen?
 


zur Home Page       zu den Katholischen Aktionen       zur Predigtauswahl

Zurück zu Lesungen und Evangelien bitte mit dem Browserbutton „Zurück“.


Copyright © GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger. All rights reserved.
Diese Seite wurde am 11. November 2004 von Familie Wimmer erstellt.