Katholische Aktionen

R. k. Predigt zum 23.Sonntag im Jahreskreis

Gehalten am 4. September 2005 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich und in der Filialkirche zum Heiligen Ulrich in Trandorf Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
Lesejahr A:
 
Evangelium:    Mt 18, 15-20
Externer Link zum entsprechenden Sonntag mit dem Evangelium im Schott Meßbuch.
 
Thema:
 
Versöhnung im Sinne Jesu in der Kirche.

 
Einleitung:
 
1.   Was heißt Versöhnung in der Kirche?
 
  Damit ist auch die Frage nach der Sünde zu stellen.
Sie darf nicht verheimlicht werden.
Man spricht schon lange von einem sehr gefährlichen Schwinden des Sündenbewusstseins. Dann müssen wir auch nachdenken über den Schaden, die Sünden anrichten.
 
2.   Wir können auch nachdenken, wie viel Gegensätzliches in Bezug auf Sünde in der Kirche leider da ist.
 
  Es entsteht durch Sünden in der Kirche. Belastungen gibt es deshalb aus Vorgängen in der Kirche, die schonlange zurück liegen. Können da Christen überhaupt noch zusammenfinden. Die schwere Sünden begangen haben, nehmen auch nicht mehr am Pfarrleben teil. Zum Heiligen hat man sich den Zugang versperrt. Wie notwendig braucht man Vergebung durch Christus in de Kirche.


Hauptteil:
 
Über Versöhnung soll nicht bloß moralisch gesprochen werden. Ich möchte bei diesem Thema nicht moralisieren.
 
Das wäre dann der Fall, wenn es keinen inneren Bezug mehr zu Jesus Christus dabei gäbe. Das heißt aber nicht, dass es nicht um Moral ginge. Aber Moral braucht für Christen den Glaubenszusammenhang mit Jesus Christus als Erlöser. Es geht um das gelebte Glaubenszeugnis eines erlösten Lebens.


1: Heiland schenk uns die Vergewisserung deiner segensvollen Gegenwart!
 
Je mehr wir uns davon erfüllen lasen, desto mehr gibt es auch Versöhnung. Desto mehr kommt Versöhnung in die Kirche hinein. „Denn wo zwei oder drei in meinen Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen!“ Christen können sich gläubig im Gebet in die Gegenwart Jesu sich versetzen. In gewisser Hinsicht muss man schon aus dem Alltagsbewusstsein heraustreten wollen. Jesus sagt der Kirche noch! „Seht! Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt." So bist du Herr bei mir und bei den Mitchristen. Deshalb können wir uns immer wieder mit dir verbinden und so Anschluss an dir suchen. Dann sagt Jesus noch. „Fürchte dich nicht du kleine Herde! Dem Vater hat es gefallen, euch das Reich zu geben.“ Kleine Zellen in der Kirche greifen solches manchmal gerne auf und achten darauf.

2: Durch die Sünden ist das Leben Christi in der Kirche sehr in Gefahr.
 
Nehmen wir da nicht leichtfertig. „Wenn dein Bruder gegen dich sündigt.“ Immer wieder hat die Kirche auch zu ringen mit den Sünden ihrer Glieder. Schon in der Urkirche waren die Sünden ein großes Ärgernis und lieferten Handhaben gegen die Erlösung durch Christus. Was für Sünden wurden damals als belastend empfunden? Es waren nicht Kleinigkeiten. Es war Glaubensabfall, Götzendienst, Ehebruch, Hurerei, Mord, Diebstall, Raub und Gewalttat. Christen verfallen wieder der heidnischen Lebensweise in der heidnischen Umwelt. Man kam auch nicht mehr zur Messe. So erfuhr man wirklich sehr belastendes für die Christengemeinschaft. Das Evangelium drückt die Sorge um die Reinheit der Kirche aus. Modern nennt man das die Glaubwürdigkeit der Kirche. Sie wird immer wieder angegriffen werden.

3: Christus hilft uns sehr in den Nöten der Kirche auf vielfache Weise.
 
Aber da muss man sic helfen lassen. Als Mittler zwischen Gott und den Menschen ist Jesus Christus der Versöhner. Aber Christus braucht uns als Werkzeug. Wenn Christen in Sündennöten gefallen sind, soll es in der Kirche solch kluge liebevolle Mitchristen geben, die unter vier Augen, diesen Christen wieder aus der Sündenot heraus helfen. Wir sind als Pfarre gefragt. Wie gehen wir als Pfarre mit Mitchristen um, die in Sünden gefallen sind. Ich nenne als Beispiel den Glaubensabfall von der katholischen Kirche. Wie gehen wir mit den Mitchristen um, die offensichtlich in schwerer Schuld leben. Wie gehen wir als Pfarre damit um. Jeder Christ, jedes Mitglied unserer Pfarre hat ein Recht darauf, dass er zurecht gewiesen wird. Ist der Sünder verstockt, und er hört nicht auf die Hilfe des Mitchristen, so soll er es der Gemeinde sagen. Damit sind die Seelsorger der Gemeinde auch mitgemeint. Wenn auch das nichts nützt, dann muss er aus der gemeinde ausgechloßen werden. So gab es in der Urkirche also auch schon richterliche Maßnahmen der kirchlichen Autorität, die angewandt wurden, zum, Selbstschutz der Christen. Bei ganz schweren Vergehen wendet man jetzt auch den Ausschluss aus der kirchlichen Gemeinschaft an. (Excommunmikation) Aber alles soll der Umkehr dienen

4: Was muss im Leben de Kirche sehr beachtet werden?
 
