Grafitbergbau in Mühldorf von Ing. Alois Reifmüller |
|
Da die Weichgrafite, wie bereits erwähnt, zur Gänze abgebaut waren und die
anstehenden Rohgrafite aller bekannten
und in Besitz der Firma befindlichen Lagerstätten h a r t waren, war die
Raffinierung dieser Grafite die
Voraussetzung für ihre Verwendbarkeit. In der Erkenntnis, daß mit den
bestehenden Einrichtungen eine rationelie
Betriebsführung und die Erzeugung eines marktfähigen Produktes und außerdem
eine Kapazitätssteigerung nicht
möglich war, wurde bereits in den Jahren 1920/21 mit dem Umbau der
Aufbereitungsanlage (Raffinerie) hegonnen.
Vor allem wurde ein Dieselaggregat mit einer Leistung von 25 PS
aufgestellt. Die Pochwerke wurden durch zwei
kleinere Kollergänge ersetzt, die Absetzkästen wurden vergrößert und zwei
Kammerfilterpressen mit Holzrahmen
besorgten die teilweise Entwässerung des Grafitschlammes. Der Trockenherd
und der Schornstein wurden
abgetragen und an deren Stelle ein Gebäude errichtet, in welchem die
Filterpressen und die Schlammdruckpumpen
(Membranpumpen) aufgestellt wurden. Zur Trocknung der aus der Filteranlage
kommenden Grafitkuchens wurde ein
ebenerdiges Lufttrockenhaus errichtet und in Betrieb genommen. Entlang der
Landesstraße Mühldorf-Trandorf wurde
das bestehende Gebäude umgebaut und vergrößert und darin die
Komprimiermaschinen zur Herstellung von
Ofenschwärze-Granaten und Tabletten montiert. |
Es ist daher begreiflich, daß sich die damalige Betriebsleitung mit allen
zur Verfügung
stehenden Mitteln für das Zustandekommen des Planes der Übernahme des
Mühldorfer E-Werkes
durch die Erlaufkraftwerke Melk - St.Pölten einsetzte. |
|
Im Jahre 1927 wurde die Ofenschwärzeerzeugung eingestellt und die
Komprimiermaschinen wurden nach Rumänien verkauft. Sie kamen dort zur
Aufstellung und die Mühldorfer Werke, die seit dem Jahre 1925 in eine
Aktiengesellschaft umgewandelt wurden, lieferten den zur Erzeugung von
Ofenschwärze benötigten granulierten Grafit. |
Sorte: | Marke: | Charakter: | Hauptsächliche Eignung und Verwendung: |
Raffinade-GRAFIT in Stücken | PR | allerfeinst geschlämmt, weich | Gewöhnliche Bleistifte, Farbzwecke, feinste Gießereizwecke, Stahlguss, Schießpulverfabrikation. |
MR | feinst geschlämmt, weich | Feine Gießereizwecke, zum Anstreichen von Eisengußwaren. | |
MR II | fein geschlämmt | Gewöhnliche Gießereizwecke, Schalenguß, zum Ausschmieren der Coquillen, Rohguß. | |
Raffinade-Mehl |
PRM MRM MRM II |
Feinmehle der Stückraffinaden | Kernschwärze, mit Ölfirnis getränkt als Anstrichfarbe, stauben von Gußformen, Gebläseschmiere u.a.m. |
Schlämmerei-Abgänge ( Abfälle ) | MA I-II | griffig | Hüttenmännische Zwecke, Glasfabrikation. |