Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 4. Sonntag im Jahreskreis

Gehalten am 30. Januar 2005 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr A:
 
Evangelium:    Mt 5, 1-12a
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Umkehr ist der wahre Weg zum Leben.

Pastorale Vorbemerkungen:
 
Die Vorbemerkungen zeigen mir, was ich in meiner Lehre beachten will. Die Anmerkungen vor dem Lesetext der Predigt kann man auch Vorüberlegungen nennen. Sie sollen auch der vorgetragenen Predigt dienlich sein.


1.   Jesus ist unser Lehrer.
 
  Das bezeugt ja gerade die Kirche.
 
  Jesus will auch Lehrer sein in der Kirche. Die Kirche hat den Auftrag zu lehren im Priester, der hier euer Pfarrer ist. Auch für die Katechetin gilt dieser Auftrag.
 
  Darum muss neu herausgestellt werden die alles überragende Bedeutung Jesu Christi. Wir brauchen sehr notwendig die wahre katholische Lehre von Jesus Christus im Glauben der Kirche.
 
  Denn auf den Glauben der Kirche sind wir ja getauft. Die Lehre der Kirche muss dem Bedeutungsverlust der Lehre von Jesus Christus in der Welt und bei den Menschen entgegengesetzt werden. Die universale Bedeutung von Jesus Christus muss wieder herausgestellt werden. Jesus selbst ist in den Seligpreisungen das heilige Vorbild. Er ist Vorbild als der Sohn Gottes. Er lehrt so seien Jünger als der neue Mose auf einen Berg. Jesus lehrt auch da wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie die Schriftgelehrten. Jesus darf der von ihm berufene Jünger nacheifern in der Nachfolge. In Jesus hat sich verwirklicht das arm sein vor Gott.
 
2.   Die Lehre der Kirche wird nicht überall Beifall finden.
 
 Das darf die Kirche nicht entmutigen, trotzdem treu zu ihren Auftrag zu stehen. Das darf uns überhaupt nicht wundern in der Kirche. Das braucht uns auch nicht erschrecken. Bei jedem Erschrecken dürfen wir uns aus dem finsteren Loch dabei immer auch herausholen lassen. Jesus wagt in den Abschiedsreden des Johannesevangeliums. „Wundert euch nicht, dass die Welt euch hasst.“ Die Kirche bleibt ein Stachel für die Menschen. Infolge der Kirche wird es immer Auseinandersetzungen unter den Menschen geben.
 
3.   Was ist pastoral klug, dass man meint anzukommen?
 
  So fragt man. Das sind meist Überlegungen aus Angst. Das wird voll Angst gefragt. Der Spruch dabei ist. „Was werden die Leute sagen.“ meistens bleibt es auch dabei. Es ist fast eine Art Gespenst, das mich erschreckt. Aber solche Gespenster mache ich mir doch selber. Man hat ein Harmoniebedürfnis um allen Preis. Aber dann verliert man erst recht alles Ansehen und die eigentliche Reputation bei den Menschen. Aber die wahre Klugheit ist schon notwendig in allem. Aber sie muss aus der Liebe kommen. Liebe verlangt aber auch ein treues Stehen zur Wahrheit des Glaubens. Liebe verlangt auch Mut, sich unbeliebt zu machen.
 
4.   Ich darf auch bedenken, wie das alles zu Sagende ja auch seinen Verankerungsgrund im Menschsein auch haben darf.
 
 Darum ist für meine Seelsorge auch sehr wichtig, auf die Verfasstheit des Menschen zu schauen, sie zu beachten und besonders nicht das andere zu vergessen, dass ja alle Glaubensgeheimnisse in unseren Leben als Menschen ja auch angelegt sind. Denn das Menschsein selbst ist Thema des christlichen Glaubens. In diesem Evangelium geht es ja um den Lebensweg von uns Menschen, berufen als Jünger des Herrn zu leben. Das ist in der Weise zu verstehen, dass sie Antworten auf unsere Lebensfragen geben.
 
