Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 31. Sonntag im Jahreskreis

Gehalten am 31. Oktober 2004 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr C:
 
Evangelium:    Lk 19,1-10
  „Jesus ist zu Gast beim Zöllner Zachäus in Jericho.“
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Hoffnung auf Rettung durch Jesus jetzt.

Einleitung:
 
Irgendwie ist das schon da, die Sehnsucht nach Rettung des Lebens. Sie wird sicher noch stärker sein in Zeiten der Not. Da ist die Not der Krankheit zu nennen. Da ist die geistliche Not anzuführen. Man wünscht sich sehr oft Gesundheit und meint, dass sei alles im Leben. Ist man gesund, ist man gerettet. Wie sehr täuscht man sich da. Ich kann aber noch mehr von der Hilfe in der Not durch Jesussprechen. Gehen wir aber noch mit einer Erwartung zur Feier der heiligen Messe? Wie wichtig wäre das? Wenn ich selbst eine Erwartung habe, kann ich einen religiösen Grund für die Mitfeier der heiligen Messe viel leichter finden. Das ist aber genau mein sich Jesus anvertrauen.


Hauptteil:
 
Zu Jesus Christus dem Retter kommen wir jetzt.
 
Darum feiern wir die heilige Messe. Wir wollen sie ja auch besser verstehen im Glauben. Wie notwendig ist das in unseren Tagen. Darum haben wir so auch für eine gläubige Mitfeier der Messe gute Gründe.
 
1: Im Jahr der Eucharistie bekennen wir auch besonders den Glauben der Kirche. Auf dem hin sind wir ja getauft. (Fides, quae creditur) Wenn wir so das Glaubensbekenntnis beten, bekennen wir. Das ist unter uns gegenwärtig und damit auch wirksam. Dahin führt uns auch das Evangelium an diesem Sonntag. Wenn das alles von Jesus heilswirksam gegenwärtig ist, so gilt doch das, was Jesus im Synagogengottesdienst zu Nazareth besonders im Anschluss an das Prophetenwort hervorgehoben hat. Da waren in der Synagoge die Augen aller auf Jesus gerichtet. „Damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.“ Was Jesus so programmatisch am Beginn seines Wirkens in Galiläa verkündet, dem ist Lukas mit aller Sorgfalt nachgegangen und hat es der Reihe nach auch aufgeschrieben. (Lk 1,1-4) Wir dürfen auch dem betrachtend mit aller Sorgfalt nachgehen. Wir dürfen es dann für uns verinnerlichen. Das ist auch sehr wichtig für das rechte Verständnis der Messfeier. Das Markusevangelium wieder fasst die Verkündigung Jesu so zusammen. „Erfüllt ist die Zeit nahe gekommen ist das Reich Gottes. Kehret um und glaubet an das Evangelium.“ Diese Ankündigung entfaltet Jesus auch in seiner Lehre und sagt damit genauer, was das heißt, Besonders seinen Jüngern erklärte er dann alles, wenn sie allein waren. Und da heißt es. „Alle gerieten außer sich über seine Lehre, denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat und nicht, wie die Schriftgelehrten.“ Jesus! Du bist auch jetzt unser Lehrer in Vollmacht. Der Priester darf teilnehmen an der Sendung Jesu und an seiner Vollmacht. So sollen wir Christus Jesus für unser Leben entdecken. So gibt dein Evangelium wahre Wegweisung. So offenbarst du dich in der Messe in göttlicher Größe. So sind wir eingeladen das Eigentliche im Glaubensleben der Kirche zu entdecken. So mögen wir doch nicht stecken bleiben im Menschlichen der Kirche. Da richtet man viel und sehr alle Hoffnung auf Menschenpersonen in der Kirche. Davor hat uns ja auch der neue Bischof gewarnt. Er sagte doch ehrlich im Hirtenbrief „Ich bin ja auch nur ein Mensch.“ Dann wird man oft sehr enttäuscht, wenn man auch menschliches allzu menschliches erfährt. Wie sehr ist kirchliche Starverehrung verbreitet. Wie leicht sagt man da. Der kann es sehr gut und der macht es noch besser. Wie sehr verbaut uns das den Zugang zu Christus und seiner Rettung. Jesus und seine Rettung jetzt in der Kirche und durch die Kirche gilt es zu verlangen und dadurch alle Priester bei ihrer ureigensten Aufgabe zu packen. Eltern sagt das besonders euren Kindern. Gebt die Hoffnung auf Rettung durch Jesus nie auf. Wie leicht ist man dazu versucht in unserer Zeit.

