Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 22.Sonntag im Jahreskreis

Gehalten am 28. August 2005 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr A:
 
Evangelium:    Mt 16, 21-27
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Jesus gibt der Kirche seinen Weg vor.
Gehen wir ihn mutig mit.

 
Einleitung:
 
Man hat sich nach dem Konzil ein Aufblühen des kirchlichen Lebens erwartet. Man hat sich erwartet, dass von jetzt an alles gut gehen wird in der Kirche. Es gab ja viele Nöte in der Kirche. Was aber ist gekommen? Es ist gekommen ein großer Niedergang des Lebens der Kirche. Dank sei Christus, dass viele in der Kirche zur Besinnung gekommen sind und ihnen klar geworden ist, was falsch gelaufen ist. Jesus aber will immer wieder seine Kirche lehren, wie es nach ihm geht. Jesus will lehren den wahren Weg der Kirche. Das brauchen wir lebensnotwendig.


Hauptteil:
 
Wir wollen also das Leben de Kirche besser verstehen um auch sie mehr zu lieben als unsere Mutter. Wir wollen das Leben der Kirche ganz in Verbindung mit Jesus sehen und darum auch so leben .Das verlangt nach entsprechender Glaubensgesinnung. Wichtig ist also so die Treue zur Kirche. Von wie vielen Christen wird sie leider aufgekündigt.


1: „Von da an, begann Jesus seinen Jüngern zu erklären.“
 
Jesus macht sehr wichtiges seinen Jüngern klar und damit auch der Kirche seinen Weg klar. Das macht Jesus auch uns klar. Jesus macht uns eigentlich Unbekanntes offenbar. Seine Jünger erfahren aber auch das Schicksal Jesu. Und wie Das brauchten sie schon sehr viel vor Ostern. Sie hören vom göttlichen Muss der Liebe Gottes. Jesus wird der verworfene und gekreuzigte auferstandene Messias sein. Aber nicht ein blindes Schicksal nicht Resignation, sondern aktive Liebe und Hingabe treiben Christus an im Gehorsam zum Heilswillen des himmlischen Vater. Jesus ist darum kein Gescheiterter an seiner Sendung vom Vater her. Jesus geht den Pilgerweg nach Jerusalem ins Zentrum des Gottesvolkes und dabei auch zu den Führenden Israels. Positiv heißt das. Jesus wollte auch den Führenden Israels das Evangelium bringen. Auch diese sollen sich wie Petrus sich zu Jesus bekennen. Aber sie werden dem Messias Leid und Tod bringen. Der abgründige menschliche Widerstand gegen die Liebe Gottes wird Wirklichkeit werden. So aber geht Jesus in die heilige Stadt, um die Schrift zu erfüllen. Jesus aber weiß. Sie werden ihn ablehnen. Jesus wir nicht in strahlender Messias sein, der erfolgreich ist und die Welt zu verändern weiß. Jesus wird der verworfene gekreuzigte Messias sein, dessen Sieg in seiner Auferstehung offenbar werden wird. Jesus hat in meisterhafter Weise das immer wieder seinen Jüngern klar gemacht. Jesus gibt der Kirche diesen seinen Weg vor.

2: Wie reagieren die Jünger und besonders Petrus auf die Worte Jesu?
 
Die Jünger wollen Jesus von diesem Weg des Leidens und des Sterbens abhalten. Petrus glaubt jetzt direkt eingreifen zu müssen. Er macht das in heftigster Form und auch nicht ohne Grund abseits von den anderen. Das aber macht klar. Tiefe Abgründe menschlicher Art trennen ihn von Jesus Christus. Petrus begann nun auf Jesus zu schimpfen, ihn zu beschimpfen, ihn heftigst anzufahren. Unerlässlich schien ihm der Erfolg Christi. Gott darf das Töten Jesu nicht zulassen. In den Worten an Petrus wird klar. Jesus sieht in Petrus das zutiefst Abgründige des Menschenherzens. „Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern, was die Menschen wollen.“ Aber über die Worte Jesu ist Petrus entsetzt. Denn der Erfolg Christi schien ihm unerlässlich und sehr wichtig,. Petrus hat sehr wohl die Tragik des auf Jesu Zukommenden verstanden. Petrus hat ja auch einen guten Willen. Petrus aber hat keine Einsicht in die Pläne Gottes. So konnte dazu kommen. Ohne es zu wollen und ohne es zu wissen leiht Petrus dem Versucher die Stimme und Zunge. Petrus kennt die innere Not und Bedrängnis Jesu nicht. Deshalb ist er so für Jesus zum Stolperstein geworden. Petrus ist noch zu sehr Mensch und braucht Reinigung und Führung und auch Befreiung von der eigenen Blindheit und dem Eigenwillen. Petrus hatte eigentlich versucht die Nachfolge Jesu abzuwerfen und stattdessen selber voran zu gehen. Petrus ist so eigentlich vor Ostern ein Urtyp eines modernen Christen. Der ist oft sehr aktiv, aber ohne Bezug au Jesus Christus.