Einleitung:
 
Wie können wir uns dem auch annähern? Das aber, was dann zusagen ist, geht allen an. Das ist doch dann auch einsichtig. Auch das Thema Umkehr hat seine Verankerung im Menschenleben. Es ist doch in der Hoffnung aufeinander begründet, dass wir erwarten, dass sich Menschen auch zum Bessern ändern können. Denken wir an die Erziehung. So ist doch auch die Eheerfahrung. Wenn das in unserer Ehe nicht anders wird, weiß ich nicht mehr ein und aus. So gibt es eine Hoffnung auf positive Veränderung im Leben. Sonst könnten wir Menschen ja schon gar nicht mehr zusammenleben. Umkehr und Lebensänderung zum Positiven ist unserem Leben gemäß und immer sehr wichtig. Die Kirche in ihrer Verkündigung hat es noch einmal sehr schwierig mit diesem Thema.


Hauptteil:
 
Kehrt um zum Herrn dem Quell des Lebens. "Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe." Jesus sagt uns dazu eine genaue Anweisung, wie er sich das vorstellt. Wir kennen sie als die Seligpreisungen. Jesus zeigt uns so.
„Umkehr ist der wahre Weg zum Leben.“
 
 
1: 

Jesus Christus ist Lehrer des Himmelreiches und hat es auf Erden schon selber gelebt.
 
Jesu Leben und sein Wort sind verbindliche Lehre für uns, damit Umkehr der wahre Weg zum Leben werden kann. Aber was Jesus uns lehrt, das hat er selber gelebt.
 
Darum kann ich von einem armen Jesus sprechen, gemäß der ersten Seligpreisung. Jesus als Urbild zuerst verwirklicht das arm sein vor Gott. Paulus nennt es dann die Entäußerung Jesu. Das arm sein vor Gott ist aber damit verwirklicht auch in den Heiligen, allen voran bei Maria, der Mutter Gottes. Da gerade ist sie Jesus ganz gleichförmig als die voll der Gnade. Jesus als der Sohn weiß sich ganz auf dem Vater angewiesen, vom Vater her lebend und auf ihn hin lebend. Jesus lebt uns vor, was es bedeutet auf Gott Vater angewiesen zu sein und aus dem Vater voller Vertrauen in totaler Geborgenheit lebend. Jesus lebte auch auf Erden ganz diese Lebensbeziehung. Jesus lebt auch auf Erden ganz in dieser Sohnesbeziehung. Das arm sein vor Gott ist darum nichts negatives, sondern die Grundlage des göttlichen Reichtums bei Jesus. Darum ist wahr, was das Credo der Messe von Jesus bekennt. „Gott von Gott, wahrer Gott vom wahren Gott.“ Jesus gehört das Himmelreich vom Wesen her. Jesus nimmt von seinem Wesen her teil an der Freude und Seligkeit Gottes in seiner Sohnschaft. Jesus ist auch der Trauernde, weil er erleben muss, dass man seine Liebe abweist. Er weint über die Stadt Jerusalem. Jesus zeigt uns auch, wie die göttliche Liebe leidet, weil sie nicht geliebt ist, weil man ihr nicht antwortet. Jesus trauert und klagt noch mehr als alle anderen vor Gott seinem Vater. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Jesus wird als erster Trauernder von seinem Vater auch immer wieder getröstet. Denken wir an die Himmelsstimme bei der Taufe und bei der Verklärung und an die Tröstung durch den Engel auf dem Ölberg. Die endgültige Tröstung bei Jesus ist seine Auferstehung. Jesus ist auch der keine Gewalt anwendet bei seinem Dienst. Ja Jesus lehnt die Versuchung dazu immer wieder ab. Jesus hat in elementarster Weise Hunger und Durst nach der Gerechtigkeit gehabt und wollte sie immer wieder erfüllen, wie zum Beispiel bei der Taufe am Jordan. Gerechtigkeit ist im Leben, den Willen Gottes zu erfüllen.
 
Jesus selber war die Verkörperung der Barmherzigkeit Gottes. So viele haben durch ihn die Barmherzigkeit Gottes erfahren.
 
Er ist der Erste mit einem ganz reinen Herzen und kann von seinem Leben und seinem Wesen her Gott seinen Vater schauen.
 