2: Welches Anliegen will Jesus an uns richten?
 
Das zeigt uns Jesus im Evangelium. Glauben wir daran? Dazu sind wir eingeladen so an das Anliegen Jesu zu glauben. Auch die Feier der Messe will eine Begegnung mit Jesus sein, wie bei Zachäus. Das Evangelium erzählt uns deshalb von Zachäus. Zachäus hat viel von Jesus gehört. Er will ihn auch deshalb persönlich sehen. Zachäus aber wird als der kleine Mann durch die Menge behindert. Klug und voller Tatkraft findet er jedoch einen Weg und klettert auf einen Maulbeerbaum. Jesus ruft ihn gerade von dort aus mit seinen Namen. Jesus sucht damit sein Herz, da er noch nach dem Willen Gottes bei ihm, wie ein Freund zu Gast sein muss. Jesus liebt ihn und bittet um seine Gastfreundschaft. Jesus lässt sich dabei auch nicht behindern von den Sünden des Zachäus. Jesus handelt dabei in letzter Freiheit. Ein Gastgeber aber gibt in Israel für seinen Gast das Letzte. Die Aufforderung von Jesus ist aber sehr drängend. „Zachäus komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.“ Jesus selbst weiß nur zu gut, dass er sich unrein macht durch diese Tat. Jesus aber handelt in messianischer Vollmacht. Jesus handelt damit in göttlicher Vollmacht. Zachäus aber reagiert schnell auf die Aufforderung Jesu. Freudig nimmt er Jesus auf als seinen Gast. Der Protest der Leute macht das Unerhörte deutlich. „Bei einem Sünder ist er eingekehrt.“ Jesu geht hier deutlich über die religiösen Ordnungen hinaus. Auf Grund seiner Liebe schließt sich eigentlich Jesus aus der jüdischen Gemeinschaft aus. (excomuniziert sich Jesus) Jetzt gilt eigentlich. Der Menschensohn gesellt sich zu den Sündern. Jesus nimmt Sünder auch damit menschlich an ohne Angst einer der Ihren zu werden. Jesus bleibt frei. Jesus aber sieht die Wirklichkeit des Zachäus. Jesus leidet ja um Zachäus ein Leiden der Liebe. So gewinnt Jesus die Sünder und verliert viele andere aus dem Volke Israel. So steht Jesus vor uns in seiner göttlichen Barmherzigkeit. Das ist die Rettung von uns aus unserem Sündenelend. Diesen Jesus dürfen wir begegnen in der Messe. Wir dürfen da bei ihm zu Gast sein. Das ist Jesus Anliegen an uns. In der Messfeier will sich das uns offenbaren. Dieses Evangelium sagt uns. So spricht Jesus zu uns. „Öffnet euch dem Reichtum meines Herzens.“ „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Das ist mein Blut, das für euch vergossen wird.“ Im Evangelium nach Lukas wird das auch vom betenden Zöllner erzählt. Der bittet um Erbarmen als ein großer Sünder. Gott gewährt es ihm. So ein Zöllner ist Zachäus. Kann so was nicht auch uns Hoffnung auf Rettung durch Jesus jetzt geben? Darauf kommt es ja in unserer Zeit besonders an.

3: Auf welche Nöte antwortet Jesus?
 
