1: Die Kirche braucht Autorität. |
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Es werden Schriftgelehrte und Pharisäer genannt, die sich auf den Stuhl des Mose gesetzt haben. Jesus sagt. Tut das, was sie euch sagen. Aber ihr Leben stimmt leider nicht mit dem überein. „Sie reden nur. Tun aber selbst nicht, was sie sagen.“ Jesus anerkennt das Judentum und dabei die, die da die geistliche Autorität haben. Das sind die Rabbiner. Jesus aber sagt scharf und kritisiert. Das Leben danach ist nicht glaubwürdig. Diese Möglichkeit gibt es auch in der Kirche. Da geht es beim Priester und beim Bischof um das Lehramt und Priesteramt und Hirtenamt. Statt der Autorität des Mose heißt es dann in der Vollmacht Christi, von ihm gesendet. Im Gesendeten ist der Gesandte wirkmächtig gegenwärtig. Christus will so als Haupt der Kirche wirken zum Heil des Gottesvolkes. Das verlangt auch vom Priester ein glaubwürdiges Leben als Vorbild. |
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Über die Autorität, die man von Christus für seinen Dienst hat, kann man sehr erschrecken. Wie armselig ist, ist man ja dagegen ja als Mensch. Wie sehr muss einem selber das Sündenbewusstsein erfüllen. Man bleibt ja selber immer sehr weit zurück hinter dem, was man zu sagen hat. So sagt die Kirche uns Priestern. |
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Der Dienst in Christus soll uns selber zuerst heiligen im eigenen Leben. Dann wird unser Dienst glaubwürdig. Da geht es um ein gläubiges Christenleben, das von der Liebe Christi bestimmt ist. Es geht damit auch um ein glaubwürdiges Priesterleben. So will Jesus seine Kirche heiligen in unserer Zeit. Man muss es merken bei der Messfeier und beim Umgang mit den Leuten in der Pfarre.
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3: Wie sollen wir die Titel der Kirche richtig verstehen? |
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Jesus sagt dann auch was ganz interessantes. Das wird oft verwendet als Argument für die Abschaffung jedes Titels in der Kirche. Aber wie hat das Jesus wirklich gemeint? „Ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder.“ Dann sagt Jesus auch. „Auch sollt ihr niemand auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel.“ Jesus warnt auch davor. „Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen, denn nur einer ist euer Lehrer Jesus Christus.“ Achten wir bei diesen Worten, die ja besonders scharf klingen darauf, dass Jesus mahnen will auch die Kirche. Aber deswegen hat er die Titel nicht einfach strikt verboten. Was ist das Anliegen Jesu? |
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Die Titel in der Kirche haben den Charakter eines Hinweises auf Christus und dem Vater im Himmel. Nur in diesem Sinn sind sie berechtigt, sonst nicht. Aber alles was in der Kirche so einen Titel hat, kann auch die Gefahr unguter Verselbstständigung in sich haben und dadurch den Zugang zu Gott Vater und zu Jesus Christus versperren. In der Kirche ist man für die Abschaffung aller Titel und will damit aber auch das eigentliche Anliegen oft nicht mehr, das Jesus positiv will, dass wir Amtsträger wirklich Hinweis und Hinführung zu Christus im Leben sind. Was zuerst so demütig ausschaut, ist eigentlich verdeckter Stolz. Darum zeigt auch das noch dazu. Ich bin als Priester unter euch mit dem Dienst als Pfarrer nicht bloß ein kirchlicher Funktionär, sondern mein Priestersein muss ein unauslöschliches Merkmal in meinen Leben sein. Das muss mich ganz prägen in meinem Dasein. Jeder Dienst in der Kirche will aber der Heiligung dienen in der Liebe Christi.
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4: Was soll alles Leben der Kirche zeigen? |
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Jesus warnt also uns alle vor der Heuchelei. Man erfreut sich an Formen, aber es ist nichts geistliches mehr spürbar und erlebbar. Der Verzicht auf Titel nützt gar nichts. Jesus sagt, worauf es in der Kirche ankommt. Jesus spricht von der wahren Größe der Christen. „Der Größte von euch soll euer Diener sein.“ Damit stellt sich Jesus selbst allen Christen als das eigentliches Vorbild hin. Jesus aber diente in seinem Leben ganz seinem Vater und damit ganz uns. Das ist der eigentliche Zusammenhang, in dem wir alles in der Kirche sehen müssen. Immer wieder hat auch ja Jesus zum Dienen ermahnt. Ein besonders Zeichen ist die Fußwaschung beim letzten Abendmahl. Jesus sagt dazu. „Ein Beispiel habe ich euch gegeben.“ Die Kirche hat das auch zusammengefasst in den leiblichen und geistlichen Werken der Barmherzigkeit. Ich führ sie alle an. Die Hungrigen speisen. Den Dürstenden zu trinken geben. Die Nackten bekleiden. Die Fremden aufnehmen. Die Kranken besuchen. Die Gefangenen besuchen. Die Toten begraben Die geistigen Werke der Barmherzigkeit sind genauso wichtig. Die Unwissenden lehren. Den Zweifelnden recht raten. Die Betrübten trösten. Die Sünder zurechtweisen. Die Lästigen geduldig ertragen. Denen, die uns beleidigen, gerne verzeihen. Für die Lebenden und für die Toten beten. Ein besonderer Dienst ist der stellvertretende Dienst der Fürbitte in der Messe. Der verlangt besonders ein Beten in der Gesinnung Christi. |
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Das Leben der Kirche darf sich nicht in Anschaffen erschöpfen. Der Dienst des Priesters soll den Dienst der Gläubigen in der Pfarre ermöglichen, dass er in der Liebe Christi getan wird und zum Glaubenszeugnis wird. Das gilt für euren Dienst aneinander in euren Lebensbereichen und für denn Dienst an der Pfarre besonders. Müssen wir nicht noch mehr das kennen lernen, worin das Dienen in der Kirche besteht. |
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Es geht doch gar nicht darum, dass jetzt alle Pfarrer spielen sollen. Aber alle sollen sich irgendwie doch auskennen, worin das kirchliche Leben überhaupt besteht.
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