Er ist der Friedensstifter. In ihm lebt ja ganz der Friede Gottes.
 
Diesen Jesus wollen wir doch mehr und mehr kennen und lieben lernen. Wir Christen dürfen daran Anteil erhalten, wenn wir uns ihm anvertrauen. Das ist zuerst unsere Umkehr im Leben.

2: Wie ist das Leben in der Umkehr zu Gott?
 
Das Evangelium ist an die Jünger Jesu gerichtet. Die bekommen diese besondere Lehre Jesu.
 
„Als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf einem Berg. Er setzte sich und seine Jünger traten zu ihm.“ Der erste Merksatz Jesu für uns ist. „Selig, die arm vor Gott sind, denn ihrer ist das Himmelreich.“ Jesus sagt da nichts von. Selig, die nichts haben. Dann kann man nämlich doch reich vor Gott sein. Arm im Geiste und damit arm vor Gott ist eine Lebenseinstellung. Es geht Jesus um die Einstellung im Leben des Jüngers, der weiß. In allem ist er angewiesen auf Gott. Der Jünger Christi, der so auf dem Weg der Umkehr geht und lebt, darf dieses Angewiesensein auf Gott voll Vertrauen leben. Darum muss man leben, dass man im gläubigen sich Jesus anvertrauen nicht Mangel leidet und Gott einem reichlich beschenkt. Gott ist dann noch viel großzügiger. Das allein bringt dann den wahren Reichtum und die Fülle des Lebens in Gott. Denn Leben ist ja überhaupt verdanktes Leben. Der so vertrauensvoll lebt, wie ein Kind gegenüber Vater und Mutter, wird nie verlassen sein. Jesus aber spricht auch die Trauer seiner Jünger in der Kirche an. Arme vor Gott trauern und weinen, weil sie nichts haben, weil sie nichts haben, ihre Ohnmacht und Sündhaftigkeit erfahren und an sich selber verzweifeln müssten. Die Schwäche von traurigen Christengemeinden ist hier angesprochen. Es ist ihre Erfahrung der Anfälligkeit für alle Sünden. Das kann ja sehr am menschlichen Selbstbewusstsein nagen. Es kann auch die Erfahrung der Untreue im Christenleben sein. Wahrhaft traurige Christen als Arme vor Gott lassen diese Erfahrung auch zu. Sie wissen. Wir sind in unserer Schwäche immer angewiesen auf Hilfe. Sie suchen dann aber wahre Hilfe und Trost bei Jesus. Jesus der gute Hirte der Kirche hilft. Dann werden Arme vor Gott angesprochen, die bedrückt und unterdrückt sind, die aber in Güte und Liebe ausharren. Sie wenden nicht Gewalt an. Sie hassen nicht. Sie lassen sich nicht in Verbitterung bringen. Sie erkämpfen sich nicht selber das Land, ihren Lebensraum. Sie warten, bis Gott es gibt. Das ist ein deutliches Wort an die Zeloten, die jüdischen Eiferer. Es ist damit auch ein deutliches Wort gegen jeden Fanatismus auch in der Kirche. Überzeugungstreue ist dafür gefragt. Die zum Herrn wirklich umkehren erkennt man daran, dass sieden ganzen Willen Gottes zu erfüllen trachten. Sie leiden aber auch da unter eigenem Ungenügen, es nie ganz zu können. Sie werden nicht mit Geld und Wohlhaben und Erfolg gesättigt Gott selber wird ihnen aber alles werden. Dann spricht Christus auch vom Verhalten der Armen vor Gott. Wer sich und anderen vergibt, erfährt auch genau so dann das Erbarmen von Gott. Denken wir an das Vater unser. „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben wir unseren Schuldigern.“ Der Jünger, der arm ist vor Gott und das auch lebt, weiß. Ich bin angewiesen auf Gottes vergebende Liebe. Ohne die kann ich gar nicht leben. Arme vor Gott und echt bis in die letzten Tiefen des menschlichen Wesens. Sie sind, was sie sind und machen sich nichts vor. Sie machen vor Gott kein Theater und auch nicht vor den Menschen. Ihre Person ist rein und unverfälscht. Sie sind Menschen und Christen ohne Falsch. Nun ist der Messias da. Aber nur Menschen reinen Herzens werden ihn erkennen. Das Herz muss sich der Wahrheit bedingungslos öffnen. Menschen, die arm vor Gott sind, können dann auch unter Menschen Frieden und damit auch Versöhnung stiften. Die Jüngergemeinde soll damit immer auf Waffengewalt verzichten, soll zur Versöhnung bereit sein, die Feinde liebt und für die Verfolger beten. Das wird dann ein echtes Zeichen der Gotteskindschaft sein im Leben der Umkehr zum Herrn. Dann haben die Seligpreisungen eine direkte Anrede an die Jünger Christi als Verfolgte. So werden sie sich als wirklich arm erfahren. Sie sind so, wie Christus in der Bedrängnis. Das ist ihr Normalzustand in der Welt. Sie erfahren Benachteiligung, Hintansetzung, oder erleiden auch das Martyrium. Sie erleiden alles um der Gerechtigkeit willen, weil sie den Willen Gottes tun. So empfangen sie dann das Himmelreich. Jesus redet dann direkt die bedrängten und verfolgten Jünger an. Er wird in ihren Herzen Seligkeit erwirken. Das alles zeigt auch uns. Der Weg der Seligpreisung ist ein Weg in ein Christenleben ohne Täuschung. Es wird einmal da gerade dann die Freude Gottes aufleuchten. Ein anderes Christenleben lohnt sich dann auch nicht. So erweist sich das als wahr. „Umkehr ist der wahre Weg zum Leben.“