Wir müssen da das Missverständnis austräumen, als ob Jesus eh nicht mehr Erlöser zu sein bräuchte in unserer Zeit. Die Erdenzeit ist eine Zeit der Bewährung für uns. Alles von unserem Leben als Christen beruht ja auf unserer Freiheit. Dadurch kommt immer wieder auch die Möglichkeit zum Tragen, dass wir sündigen. Dadurch kommt es zu diesen Nöten. Von Sündennöten ist dann deshalb die Rede, um umso mehr vom Jesus als Retter des Lebens zu sprechen. Jede Zeit hat ihre eigenen Nöte. Wir müssen sie auch benennen. Zachäus ist auch für uns eine gute Gewissenserforschung. Da werden uns auch die Sünden gezeigt, zu denen die Menschen unserer Zeit auch sehr wohl ihre Neigungen haben. Das Evangelium aber macht sichtbar durch die Worte des Zachäus. Das ist wahre und echte Umkehr von solchen Sünden. Rabbinen aber hielten aber die Zöllner für unbekehrbar. Zachäus war reich durch eigene Schuld. Er war deshalb auch bei allen Juden verhasst. Er galt damit auch vor Gott als ein Verlorener. Geld war für ihn bisher alles. Er sagt Jesus auch, dass er von den Leuten oft zu viel gefordert hatte und deshalb viele ins große Unglück gestürzt hat. Das kam ja aus dem ganzen System dieser Steuereintreibung. Er war eigentlich unfrei in Geld gefangen und konnte aus eigener Kraft sein Leben nicht mehr ändern. Das Gesetz, das schlechte Gewissen, die Verurteilung von Seiten der Guten konnten bei ihm nichts bewirken. Die Begegnung mit Christus aber verändert alles. Zachäus entscheidet sich, zu teilen. Zachäus entscheidet sich auch dazu noch für eine vierfache Wiedergutmachung. Zachäus nimmt also eine Buße auf sich, die bei so schwerem Unrecht geboten war. Zachäus beginnt nun ein Leben, frei von allem Unrecht. Denn bei ihm hat die Liebe Jesu gesiegt. Nun wird auch das Volk von Jericho die Frucht dieser Umkehr sehen. Aber es kann auch sein. Das Volk kann genauso am Buchstaben des Gesetzes und an seiner Empörung gegenüber diesem Sünder festhalten. Zachäus will also nun sein leben ordnen und tut dies in der Kraft Christi. Die Botschaft des Lukas ist gerade angesichts des Sündenelends der Menschen die Rettung der Sünder. Das liegt ganz im Heilsplane Gottes. Jesus will ihn ausführen auch in unserer Zeit. Dieses Evangelium will gerade Sünder ansprechen, die von schwerer Schuld beladen, aus der Gesellschaft ausgeschlossen sind. Diesen Menschen offenbart sich Gott nicht als Richter, sondern als Freund der Zöllner und Sünder. Gibt es Sünder, die sich nach Christus sehnen, aber Angst vor den Menschen in der Kirche haben. Das ganze Anliegen der Lehre Jesu ist also die Ordnung des Lebens im Blick auf Gott, wie auf den Nächsten. Das Leben ist dann im Heil. Das will Jesus in der Sündenvergebung schenken auch jetzt. Wir können den Sünden des Zachäus weiter die ganze Palette der sozialen Sünden anfügen. In welche Not kommen da dann viele andere Menschen, wenn Mächtige, die Geld und Macht haben, andere unterdrücken und ausbeuten. Zachäus tat es ja genauso. Als Wurzelsünde steht da die Habgier dahinter. Menschen macht die Sündennot ganz unruhig. Auch dafür zeugt Zachäus nach dem Evangelium. Kann der Zeitgenosse noch oder wieder solche Rede von Sünde annehmen, in die einbeschlossen ist die Hoffnung auf Rettung durch Jesus. Darum gilt für eine gläubige Mitfeier der Messe. Zu Jesus unserem Retter wollen wir kommen und von ihm auch wirklich Hilfe annehmen.