3: Wie also geht so der Weg der Kirche?
 
Jesus aber zeigt den Weg zum Leben seinen Jüngern und damit auch der Kirche. Jesus spricht von der Nachfolge des Jüngers. Damit wird unser Christenleben umschrieben. Jesus spricht da von einem sich selbst verleugnen und damit sein Kreuz auf sich nehmen. Jesus meint damit nicht sein Kreuz. Jesus spricht vom Kreuz des Jüngers Jesu. Es wird so das Geheimnis des Kreuzes Jesu fruchtbar. Es wird wahr im Leben des Jüngers Christi. Jünger dürfen aus freier Entscheidung das Kreuz, ihr eigenes auf sich nehmen im Dienste Christi. Es wird dann ein Leiden sein aus ganz großer Liebe. Wer aber nicht zu diesem Kreuz bereit ist, wird Christus eines Tages die Gefolgschaft aufkündigen. Dieses Kreuz kann aber jeder, der die Nachfolge Christi verweigert, vermeiden. Da ist dann klug zu unterscheiden. Dieses Kreuz ist nicht die Last des eigenen Lebens der menschlichen natur und auch nicht eine Krankheit oder ein Unglück. Jesu spricht zu Jüngern und nicht zum Volk. Jesus spricht schon zu Christen mit reifen Glauben Sie sollen wachsen in den Erprobung einer gottfeindlichen Welt. Dann lautet es auch. Darum spricht Jesus vom Leben um Jesu willen verlieren, wo dann das Leben gewonnen wird.
 
Jesus verlangt seelisch gesunde Menschen mit diesen Worten. Sie können leider auch ehr missverstanden werden. Es geht ja um wahren Lebensgewinn und nicht um Lebensverlust. Es geht um ein Leben von Jesus. Es geht um die Fülle des Lebens. Jesus erwartet deshalb von einem Jünger ein sich verleugnen, das heißt damit. Ein Jünger Jesu darf sich nicht selbst im Wege stehen. Er muss fähig sein, das eigene Ich zurückzustellen und Gottes Willen zu folgen. Es geht Jesu um eine Selbstverwirklichung durch Lebenshingabe. Es ist nicht die moderne Lebensverwirklichung. Die ist ja nur Egoismus. Zuerst ist dies eine Lebensgesinnung, ein Leben in der gelebten Liebe Christi.

4: Was hat darum die Kirche für eine Aufgabe?
 
Was sehe ich für eine Seelsorgeaufgabe? Das ist ja die Verwirklichung des Evangeliums. Es geht um die Hilfe zu einem reifen Glauben. Wir können es auch mit Jesus einen großen Glauben nennen. Seelsorge wird nach Jesu Wort immer auch aufmerksam machen müssen, dass es verheerend ist, wenn nur das irdische Leben allein gerettet wird. „Wer sein Leben retten will, wird es verlieren.“ Darum nützt es gar nichts, die ganze Welt in einem elementaren Lebenshunger zu gewinnen. So verabsolutiere ich die vergänglichen Werte. Sie werden meine Götzen, für die ich alles zu opfern bereit bin. Ich darf auf die absolute Zukunft in Gott nicht vergessen. Zur absoluten Zukunft in Gott und damit zur wahren Lebenserfüllung komme ich in einem sich in Christus verlieren. So werde ich durch Christus dann erst leben. Das ist ein Leben, in dem man sich selbst schon angenommen hat in rechter Selbstliebe und so erfährt. Man ist wahrhaft geliebt. Weil man in Christus sich wahrhaft geliebt weiß, kann man sich auch zurückstellen und braucht sich nicht mehr so wichtig zu nehmen. das ist das sich selbst verleugnen. Das heißt für das Leben der Kirche. Die Fehler der anderen Mitchristen kann ich so in der Liebe Christi aushalten und ertragen. Ich bin belastungsfähig. Aber selbst Petrus ist ein Lehrbeispiel für das Leben der Kirche. So gibt es ja auch damit einen Zwiespalt auch im Leben der Kirche. Denken wir hier auch an das Gleichnis vom Unkraut im Acker. Es ist einerseits die Begnadigung und damit auch die hohe Auszeichnung und Würde eines Getauften. Aber die Heiligkeit und Begnadigung ist in Erprobung und nicht schon in Vollendung. Darum gibt es auch viel Sünde und Unvollkommenheit in der Kirche. Darum braucht die Kirche Reinigung und Heilung in ihrer Sündennot Das ist das, was uns Jesus in der Kirche vorgibt zum Lebern in der Kirche.