3: Welches Schicksal hat diese Rede Jesu?
 
Was steht bei uns dem Weg der Umkehr entgegen?
 
Es steht dem sehr viel entgegen. Es vollziehen sehr wenige direkte persönliche Entscheidungen für Christus und die Kirche. Das ist ja der schon sehr weit verbreitete Bedeutung
 
sverlust von Jesus Christus. Da könnte man ja fast resignieren. So reden wir dazu noch so gescheit und sagen. Dadurch wird aber die fatale geistliche Lage noch schlechter. Man resigniert ja dabei.
 
So sprechen viele in der Kirche davon. Es wäre in unserer Zeit kaum mehr möglich, in unserer Zeit von Umkehr und Bekehrung zu sprechen. Bekehrung als Grundentscheidung für Gott scheint kaum mehr möglich.
 
Denn Gott selber ist fraglich geworden. Ich sage das nicht im jammernden Ton. Noch mit mehr Verstehensproblemen belastet scheint die Rede von Schuld und Sünde. An dem nimmt auch das Evangelium von den Seligpreisungen teil. Der Grund liegt wohl darin. Wir dürfen ja auch die fatalen Folgerungen erkennen, wenn Christ sein nur ein Hobby ist. Dann kommt die Verdrossenheit an der Kirche. Denn zuerst ist es Verdrossenheit bei uns selbst. Deshalb treten so viele aus der Kirche aus.
 
So erfahren wir, was kontrovers ist. Da sollen wir uns auch ein wenig auskennen. Selber werden wir dann umso weniger all den Täuschungen der Umwelt erliegen.
 
Statt arm vor Gott sein, wird dann gelebt das reich sein. Diese Lebenseinstellung sagt. Ich habe ja alles. Es geht mir eh nichts ab. Da aber fehlt es an richtiger Selbsterkenntnis. Wir leben aber in einer Welt, für deren Aufbau und Lebensrythmus die Sünde keine mehr Rolle spielt. Es ist eine Welt, die weder die Sprache besitzt, Sünde auszusprechen, noch Orte der Vollmacht, von der Sünde los zu sprechen. (Von der Kirche ist man ausgewandert.)
 
Vordergründig scheint die Welt um uns auch beides nicht zu vermissen.
 
Die Versuchung dazu kann auch sehr wohl auf uns Glieder der Kirche einwirken.
 
