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kaolinisiert und später verkieselt wurden. Es ist
erwähnenswert, daß im Rohgrafit einzelne Korundkristalle
vorkamen, allerdings sehr selten.
Der Bergbau in der Wegscheid war bis 1926 und dann von 196o bis zur
Stillegung des Betriebes im Jahre 1968 im Gange. Die
Lagerstätte ist mit Ausnahme einiger unzugänglicher
Restpfeiler bis zur Adolfistollensohle
abgebaut, unter dieser unverritzt. Ein wirtschaftlicher Abbau dieses
Grubenteiles, der erst aufgeschlossen werden
müßte, ist gegenwärtig nicht möglich.
Um dem Vorhaben der Bergbaubesitzer, den Umsatz des Unternehmens
weitgehendst zu vergrößern, entsprechen zu können, war ein weiterer
Aufschluß von Lagerstätten unbedingt
notwendig. Es wurde deshalb am Nordhange des Trenningsberges,
ungefähr 4o m über der an der Straße errichteten
Aufbereitungsanlage, ein Stollen angeschlagen und damit eine neue
Lagerstätte aufgeschlossen, das sogenannte
Trenninglager. Dieses Grafitlager streicht im Mittel mit 315 Grad und fällt
mit ungefähr 70 Grad nach NNO. Die
Mächtigkeit des Lagers wechselte von 1 bis 8 m, kann aber im Mittel mit 3,5 m angenommen werden. Bei der
Stollenlänge von 250 m bog das Lager stark nach links ab und hatte dann ein
Ost-West Streichen, stellte sich steil
auf und verlor sich bei etwa 350 m Stollenlänge durch eine Btörung. Gegen
das Hangende ging der Grafit in
Grafitschiefer über, der im Ausbeißenden rostig gefärbt war, in der Teufe
sehr hart wurde und an welchem ein
gebändeter Kalk (bekannt als Mühldorfer Marmor) anschloß. Das Liegende
war glimmnerreicher Gneis. Hin und
wieder traten sowohl im Hangenden als im Liegenden mit Quarzit
durchzogene Gneisbänke auf, die das
Grafitlager verquerten und verdrückten. Diese Gneisbänke waren jedoch von
geringer Mächtigkeit.
Der Richardstollen war als Sohlstrecke in einer Länge von 350 m durchwegs
im Grafit aufgefahren. Am
Stolleneilde betrug die Überlagerung etwa ll0 m . Über dem Stollen wurden
in flachen Abständen von jeweils etwa
l0 m, sogenannte Laufstrecken getrieben und diese von 50 zu 50 Meter mit
bis zutage reichenden Aufbrüchen
verbunden ( siehe Grubenkarte ).
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