4: Was darf darum in der Kirche geschehen?
 
Es gilt wach zu rufen in den Herzen der Betenden eine Sehnsucht nach Jesus. Das soll spätestens dann geschehen, wenn Kinder den Kinderglauben ablegen. Das Vorbild ist dafür Zachäus. Denken wir an das Sakrament der Firmung. Nur dann ist auch Beten echtes Beten. Es gilt das mit der Verheißung zu verbinden. „Wer suchet, der findet.“ Es gilt damit das Eigentliche der Frömmigkeit zu entdecken. Dann wird einem das Wort auch wieder wertvoll für das Glaubensleben. Für die Kirche ist es eine wesentliche Frage. Traut sie sich wie Jesus so voll göttlicher Liebe von der Umkehr zusprechen und auch aufzuzeigen, was dann passiert, wenn Umkehr zum Herrn verweigert wird. In der Kirche bei den so genannten Treuen ist es dann die Herzensbekehrung, die zweite Umkehr. Darum hat die Kirche auch zu ringen um verstockte Sünder. Es sind dies die Christen, deren Herz für Jesus verschlossen ist. Es sind dies die Christen, die sich vielfach mit einem Minimum an Christentum begnügen. Bringen wir all die Christen, die ich so angeführt habe mit in die Kirche zu Jesus. Für sie wollen zuerst wir eine Sehsucht nach Jesus haben. Sollte nicht uns zuerst eine Glaubenshoffnung auf die Rettung durch Jesus erfüllen. Dann kann von uns das ausstrahlen. Das ist unser Dienst der Stellvertretung für die Rettung durch Christus. Meine priesterliche Seelsorge soll und will so diesen Dienst bei ihnen ermöglichen. Sie liebe Gläubige können dann die Welt um sie herum zu Gott bringen.
 
Es ist dieses Evangelium auch ein Evangelium für Christen in sehr schwierigen Berufen. Es kann so beginnen den Menschen von innen her zu verwandeln. Das Evangelium ist nicht im politischen Sinn sozialrevolutionär. Der Mensch braucht vielmehr eine innere Umstellungen seines Seins auf das Leben im Heil hin. In diesem Sinn ist ja Zachäus von Jesu Liebe wahrlich geheilt worden. Das will Jesus Christus auch jetzt in und durch die Kirche wirken. Denken wir besonders an das Sakrament der Busse, die Beichte. Das aber braucht vorher eine gute Gewissenserforschung. Es braucht darum auch Gewissensbildung fürs Handeln im Leben. Es braucht darum Überzeugungsarbeit. Glaube an Christus möchte so zum Leben in Christus führen.


Schluß:
 
Zusammenfassung:
 
Das Evangelium ist wahr im Leben der Kirche. Das kann man auch bezeugen. Wir beten und bekennen ja auch. „Ich glaube an die heilige Kirche.“ Das braucht ja die Menschenwelt, solche Glaubensbezeugen, bei denen man dann merkt. Bei denen hat sich sehr viel geändert. Da hat Gottes Geist einen geheiligt.
 
Zusätze geistlicher Art für die Betrachtung:
 
1.   Es gilt auch bei diesem Evangelium die gleiche Aufgabe zu sehen, dass wir das Eigentliche des Christen seins entdecken dürfen. Das habe ich schon als den eigentlichen Sinn von Frömmigkeit genannt. Das ist ja viel mehr als Moral. Es geht um eine Moral aus dem Glauben an Christus als wahren Retter des Lebens.
 