Schluß:
 
Was kann man zusammenfassend sagen? Jesu Wegweisung zum Leben bekommen wir so Nehmen wir sie bereiten Herzens auf. Sonst geht unser Mensch sein noch mehr ins Verderben. Man vergleiche das Sprechen in einer Spaßgesellschaft. So gibt es ein bekanntes Buch. „Schluss mit lustig.“


Einiges zum weiter denken sei noch angefügt.
 
Betrachtungspunkte
 
Es sind Gedanken über die Nachfolge Jesu.
Sie sollen dienen einer mit dem Leben mitgehenden Betrachtung.


1.   Das ist die gottfeindliche Welt der Menschen mit ihren unbekehrten Herzen.
 
  Wie leicht vergessen wir da. Wie sehr sind wir eigentlich naiv und euphorisch. Das erfährt zuerst Jesus selber am meisten. Darauf müssen sich Jesu Jünger auch immer wieder gefasst machen und sich darauf auch eingehen. Das ist aber die größte Not der Menschen. Betrachten wir aber in dieser Hinsicht die alles übersteigende Größe Jesu.
 
2.   Was hat dann Leiden hier im Sinn von Jesus zu bedeuten?
 
 Wenn zu unterscheiden ist zwischen dem Kreuz Jesu u unserem Kreuz, so hat das doch eine wesentliche Beziehung. Es muss man sich hüten, Leiden zu verherrlichen. Das wäre ja masochistisch. Es gibt hier eine ganz andere Dimension im Leben. Es geht nicht darum einfach alles Belastende im Leben wegzuhaben. Das gibt es gar nicht. So füge ich Gedanken zum nachdenken an aus dem Buch „Ohnmächtig lebt der Glaube.“ Da gibt es einen Abschnitt, der lautet. „Heiliges Russland.“ Russland hat in den Zeiten des Kommunismus unendlich viel gelitten. Das von Gott zugelassene Leid bringt aber den Menschen auf den Weg, welchen Christus vor ihm gegangen ist. Im leiden liegt ein großes Geheimnis. Nur das Leiden bringt den Menschen auch dazu, auch aus der geistigen Dumpfheit, der er im Lebern anheim fällt heraus zu reißen. Ohne Leiden gibt es keinen Weg zu Gott. Der Schmerz hilft den Menschen, sich nicht im Vergänglichen zu verlieren.
 
3.   Was aber heißt Nachfolge Christi?
 
  Es gibt Nachfolge Jesu äußerlich. Es ist das wirkliche Einhergehen hinter Jesus auf seinen Wanderungen durch Galiläa. So hat mit Jesus die Nachfolge angefangen. Das haben Jesu Jünger bei seinen Erdenleben getan. Nachfolge Jesu hat auch eine innere Bedeutung. Es ist dann die neue Orientierung der Existenz, die nicht mehr im eigenen Wollen und im Einsehen ihr Lebenspunkte hat, sondern es ist eine weggegebne Existenz in den Willen eines anderen (Jesus Christus), so dass das Mitsein mit ihm, das zur Verfügung stehen für ihn, nun zum eigentlichen Daseinsinhalt geworden ist Das verlangt den verzicht auf das Eigene, eine Wendung von sich selbst weg hin zu Christus.
 
4.   Deshalb soll auch gesprochen werden vom Mysterium Kirche.
 
 Denn in der Kirche will dieses Evangelium wahr Denn die Kirche ist von Jesus gegründet und damit eine heilsgeschichtliche Größe. Wir können ja auch anführen das Credo mit den entsprechenden Satz „Ich glaube an die eine heilige katholische und apostolische Kirche.“ Wenn wir von der Erneuerung der Kirche sprechen, hat das auch natürlich erlösende Bedeutung für die Welt. Die Kirche aber ist ein verborgenes Geheimnis in Gott. Die Kirche ist das im Mysterium schon gegenwärtige Reich Gottes, das durch Gottes Kraft sichtbar in der Welt wächst. Es gilt dann auch. In der Kirche und durch sie setzt sich die Sendung Christi fort. „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“ Im Gesandten ist der Sendende gegenwärtig und auch wirksam.
 
5.   Auch dieses Zitat hat seinen Bezug zum Evangelium.
 
 Es ist aus dem Buch. „Ohnmächtig lebt der Glaube.“ Der Starez sagt mit Nachdruck, dass man im geistlichen Leben kein Selbstmitleid mit denn Wünschen des Ego haben darf. Er lehrt, dass man durch die Selbstentsagung erbarmungslos gegen die Selbstliebe kämpfen muss und das tagtäglich.
 


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Diese Seite wurde am 25. August 2005 von Familie Wimmer erstellt.