Wir wollen doch auch ein Paradies heiterer Freiheit und da auch was vom Leben was haben. Gott wird von den meisten noch gesehen als Problemlöser für ein leichteres Leben auf dieser Welt in Wohlstand und mit viel Spaß. Er ist gleichsam noch irgendwie ein Hobby, angesiedelt auch noch irgendwie am Rande unseres Lebens. Es fehlt das Leben in der entschiedenen Hinwendung zu Christus. Es geschieht nicht mehr die gelebte Umkehr zu Christus. So stockt dann der Weg zu Gott und die Kirche vor Ort verliert ihre geistliche Lebenskraft. Man bleibt höchstens bei der Kirche aus guter Gewohnheit.

4: Aber wie soll sich das Himmelreich im Leben auswirken?
 
Ich darf an das Credo erinnern. „Ich glaube an die heilige Kirche.“ Aber gerade darum ist das Lehramt der Kirche gefragt, dass man in der Kirche den Mut immer neu aufbringt, entschieden konträr dem Zeitgeist es zu leben. Nur dann kann Heiligung der Kirche geschehen. Damit darf man das leben, was nicht mehr in Mode ist, was also nicht im Trend liegt, das gerade zum Hauptinhalt des Lebens zu machen.
 
Welche geistliche Wegweisung darf uns da die Kirche geben? Jesus sagt ja der Kirche. „Gehet hin und lehret alle Völker und macht alle Menschen zu meinen Jüngern. Lehret sie alles zu halten, was ich euch geboten habe.“ Man darf am Menschen anknüpfen und festhalten. Da sucht doch jeder nach Sinnerfüllung. Das Evangelium verheißt so wahre Sinnerfüllung. Es soll ja alles in der Kirche zu Sagende nicht bloß fromme Rede bleiben. Die Kirche in ihrer Lehraufgabe muss auf einen gesunden Realismus verweisen, mit der Darlegung der ganzen Wahrheit über unser Leben vor Gott. Die Seligpreisung spricht vom Armsein vor Gott. Darum darf darauf geachtet werden auf den Nullpunkt meines Lebens als Christ. So darf es immer wieder anfangen. Es darf gesprochen werden von unserem wirklichen Armsein. Es darf aber auch gesprochen werden von der anderen Erfahrung Gottes, die dann sich einstellen wird, wenn ich so, wie ich bin, mich bewusst Jesus anvertraue. (notwendige Glaubensentscheidung) Jesus verweist auf ein Wirken Gottes. Wir erfahren als Arme vor Gott das Himmelreich und dürfen teilnehmen an der Freude Gottes, wenn er beschenkt. Wir werden das Land erben, den Raum zum Leben wirklich bekommen. Gott wird die Lebenserfüllung sein. (gesättigt werden) Wir werden Erbarmen finden im Himmelreich. Wir werden Gott schauen. Die Erfüllung in Gott als unseren wahren Lohn dürfen wir in froher Hoffnung erwarten.


Schluß:
 
Ich formuliere so die Zusammenfassung.
 
Wie ist da alles auf den Punkt gebracht?
 
Ich darf mit starkem Glaubensmut auch als Bekenner meinen Weg des Lebens gehen. Ich darf als treuer Glaubenszeuge meinen Weg der Umkehr gehen.
 
Ich will mich davon nicht abbringen lassen. Dann wird es mehr und mehr ein Lebensweg der Umkehr zu Gott. Es ist wirklich der Weg zur Heiligkeit.


Die Vertiefungen
 
der in der Predigt gebrauchten Begriffe werden für mich immer notwendiger. Das geistliche Leben nennt es Betrachtung. Ich brauche sie, damit ich selber weiß, worum es im Menschsein vor Gott überhaupt geht.

 
1.   Was heißt arm und reich in dem Neuen Testament.
 
  Darüber ist sehr wohl richtig nach zu denken. So viele haben dabei nur die Maßstäbe der Welt bei dem Urteil. Was ist arm und was ist reich? Sie beschreiben unser Lebensverhältnis zu Gott. Arm vor Gott ist aus sich selber nichts haben zu wollen und bewusst anzuerkennen und das auch leben, dass ich alles ja Gott verdanke.
 