2.   Worin besteht also das Handeln Jesu als Messias: Da will ich auch damit sprechen von der wahren Größe Jesu. Jesus schenkt dem Zachäus Vergebung seiner Sünden.Das gehört wieder zum kirchlichen Glauben. Messias ist der von den Juden erwartete Heilsbringer. Es gibt aber immer wieder auch falsche Messiasse. Da nennt sich Jesus da Menschensohn. Jesus lehnt den politischen Messias ab. Er lässt sich ja nicht mit Gewalt zum König machen. (Jo 6)
 
3.   Jericho in der Bibel:
Das ist eine sehr interessante Stadt. Es ist die älteste Stadt der Welt. Jericho liegt 10 Kilometer nördlich des Toten Meeres im heißen Jordantal, 400 Meter unter dem Meeresspiegel. Es hat viel gutes Wasser, ist daher eine schöne und fruchtbare Oase mit einem Palmenwald von etwa 100 Stadien Ausdehnung. Mehrmalige Ernten im Jahr sind deshalb auch möglich. Jericho ist auch eine Stadt der Reichen(Zweitwohnungen), eine Stadt der Oberschicht Jerusalems und der Priester. Es ist auch ein luxuriöser Badeort mit Amphitheater, Pferderennbahn, Parkanlagen, künstlichen Teichen. Herodes der Große hatte hier seinen Winterpalast. Er starb hier im Jahre 4 vor Christus. Jericho ist auch Handelsstadt am Kreuzungspunkt der Nord-Südverbindung von Galiläa zur Araba und der Ost-West-Verbindung über den Jordan. Es gab deshalb auch mehrere Zollstationen. Zachäus könnte so ein Chef vom Zollbüro gewesen sein.
 
4.   Thema, die Erlösung nach ecclesia de Eucharistia. (kirchliche Dimension der Erlösung) Das fasst die ganze kirchliche Lehre von der Messe zusammen. Das ist anzuführen für die nähere Erklärung des Evangeliums. Aus diesem Papstschreiben zitiere ich.
 
 
Zitate dazu:
 
a.   „Sie (die Eucharistie) ist die sakramentale Vergegenwärtigung, das durch die Jahrhunderte fortdauert.“
 
b.   „Die Kirche hat die Eucharistie von Christus, ihrem Herrn, als die Gabe schlechthin, da es die Gabe seiner selbst ist, seiner Person und seiner heiligen Menschheit, wie auch seines Erlösungswerkes.“
 
c.   „Das eucharistische Geheimnis - Opfer, Gegenwart, Mahl - duldet weder Reduzierungen noch Instrumentalisierungen. Es muss in seiner Ganzheit gelebt werden, sei es im Ereignis der Feier, sei es im innigen Zwiegespräch mit Jesus, den man gerade in der hl. Kommunion empfangen hat, sei es im betenden Verweilen bei der eucharistischen Anbetung außerhalb der heiligen Messe. Die Kirche wird also fest auferbaut und es drückt sich das aus, was sie wahrhaftig ist: die eine, heilige, katholische und apostolische; Volk, Heiligtum und Familie Gottes; Leib und Braut Christi, beseelt vom Heiligen Geist; universales Heilssakrament und hierarchisch gegliederte Gemeinschaft.“
 
d.   „Das beschränkt sich nicht auf seine Vergangenheit, denn alles, was Christus ist, und alles, was er für alle Menschen getan und gelitten hat, nimmt an der Ewigkeit Gottes teil, steht somit über allen Zeiten und wird ihnen gegenwärtig.“
 
e.   „Wenn die Kirche die heilige Eucharistie feiert, wird dieses zentrale Mysterium des Heils wirklich gegenwärtig und vollzieht sich an uns das Werk der Erlösung.“ (Zitat vom Konzil)
 
f.   „Kraft der innigen Beziehung mit dem Opfer von Golgota ist die Eucharistie Opfer im eigentlichen Sinn, und nicht nur in einem allgemeinen Sinn.“
 
