Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 4.Sonntag der Osterzeit

Gehalten am 17. April 2005 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr A:
 
Evangelium:    Joh 10, 1-10
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
In der Kirche das Wirken Christi erfahren
und freudig annehmen.

Einleitung:
 
Es gibt eine gnadenhafte Erfahrung der Gegenwart Christi. Das ist die Voraussetzung für eine rechte Kirchenerfahrung. Sonst bleibt die Kirche nur eine soziologische Größe. Sonst verstehen wir das eigentliche Wesen der Kirche nicht. Jesus sagt ja. „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Das will ich zuerst einmal feststellen, dass sie alle einen Zugang zur Gnadenerfahrung Christi haben können. Ich sage es auch als Verheißung für uns alle. Damit ist auch das ganze Evangelium so eine Verheißung für uns alle.


Hauptteil:
 
Ich muss ins Gespräch bringen die Gnadenerfahrung Christi.
 
Fügen sie dieses Wort wieder ihren Gesprächen ein. Wie können wir also Christus in der Kirche erleben.
 
 
1: Ich will vom Wirken Christi in der Kirche sprechen.
 
Was darum für uns Glieder de r Kirche gilt, muss auch absolut zuverlässig sein. Das Wort Jesu ist zuverlässig für uns Glieder der Kirche. Da müssen wir auch aushalten und zu verstehen versuchen nicht so alltägliche Bilder für Kirche. Sie sind für uns ungewöhnlich. Da ist die Rede vom einen Schafstall. Jesus nennt sich den Hirten de Schafe. Jesus nennt sich auch die Tür zu den Schafen. Was ist also die Frohbotschaft für uns heute. Du Jesus Christus willst der eigentliche Zugang zu uns Getauften sein. In der Kirche brauchen wir viele, die Jesus Christus als den Hirten und damit den Zugang zu den Schafen sehen können. Darum sagt Jesus. „Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern anderswo einsteigt, ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür hineingeht, ist der Hirt der Schafe.“ Du Jesus willst gerade als erhöhter und verklärter Herr für uns deiner Kirche Verantwortung übernehmen. Damit können wir immer wieder rechnen. Wir müssen es nur zulassen. Wir müssen daher uns auch darauf einlassen. Wir Priester sind in deiner Sendung als guter Hirt. Hilf uns Priester unsere Aufgabe so zu erfüllen, dass wir dich Jesus einen Zugang zu den Christen ermöglichen. So werden Christen dann in dir Jesus Leben finden. Haltet liebe Christen einen Zugang zu Jesus auch immer wieder offen. Der verstorbene Papst sprach am Beginn seines Papstamtes in diesem Sinn.
 
„Habet keine Angst!“
 
„Öffnet eure Tore für Christus. Habet keine Angst, Christus aufzunehmen und sich seiner Herrschaft anzuvertrauen und seine Herrschergewalt anzuerkennen.“
 
Jesu ist so ganz die Persönlichkeit, und ruft uns zur Beziehung auf. „Ich bin ja die Tür zu den Schafen.“ Wenn Jesus also der eigentliche Zugang zu den Schafen ist, dann ist er auch natürlich die Mitte des Kosmos und der Geschichte.

2: Das Evangelium möchte uns eine richtige Kirchensicht vermitteln.
 
Die brauchen wir. Dann können wir vom Wirken Christi in der Kirche sprechen. Ich tu das in meiner Predigt als Gegenmittel zum Überdruss an der Kirche. Der Zeitgenosse lebt ja ein Leben des Überdrusses. Die Kirche ist ja sehr oft ein Opfer dieses Überdrusses. Dann drischt man auf die Kirche los. Mögen wir uns darum in eine echte Gebetsatmosphäre hinein nehmen lassen. Das ist die Voraussetzung dafür, dass wir Christus am Werk erfahren. Jesus spricht für die Wirklichkeit der Kirche. „Wer aber durch die Tür hinein geht, ist der Hirte der Schafe.“ Da spricht Jesus von seiner geistlichen Wirkkraft in der Kirche. Darauf hin soll der entsprechende Amtsträger dann für die Gläubigen reagieren. Jesus spricht ja vom Türhüter.
 
„Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe hören auf seine Stimme.“ Die Schafe können dann die Stimme des Hirten erkennen. Der Hirte will dann die Schafe hinaus führen. Durch den Hirten werden die Schafe die Weide finden, die sie brauchen. So ist von der Herde der Schafe die Rede, deren Hirte Christus ist. Erklärend kann man dazu sagen. Da ist von einer Zusammengehörigkeit der Glieder der Kirche die Rede. Sie stehen ja unter der ständigen Fürsorge des guten Hirten Jesus Christus. Lassen wir das auch zu? Jesus spricht im selben Kapitel noch ein Wort, das von seiner Verbindung zur Kirche was Wesentliches sagt. „Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich.“
 
Wir Getaufte und Gefirmte sind da die Seinen. Wichtiger als religiöse Erlebnisse und Stimmungen ist darum ein Gehorchen von Jesus. Müssen wir nicht neu die Autorität richtig erfassen. Wir dürfen das verbinden nicht mit menschlicher Allmacht und Willkür, sondern mit Vollmacht aus der Vollmacht und Sendung Christi. Dann muss in der Kirche auch wieder mehr von geistlicher Vaterschaft gesprochen werden und damit auch von dem, was das einschließt. Dann spricht ja Jesus auch von sich. „Ich gebe mein Leben für die Schafe.“ Das gilt auch für das Messopfer ganz besonders. „Die Kirche lebt von der Eucharistie.“ So können wir uns in echter Frömmigkeit auch eine richtige Sicht von der Kirche schenken lassen.