2.   Was ist bei allem der richtige Gottesbegriff?
 
 Es ist der Gottesbegriff der Offenbarung. Da hinein gehört auch Jesus als der Höhepunkt der Offenbarung Gottes im heiligen Geist.
 
  Im Zeitalter des Pluralismus ist das sehr notwendig zu sagen. Gott ist ja nicht irgendetwas unbestimmtes, eigentlich dann ein unbekanntes Wesen. Es muss sehr wohl die unbedingte Wahrheit der Offenbarung beachtet werden. In der Glaubensentscheidung bin ich angehalten mich für ein leben im Glauben der Kirche zu entscheiden. So komm ich auch zum richtigen Gottesbegriff.
 
3.   Ich darf darüber nachdenken,
 
  was ist damit über uns Menschen zu sagen ist und über Gott und unseren Glauben. Da muss ich mich bemühen, zum richtigen Glaubensbegriff zu kommen. Der ist notwendig, um die Hörer des Wortes immer wieder zur Entscheidung für Christus zu bewegen. Zu welchen Verdrehungen im Glaubensbegriff kann es aber kommen. Das ist der fall, wenn man nicht im Glauben an Christus lebt.
 
  Da ist das bei den Menschen, die mehr u d mehr ihre Bindung zur Kirche lösen. Am Ende folgt der Austritt aus der Kirche. Den richtigen Glaubensbegriff darf ich mir aber erklären lassen. Damit ist aber verbunden, die Aufforderung zur Glaubensentscheidung. Aber wie viel Ausreden haben die Zeitgenossen da parat. So gibt es viele Formen, in denen sich die Ablehnung des Glaubens zeigt.
 
4.   Notwendige Glaubensentscheidungen sind immer wieder zu fällen.
 
 Dazu bedarf es in der Kirche der Glaubensstärkung durch Evangelisation. Das heißt Glaubensweckung. Jesus fordert uns dazu immer wieder auch heraus. Jesus ist im guten Sinn auch eine Provokation. Die brauchen wir ganz notwendig. Viele wehren sich dagegen. Sie sagen. Ich will nicht zu Kreuze kriechen. Vielmehr gilt. Können wir nicht vielmehr aus dem Grund zur Messfeier gehen. Heiland! Ich will neu zu dir kommen. Ich will dir wieder meine Liebe erklärten. Denn durch dich kann ich ja erstwirklich leben.
 
5.   Ich kann auch vom armen Jesus sprechen.
 
 Das mag sehr ungewöhnlich klingen. Es ist von der Entäußerung Jesu zu sprechen. (exinanitio-Kenosis)
 
  Ich spreche so von Jesus im Anspruch an das Evangelium heute. Ich spreche so von Jesus, weil Jesus für uns alle einen Erlösungsweg in der Erniedrigung vorgelebt hat und sich davon nicht hat abbringen lassen. Jesus ist auch dabei sehr eingehend versucht worden. Jesus hat sich da als gehorsamer Sohn des Vaters bewährt.
 
6.   Von der Erneuerung de Kirche wird ja auch immer wieder gesprochen.
 
 Da aber zeigt sich dagegen auch die Schwachheit der Getauften. Die steht der Erneuerung der Kirche im Wege.
 
  Schwache sind ja sehr leicht verführbar. Der Weg der Erneuerung der Kirche ist aber der Weg Jesu. „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.“ Das wird oft vergessen. Man liefert sich in der Kirche leider viel zu sehr weltlichen Diskussionen aus und bekommt von dort her dann ins eigene Stammbuch geschrieben, was man zu tun hätte. Aber das ist nicht der Massstab Christi. Wie leicht wird das vergessen. Wir beten doch. „Ich glaube an die heilige Kirche.“
 
  Das verweist uns auf die Heiligkeit Gottes. Wird davon noch gesprochen? Gerade das heutige Sonntagsevangelium bezeugt sie. Es ist maßgeblich wieder das Wort des Heliligen Vaters. „Habt keine Angst die Heiligen des dritten Jahrtausends zu sein.“
 


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Diese Seite wurde am 30. Januar 2005 von Familie Wimmer erstellt.