g.   (Zitat aus Dies Domenica) Die sonntägliche Versammlung ist ein vorzüglicher Ort der Einheit: Denn hier wird das sacramentum unitatis gefeiert, das zutiefst das Wesen der Kirche als »von der« und »in der« Einheit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes versammeltes Volk kennzeichnet. (49) Dabei erleben die christlichen Familien eine der gelungensten Äußerungen ihrer Identität und ihres »Auftrags« als »Hauskirchen«, wenn die Eltern zusammen mit ihren Kindern an dem einen Mahl des Wortes und des Brotes des Lebens teilnehmen. (50) In diesem Zusammenhang muss daran erinnert werden, dass es vor allem Aufgabe der Eltern ist, ihre Kinder zur Teilnahme an der Sonntagsmesse zu erziehen, wobei sie von den Religionslehrern unterstützt werden, die die Einführung in die Messe in das Unterrichtsprogramm der ihnen anvertrauten Kinder einbauen und diesen den wahren Grund der Pflicht des Sonntagsgebotes erläutern müssen. Dazu wird auch, wenn die Umstände es angeraten sein lassen, die Feier von Kindermessen nach den verschiedenen, von den liturgischen Normen vorgesehenen Bestimmungen beitragen. (51)
 
  Es ist normal, dass sich zu den Sonntagsmessen der Pfarrgemeinde als »eucharistischer Gemeinschaft« (52) die in ihr vorhandenen Gruppen, Bewegungen, Vereinigungen und auch kleine Ordensgemeinschaften einfinden. Das lässt sie das erfahren, was ihnen, jenseits der spezifischen geistlichen Wege, die sie gemäß der Unterscheidung der kirchlichen Autorität Legitimerweise kennzeichnen, zutiefst gemeinsam ist.(53) Deswegen soll man am Sonntag, dem Tag der Versammlung des Gottesvolkes, die Messen der kleinen Gruppen nicht fördern: Dabei geht es nicht nur darum zu vermeiden, dass es den Versammlungen der Pfarrgemeinden am notwendigen Dienst der Priester fehlt, sondern auch darum, es so einzurichten, dass das Leben und die Einheit der kirchlichen Gemeinschaft voll bewahrt und gefördert werden.(54) Etwaige, klar umgrenzte Ausnahmen von diesem Grundsatz zu genehmigen angesichts besonderer Anforderungen erzieherischer oder pastoraler Natur, obliegt der besonnenen Unterscheidung der Bischöfe der Teilkirchen; sie müssen dabei nicht nur das Wohl einzelner oder von Gruppen, sondern insbesondere die Früchte im Auge haben, die der ganzen Kirchengemeinschaft daraus erwachsen können.
 
h.   Gebet der Kleinen heiligen Theresia
O Jesus, ewiger Hohepriester, bewahre Deinen Priester im Schutz Deines heiligsten Herzens, wo keiner ihm schaden kann. Bewahre unbefleckt seine gesalbten Hände, die täglich Deinen heiligen Leib berühren. Bewahre rein die Lippen, die gerötet sind von Deinem kostbaren Blute. Bewahre rein und unirdisch sein Herz, das gesiegelt ist mit dem erhabenen Zeichen Deines glorreichen Priestertums. Lass ihn wachsen in der Liebe und Treue zu Dir und schütze ihn vor der Ansteckung der Welt. Gib ihm mit der Wandlungskraft über Brot und Wein auch die Wandlungskraft über die Herzen. Segne seine Arbeit mit reichlicher Frucht und schenke ihm dereinst die Krone des ewigen Lebens. Amen.
 
5.   Ein Psalmengebet drückt etwas sehr menschlich aus. Der Mensch als Geschöpf Gottes hat so viele Sehnsüchte und drückt sie auf Gott hin so aus. "Gott! Du mein Gott! Dich suche ich. Meine Seele dürstet nach dir" Sehnsucht nach Gott als Sehnsucht nach einer Begegnung mit Jesus: Nach dem wird auch in unserer Zeit wieder gesucht. Das aber darf nicht mit bloßer Religion mit allen Irrwegen verwechselt werden. Das aber muss zugelassen werden vom engeren Kirchenvolk. Das aber muss auch gewünscht werden von der Geistlichkeit. Wie sehr ist da Verhaltensänderung notwendig.
 
