Katholische Aktionen

R. k. Predigt am Vorabend des Pfingstsonntag

Gehalten am 14. Mai 2005 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich
 
Lesejahr A:
 
Evangelium:    Joh 7, 37-39
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Hoffnung für die Kirche -
Der Heilige Geist macht lebendig.

 
Einleitung:
 
Ich kann von der Kirche positiv und auch negativ reden.
 
In unserer Zeit wird leider mehr negativ darüber geredet. Negative Nachrichten sind ja viel spannender. Merken wir doch, wie sie uns deprimiren. Aber nur die allein gerne hören, das tut unserem Christ sein gar nicht gut. Das gilt besonders auch für die Nachrichten aus der Kirche. Das deprimiert uns Christen. Darum macht uns das auch depressiv. Das zerstört unsere Glaubenshoffnung.
 
Und der Widersacher hat leichtes Spiel, uns der Kirche zu entfremden, dass wir nicht mehr ihr uns als unserer Mutter im geistlichen Sinn uns anvertrauen. Der Kirchenaustritt ist bei vielen die Folge. Wir sind ja schon in unserer Trägheit so weit.
 
Aber wollen wir eine lebendige Kirche überhaupt? Die Kirche soll uns in Ruhe lassen. Aber für mich als euer Seelsorger gilt. Jedenfalls ist es mein Wunsch und meine Sehnsucht in dieser Pfarre. Die Hoffnung darauf prägt ja auch meinen Dienst hier.


Hauptteil:
 
Was ist für mich die Hoffnung für die Kirche?
 
Sie sollen auch mein Zeugnis hören. Der Geist macht lebendig. Das ist der Fingerzeig Jesu für unsere Zeit. Menschliches Kalküll allein hilft nicht. Paulus sagt dazu. Der Geist hilft unserer Schwachheit auf.


1: Was sagt das Evangelium uns heute?
 
Das Evangelium spricht so auch in unsere Zeit. Es will ein Wort Gottes an uns sein. Es kann Wegweisung geben auch für unsere Zeit. Es will Hoffnung vermitteln.
 
Jesus offenbart sich der Kirche. „Aus seinem Innern werden Ströme lebendigen Wassers fließen.“ Das sagt er von Christen, die an ihn glauben. In einer Rede spricht Jesus von sich als der Quelle, aus der man trinken darf, wenn man Durst hat. „Wer Durst hat, komme zu mir und es trinke, wer am mich glaubt.“ Jesus sagt diese Worte am Laubhüttenfest. Die Juden feiern das Laubhüttenfest eine Woche lang. Dann heißt es. „Am letzten Tag des Festes, dem großen Tag, stellte sich Jesus hin und rief.“ Das holte der Priester vom Teich Schiloach Wasser und goss es aus im Tempel. Wir dürfen also bei diesem Wort Jesu an das jüdische Laubhüttenfest denken. Denken wir auch an die Israeliten in der Wüste. Denken wir an den großen Wassermangel in der Wüste. Wasser wird so zum Zeichen für das Leben. Denn Mose darf nach dem Murren des Volkes an einem Felsenschlagen und es kommt viel Wasser heraus. Das Volk kann seinen Durst löschen. Jesus spricht so daran anknüpfend ein Offenbarungswort an uns Christen. Jesus will nicht nur den körperlichen Durst stillen, sondern den eigentlichen Lebensdurst. Damit sagt uns Jesus auch. Das aber muss man mit Jesus ausprobieren. Dann wird auch für uns das Wort wahr. So bleibt unsere Glaubensbeziehung zu ihm lebendig. Es heißt das auch. Christen! Wenn ihr meint, dass ihr allein auf euch selbst gestellt, mit euren Christ sein durchkommt, täuscht ihr euch. Es gilt so für euch. „Wer an mich glaubt, wird leben.“

2: 

Von der Hoffnung für die Kirche also will ich sprechen.
Es gilt das wirkliche Leben der Kirche zu erfahren.
 