Soll nicht noch mehr unser Gewissen geschärft werden, dass es Sünden gibt, wie in der Zeit der Urkirche, die auch jetzt das Christ sein zerstören. Das darf man nicht vergessen. Diese nicht kleinen Sünden zerstörten die Gemeinschaft von Ortsgemeinden und brachte Unversöhntheit hinein. Es muss im Leben der Kirche wieder als Wohltat der Rettung durch Christus das Bussakrament entdeckt werden. In der Pfarre braucht es Christen, unter denen ein Vertrauensverhältnis herrscht und nicht Misstrauen gegeneinander. Dann kann man auch as in geschwisterlicher Weise was zum Seelenheil hilfreiches sagen. Dann ist man Christ auch für andere. Christen helfen Christen. Dazu aber ist Glaubenswissen notwendig. Das muss aber verbunden sein mit Lebenserfahrung aus dem Glauben. Dann kann ich auch helfen das Leben aus dem Glauben richtig zu deuten. Auch der Pfarrer braucht solche Hilfen sehr notwendig. Sonst ist auch er verlassen. Dann kann einem das Gewissen sagen. Jetzt sollst du ein mahnendes Wort sagen. Wir nennen das brüderliche Zurechtweisung. Das kann manchmal ein sehr heikler Dienst sein.


Einiges zum weiter denken sei noch angefügt.
 
Zusammenfassung will ich geben auf die Sinnspitze des Gesagten hin. So möge vieles wieder neu klar werden auch in der Pfarre und Licht bringen in manche Dunkelheiten des Lebens von Christen.


Nachgedanken soll es nun noch geben.
 
Ich will mit den noch anzuführenden Gedanken meine Darlegungen in der Predigt vertiefen.


1.   Das Evangelium macht auch klar.
 
  Jesus stellt uns vor Fragen und Entscheidungen, die den Christen in seiner letzten Tiefe anfordern. Das muss man auch zulassen. Sonst geht alles auf eine Verharmlosung Jesu hinaus. Damit verbunden ist natürlich dann eine Verharmlosung der Kirche.
 
2.   Es kann auch etwas sehr zeitgemäßes gesagt werden.
 
 Die Christengemeinden waren nach einen Jahrzehnte langen Leben nicht mehr ein Herz und eine Seele. Es kommt dann der Alltag der Bewährung. Der ist aber mühsam. Er ist aber die Heiligung des Lebens. Die bewegende Zeit der christlichen Anfänge ist vorbei. Sie kann auch nicht mehr zurückgeholt werden. Die Zeit der Bewährung ist da. Das gilt auch für jetzt. Das ist auch eine Zeit von Versuchungen der Christen. Darin erweist die Kirche aber sich auch als heilig. Wenn also Christen selbst Sünden ihrer Mitchristen erfuhren, so sollen sie auch wissen, warum es so notwendig ist, sie in ihrer Sündennot zu helfen.
 
3.   Christus nahm sich der Randgruppen an.
 
  Aber sie sollten nicht Randgruppen bleiben. Christus nahm sich der Sünder an Aber sie sollten nicht Sünder bleiben. Christus hat ja Umkehr gepredigt, denn das Himmelreich ist nahe. Diese Anforderung Jesu muss in der Kirche stets gegenwärtig lebendig sein. Wenn Christen Christen helfen dürfen, dürfen sie ja helfen auf dem Weg der Umkehr zum Herrn. Das aber muss selber zuerst gelebt werden. Sonst hat die geschwisterliche Zurechtweisung keinen Sinn. Wie kann ich richtig von Sündennot auch dann sprechen.
 
4.    Irgendwie werden die Sünden der Christen immer wieder zum Ärgernis werden.
 
 Wir müssen auch dazu noch sagen So kann uns aus der Welt der Geist der Anklage gegenüber tönen. Rechnen wir in der Kirche damit. Es wird aber der Geist der Anklage viel weniger ausrichten, wenn Christen ihre Sünden zuerst in die Beichte bringen. Aber weil das vergessen wird, wirken sich die Sünden der Christen so verheerend aus.
 
5.   Zur guten Unterscheidung all des dargelegten, sei noch eine Darlegung angefügt.
 
 Wir müssen gut unterscheiden zwischen Schwächen und Fehlern und Sünden. Das ist nicht einfach dasselbe. Leider wird das oft auf ungute Weise vermischt. Da können wir Jesu Worte dann überhaupt nicht mehr verstehen.
 


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Diese Seite wurde am 29. August 2005 von Familie Wimmer erstellt.