6.   Soziale Fragen seien darum auch angeschaut auf der Glaubensgrundlage. Das kann man an Zachäus anschließen. Das Christ sein in schwierigen Berufen ist nochmals zu erwägen. Das hat es auch schon zu der Zeit Jesu gegeben. Das gibt es auch in unserer Zeit. In der Urkirche hat man sich sehr darum bemüht. Menschen als Christen können also sehr hautnah mit den Sünden in der Welt in Berührung kommen. Die Christen sollen die Umwelt evangelisieren. Aber schwache Christen werden darum oft viel mehr von der Umgebung vom Gegenteil sehr beeinflusst, das heißt verführt bis zum Glaubensabfall hin.
 
Pastorale Erwägungen:
 
1.    An den Anmerkungen kann man merken, wie ich das Evangelium übersetze für die Hörer des Wortes jetzt. Was ich darüber nachdenke, will ich so ausformulieren. Es soll ja ein Wort an uns heute werden. (Verheutigung-Aggiornamento) Es darf auch unser Kulturkreis beachtet werden. Es braucht aber auch nicht zu vergessen werden, wie viel vom Evangelium schon in unseren Kulturkreis hinein lebendig geworden ist. Das Menschen das Wort mit bereiten Herzen aufnehmen können, ist dem Wirken des Heiligen Geistes zu zuschreiben.
 
2.    Es ist die Sprache der Verkündigung zu beachten. Ich nenne darum Verstehenskategorien, die ich für die Übersetzung in die Sprache unserer Zeit brauche. Man kann auch vom Verstehenshorizont der Leute sprechen. Den muss ich beachten. Mann muss aber auch beachten. Der Verstehenshorizont ist oft sehr eingeschränkt. Das hängt mit der jeweilige Lebensgeschichte des Menschen zusammen. Die Lebensgeschichten muss ich kennen. Der Verstehenshorizont muss aber überschritten werden. Rein sprachlich gesehen gibt es nicht die Gewissheit, wirklich verstanden zu werden. Manche reden auch vom Sprachspiel in der Kirche. Es gibt aber eine Glaubenssprache. In die kommt man durch den gelebten Glauben hinein. Aber man darf auch wieder nicht dem Irrtum verfallen, so als ob notwendig wäre für den modernen Menschen eine nichtreligiöse Interpretation der biblischen Begriffe. Ohne Transzendenz geht es nicht. Es geht aber um Glaubensweitergabe. Nicht bloß durch die richtige Sprache werden die Menschen schon gläubig. Mit der Sprache und damit durch die Wörter, die die Menschen brauchen, muss einhergehen die gelebte Umkehr.
 
3.    In dem Jahr will ich auch besonders beachten das Jahr der Eucharistie. Jede Verkündigung muss ja hinführen zu tieferer Mitfeier der Messe im Glauben an Jesus. Die Verkündigung des Wortes Gottes ist ja im Rahmen der Messe. Die Messe möge immer wieder zum Beten führen. Messfeiern soll nicht zu Events missbraucht werden. Da wird die Anbetung und Verherrlichung Gottes verraten. Das führt erneut in den Atheismus.
 
4.    Ein weiterer geistlicher Gedanke kann dieser sein. Ich meine und bin davon überzeugt. Es ist gut, dass der Pfarrer das predigen darf, was selbst seinem Lebenszeugnis noch weit vorrausliegt. Der Priester predigt ja genau nicht sich selber. So bezeugt dann der Priester Jesus Christus ist noch viel größer und damit auch der Heilige, der auch den Priester in seine Nachfolge täglich neu ruft.
 


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Diese Seite wurde am 28. Oktober 2004 von Familie Wimmer erstellt.