Bleiben wir nicht am Äußern der Kirche hängen, so als ob es nur das Äußere gäbe. Trennen wir aber nicht das Sichtbare vom Unsichtbaren. Sichtbare Zeichen zeigen geistliche Ereignisse an und sie wirken an sich. Christus wirkt geistlich. Christus ist der wirkt im Wort und im Gebet. Christus ist der handelt in den Sakramenten und besonders unter dem im Sakrament der Buße und des Altares. Aber all das braucht unser gläubiges Mittun. Die Kirche nennt es die fromme und tätige Teilnahme an der Messe. Da ist unser Gebet und damit die Anbetung, das Erste und auch das Wichtigste.
 
Dann haben wir die Chance, dass sich unser Leben in Christus verankern lässt. Zum wirklichen Leben der Kirche gehören das Äußere und das Unsichtbare. Aber das Leben ist eine Einheit. Doch es gilt auch genau so.Das Unsichtbare des kirchlichen Lebens muss auch mit Namen benannt werden dürfen. Aber es ist eine Wirklichkeit des Glaubens. Davon spricht sehr deutlich das Evangelium. (Ströme lebendigen Wassers) Es spricht das Evangelium deshalb ja von Strömen lebendigen Wassers. Das Evangelium ist so wahr. Dafür müssen wir geschulte Wahrnehmung des Glaubens bekommen. Sonst ist die Messfeier fad. So sagen ja viele. Die Messe gibt mir nichts. Darum ist wichtig zu wissen. Was macht mein Christ sein als Getaufter aus? Ich muss etwas wissen von heilig machender Gnade und von der Einwohnung Gottes in mir seit der Taufe. So kann ich sprechen vom Schatz des Christ seins. Ich muss damit es bejahen. Es gibt einen großen Unterschied zwischen Christ sein im Glauben an Christus und dem Leben daraus und guten Mensch sein. Dann erst wird für mich auch die Kirche sehr wichtig. So wird die Kirche auch geistlich lebendig. So gibt es dann auch eine neue Kirchenerfahrung. Das darf man der Kirche nicht verwehren, darauf immer wieder hinzuweisen und damit es auch für Christen einzufordern.

3: Aber vieles zerstört die Hoffnung für die Kirche.
 
Und wir Christen wehren uns da gar nicht. Wir kennen das Andere oft gar nicht mehr. Das würde uns auferbauen. Das also, was uns auferbaut, wollen wir kennen lernen.
 
Was aber ist mit uns los in unserer Zeit?
 
Es ist eine wirre Zeit. Das aber ist nichts Ungewöhnliches. Welt ist Welt und eine dem Christentum entgegen gesetzte Menschheit. Eine Gott entgegen gesetzte Menschheit hat das gelebte Christentum schon immer vorgefunden. Da sind wir Versuchungen und Bewährungen ausgesetzt. In der Welt um uns herum ist aber nicht alles einfach nur schlecht. Da aber müssen wir gut unterscheiden. Das gehört ja gerade zu unserer Bewährung. Aber im Heilsplane Gottes will alles das dienen zur Verlebendigung der Kirche, zum reif werden der Christen. Wir sagen so vieles Negative über das kirchliche Leben. Aber wir sind fatal versucht dann falsche Folgerungen daraus zu ziehen, wenn wir an das Negative denken. Das Gefährliche daran ist. Warum kommen wir zu negativen Folgerungen. Ich meine. Kirchliche Aktivität wir nur mehr fast ausschließlich als uns er menschliches Tun angesehen. (Säkularisierung der Kirche) Man verlernt damit immer mehr die Kennzeichen für Gottes geistliches Wirken wahr zu nehmen. Wir lassen uns von unserer Umwelt immer wieder in das Gefängnis des bloßen diesseitigen Denkens und Leben einschließen. Wir könne fast nicht mehr die geistliche Führungen Gottes im eigenen Leben erkennen. Aus einem bequemen Christ sein mit ein bisschen Religion wir so eine Rutschbahn in die völlige Gottlosigkeit mit dem Götzen Konsum. Da steht natürlich dann die Kirche wie ein eratischer unbeweglicher Block im Weg. Dann wird auch die Kirche zum Angeklagten für all die Sünden der Welt. Auf sie kann man sie ja abladen und damit sein eigenes Leben von unguten Gewissensregungen entlasten.