3: 

Das Evangelium will bei allem Schönen, was es uns sagt, unsere Augen nicht verschließen vor der anderen negativen Realität.
 
Das Evangelium will uns auch ansprechen in Bezug auf unsere Selbsterkenntnis. Zur echten Selbsterkenntnis gehört auch die Gewissenserforschung. Wie weit sind wir von dem Maß dieses Evangeliums weg. Wie sehr ist immer die Umkehr des Lebens zu Christus notwendig. Wie sehr sind wir nur oft äußerliche Mitglieder der Kirche. Fragen wir immer wieder auch nach unseren Sünden in dem Zusammenhang. Umso mehr kann man sich gerade von Christus dem guten Hirten helfen lassen. So müssen wir auch unseren sündigen Abstand vom Evangelium erkennen, auch wenn es uns Schrecken einjagt. Kirchliches und sakramentales Leben kann sehr veräußerlicht sein. Nach außen hin tut man mit, aber man ist nicht mit dem Herzen dabei. Will man da zu einer Selbsterkenntnis kommen? Man sucht oft nur religiöse Stimmungen und Gefühle und ist dabei sehr religiös. Aber man will auch gar nicht draufkommen, dass Jesus unser vertrauensvolles ja des Glaubens will, mit dem wir ihm folgen, unseren guten Hirten. So kann man nicht in das Leben des Auferstandenen hinein wachsen. Jesus spricht also von sich als der Tür zu den Schafen und stellt dann im Gegensatz uns vor Augen Diebe und Räuber. „Der Dieb kommt nur um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten.“ Welche Diebe gibt es bei uns und wir merken es nicht? Die wollen uns den Glauben an Christus rauben und vernichten, wenn er sehr schwach ist und wir ihn nicht mehr schätzen. Wir merken oft leider gar nicht, wie wir uns das Kostbarste unseres christlichen Lebens rauben lassen, das Leben in Christus in und mit seiner Kirche. Jesus sagt weiter. „Einem Fremden werden sie nicht folgen.“ Das sagt Jesus von seinen Treuen. Aber was kommt unter Christen trotzdem vor. Von vielen anderen lassen sich auch Christen blenden und folgen ihnen oft sehr blindlings. Erkennen wir das Gefährliche unserer Zeit. Darum brauchen wir einen vom kirchlichen Glauben gebildeten wachen Verstand. Wie gut ist die Unterscheidung der Geister. Jesus redet auch von den Schafen, die auf seine Stimme hören. „Und die Schafe folgen ihm, denn sie kennen seine Stimme.“ Denn nur die Stimme des guten Hirten Jesus Christus vermag auch den Schafen die rechte Wegweisung zu geben. Wollen wir noch auf Christus hören und von ihm in unseren Leben was sagen lassen. „Rede Herr! Dein Diener hört!“ Jesus Christus will für unser Leben die eigentliche massgebeliche Autorität sein.

4: Welche neuen Momente ergeben sich für das Leben der Kirch?
 
Im Gegensatz zu den Dieben und Räubern spricht Jesus von sich selbst. Er spricht damit auch vom Leben in der Kirche. Es ist ja so Schönes damit vom Leben der Kirche gesagt. Wenn wir in diesem Wort Gottes zu leben versuchen, wird sich die Kirche ganz anders für uns darstellen. „Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.“ Jesu Wort ist also eine große Verheißung für das kirchliche Leben. Leben in Fülle ist der unergründliche Reichtum Christi.
 
Da geht es um Leben in allen Bereichen. Da geht es um wirkliches Leben von Gott, das diesen Namen verdient. Denn Gott ist die Fülle und damit auch sein Sohn Jesus Christus. Da geht s um wahre Sinnerfüllung. Jesus sagt. „Wer an mich glaubt, wird leben.“ Jesus sagt in der Bergpredigt. „Suchet zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit und alles andere wird euch dazu gegeben werden.“ Der verstorbene Papst lehrt auch in dem ersten Rundschreiben. „Erlöser der Menschen.“ Trotz verschiedener Schwächen der Kirche soll sich auch ihr wahres Antlitz darstellen. In seiner ersten Ansprache sagte aber auch der verstorbene Papst. „So kommt es ja zum Leben in Fülle.“ Unsere Zeit ladet uns ein, drängt uns und verpflichtet uns, auf den Herrn zu schauen und sich ihm in einer demütigen und ehrfürchtigen Betrachtung der Geheimnisse Christi selber zu vertiefen.


Zusammenfassung:
 
In der Kirche darf ich so mit echter Glaubensfreude das Wirken Christi erfahren und auch freudig annehmen.
Ich darf dem Heiland für seine Kirche danken.




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Diese Seite wurde am 15. April 2005 von Familie Wimmer erstellt.