Katholische Aktionen

R. k. Predigt zu Allerseelen   (2. November)

Gehalten bei der Totenandacht am 1. November 2005 von GR Pfarrer Mag. Eduard Öhlinger am Nachmittag in der römisch katholischen Pfarrkirche zur Heiligen Margareta in Niederranna, Gemeinde Mühldorf / Niederösterreich / Österreich.
 
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Thema:
 
Mein Glück in deiner Nähe zu sein!

Einleitung:
 
Was mir abgeht in unserer Pfarre.
 
Es ist alles kirchliche Leben so unverbindlich. Ist wirklich das ganze Herz dabei? Für viele scheint der Alltag wie ein reißender Strom zu sein, so dass man für die Gottesdienste der Kirche keine Zeit mehr hat. Dadurch wird der Alltag finster und damit auch banal. Hat man noch für was wesentlicheres Zeit, für die eigentliche Besinnung auf sein eigenes Schicksal? Weicht man dem gläubigen Nachdenken über das eigene Leben aus? Gott aber will, dass wir glücklich werden. Das ist sein Plan mit unseren Leben. Aber wollen wir das uns in der Begegnung mit Jesus schenken lassen?


Hauptteil:
 
Ich will Wegweisung für das Leben geben.
 
Darum kommen wir ja auch zusammen. Wir wollen dann auch alles Gesagte praktisch im Gebet einüben. Damit soll das Leben nicht eingeengt werden, sondern zur Fülle kommen. „Ich will, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben.“


1: 

Darum darf ich als erstes von dem was sagen, was wirklich Hilfe in unseren Nöten ist.
 
In dem großen Glaubensbekenntnis der Messe beten wir. “Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt.“ Das stelle ich nun meinen Gedanken voran als eigentlich tröstliche Zielangabe, als Grund unserer Glaubenshoffnung auf Christus, deren Erfüllung auch Christus als treuer Zeuge verbürgt. Der Mensch hat eine grundsätzliche Schwierigkeit. Der Mensch erwartet mehr denn je immer etwas, als wen. Aber das keinem erfüllen. Das lässt einem unbefriedigt. Das ist auch im Glaubensleben so. Des Menschen Verhalten ist also von Misstrauen geprägt. Im mitmenschlichen Verhalten zeigt sich das, weil es zuerst zwischen uns und Gott vorkommt. Darum ermuntert uns die Kirche, dass wir so beten dürfen, auf Grund all der Worte Jesu vom Evangelium. „Ich erwarte die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt.“ Von dem redet ja Jesus dauernd, dass es innerlich im Glauben und damit in der Umkehr zum Herrn schon anfangen will. Nach unserem Sterben will gerade das sich offenbaren als Anfang des Himmels, als das wahre Glück unseres Lebens, als endgültiges Geschenk des liebendes Gottes. „Im Wasser und im Heiligen Geist wurdest du getauft. Der Herr vollende an dir, was er in der Taufe begonnen hat.“ Stimmt nicht dann das gerade darum. „Mein Glück ist es in deiner Nähe zu sein.“!

2: Ich will auch die Not beschreiben.
 
Damit wissen wir doch, was uns abgeht. Da erfahren wir ja auch, warum es Kirche gibt. Wozu ist sie also notwendig? Lassen sie sich auch darauf eine notwendige Antwort geben. So haben wir teil an den Nöten unserer Zeit. Dürfen wir dem gegenüber lethargisch bleiben und eigentlich tot für Gott? Wie zeigt sich die Not? Man interessiert sich nicht mehr für das Evangelium, aber damit auch nicht für Christus. Das Leben des Zeitgenossen ist in sich verkrümmt, darum nur auf sich bezogen. „Was bringt mir das?“ Das ist die moderne Kernfrage. Das geistliche Organ im Menschen für das, was das Leben zu überschreiten vermag, ist verkümmert. Statt dessen ist man auf die irdische Zukunft allein ausgerichtet und oft nicht einmal mehr das. Der Sinn für das ewige leben ist für den Zeitgenossen erstaunlich schwach geworden gerade auch bei den Christen Das, was Himmel und ewiges Leben bedeutet, ist so banal in den Vorstellungen. Man wünscht sich schon mehr einen schnellen Tod und nicht ein gut vorbereitetes Sterben und einen seligern Übergang ganz in die Hände Jesu. Das hat aber alles wesentlich mit unserem Bild von Gott und seinem Verhältnis zur Welt zu tun. Wir können uns kaum mehr vorstellen, dass Gott wirklich in der Welt und an den Menschen etwas tut, dass er selber in der Geschichte der Handelnde ist. Wir sind in der Wirklichkeit der Welt durch eigene Schuld eingeschlossen. Das nennen die Menschen noch Realismus.

3: Wie kann die wirkliche Not behoben werden?
 
Ich will auch von den Heilmitteln sprechen, die die Nöte beheben können. Davon muss ich ja immer wieder sprechen, selbst wen das lästig fällt. Christus möchte jetzt schon ganz zu uns kommen. Man muss ihn nur ins eigene Leben einlassen. Dann kommt unser eigenes Dasein kehr in seine Nähe. Darum spreche ich von der sehr notwendigen Glaubenserneuerung. Die ist immer wieder notwendig. Vom Glaubensleben kann man auch abdriften und auf einmal im Christ sein ganz einsam sein. Glauben können ist nicht selbstverständlich immer gegeben. Glauben hat auch etwas mit lebendigem Kontakt mit Jesus zu tun. Den muss man im Gebet pflegen in der Kirche bei der Messe und im Alltag. Denn sonst hört er einmal ganz auf. Christ sein ist nicht nur Nächstenliebe und eigentlich das gar nicht zuerst. Es ist zuerst Gottesliebe. Die will gelebt werden und bezeugt werden in der Nächstenliebe. Es gilt aber auch die Hindernisse im Glauben wegzuräumen. Das sind meine Sünden. Darum ist sehr notwendig immer auch eine gute reuevolle Beichte. Im Beten kann ich lebendig werden lassen Glaube Hoffnung und Liebe.

4: Wie kann dann das kirchliche Leben in der Pfarre sein?
 
Das ist dann auch eine Erneuerung des Pfarrlebens. Die kann so anfangen. Das ist meine Vision. Wie gut wäre das für alle. Ich danke zuerst einmal all den Treuen, denen am Sonntag noch die Mitfeier der heiligen Messe ein Herzensanliegen ist. Ich danke auch besonders dafür, dass ihr auch das als Stellvertrerdienst sehen könnt für die die nicht mehr kommen. Wie notwendig braucht das gerade unsere Pfarre. Ihr alle als die lebendige Gewissenserinnerung für die, die nicht kommen. Traget den Schmerz, dass so wenig kommen mit Christus. Verbindet euch so mit Christus als Gekreuzigten und Auferstandenen. Halten wir in großer Hoffnung und in der Treue zu Christus und seiner Kirche auch durch. Möge denen, die treu die heilige Messe mitfeiern, die heilige Messe in die trostvolle Nähe zu Christus bringen, dass sie alle schon jetzt sagen können. Mein Glück ist es in deiner Nähe zu sein, in deiner beseligenden Gegenwart.


Schluß:
 
Das wird Segen bringen.
Das ist nicht umsonst.
Vertrauen wir darauf.
 


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Diese Seite wurde am 1. November 2005 von Familie Wimmer erstellt.