4: Was für Verheißung möchte uns Jesus geben?
 
Das ist dann die Erfüllung der Hoffnung für die Kirche. Da kann ich dann die Kirche durch ihre so lebenden Glieder anders erleben. Die eigentliche geistliche Lebendigkeit verlangt Begegnung. Da erlebe ich dann eine geistliche Dynamik, die nicht bloß menschlich erklärbar ist. So kann man fragen. Was haben die, was wir nicht haben? Durch den Geist, den alle empfangen sollen, die an ihn glauben, werden in solchen Innern des Menschen Ströme lebendigen Wassers fließen. Ströme lebendigen Wassers bezeichnen das inwendige Leben des Christen. Unser Christ sein kann und will zum Segen für unsere Umwelt und damit zum Segen für unsere Mitmenschen werden. Ein moderner Ausdruck ist dafür ausstrahlen.
 
Man braucht nur nicht zu vergessen, welchen inneren Reichtum ich geschenkt bekommen habe. Das Evangelium spricht ja auch von uns Christen, die wir vom verklärten und erhöhten Herrn Jesus Christus den Heiligen Geist empfangen haben. Damit können wir an unsere getauft und an unser gefirmt sein denken. Wenn ich dazu noch all das Geistlich lebendige in mir kenne und auch in mir lebendig sein lasse, dann kann ich mit meinen Mensch sein als Gläubiger dem Mitchristen sehr wohl viel helfen zu seinem Christ sein. Lebt so in meinem Christ sein wirklich Christus, so will Christus auch zur Frucht wahrer Menschlichkeit in meiner Umwelt beitragen. Das ist dann der Fall, wenn ich mich für Dienste des Gemeinwohles zur Verfügung stelle. Ströme lebendigen Wassers sind dann meine Lebensäußerungen im Glauben zur Erbauung der andern Christen, zur Stärkung ihres Glaubens. Dann ist aber auch notwendig nicht zu übersehen, dass es zuerst auf mein Glaubenszeugnis ankommt. Drum gilt auch. Gewöhnen wir uns an in einer konkreten Situation des Lebens die Kraft des heiligen Geistes einzuschalten. Dann strömt auch die Kraft des heiligen Geistes auch aus uns heraus zu dem Mitchristen hin.
 
(Bild vom Überlaufbrunnen. Der aber muss zuerst selber voll sein, damit er dann überläuft zu all den andern hin.) Das ist damit auch die Quelle der Liebe Gottes, die von innen heraus sprudelt. Jesus möchte, dass wir so eine sprudelnde Quelle werden. Jesus wendet so das Bild vom Wasser als Lebensquelle auf uns Christen an. Ähnlich ist es mit dem Bild vom Licht. Zuerst ist Christus das Licht. In der Bergpredigt sind es dann die Christen. „Ihr seid das Licht der Welt.“ Die Gnade des heiligen Geistes möchte ihre eigenen Fähigkeiten schon längst in seinen Dienst nehmen. Lasset uns den Alltag so von Gott her tun.
 
„Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“


Schluß:
 
Ich möchte alles auch auf den Punkt bringen.
 
Es gibt Hoffnung für die Kirche und auch für ihr wirkliches lebendig werden im Geist. Denn der heilige Geist hört nicht auf zu wirken. Ich muss es nur entdecken wollen und bei mir auch selber zu lassen. Ich darf mit Jesus verbunden auch darum bitten. „Komm Heiliger Geist! Erfülle die Herzen deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer deiner Liebe“




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Diese Seite wurde am 24. Juni 2005 von Familie Wimmer erstellt.