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ST. MARTIN

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Die Pfarrchronik von 1953

Teil 4 (Seite 19 bis Seite 24)

 


Das Jahr 1918

10. November
 
Welche Schwierigkeiten der erste Seelsorger von St. Martin in sturmbewegten Nachkriegszeiten zu überwinden hatte, zeigt ein  A u f r u f,  der am 10. November 1918 in allen Nürnberger Kirchen verlesen wurde.
Wortlaut:
 

„Über Nacht ist die bisherige Staatsordnung gestürzt worden. Eine neue Regierung hat die Geschäfte übernommen. Sie verspricht in ihrem Aufrufe die sofortige Herbeiführung des Friedens, Freiheit, Sicherheit der Personen und des Eigentums. Jedes Menschenleben soll heilig sein. Unseren Grundsätzen getreu bleibend, werden wir Katholiken beim Aufbau der neuen Zeit in diesem Sinne mitwirken. Wir erwarten, daß die neue Regierung ihren Worten auch die Taten folgen läßt, indem sie Gewissensfreiheit und die Freiheit in Ausübung der Religion sichert.“

 
Stern
 
8. Dezember
Gründung der Marianischen Frauenkongregation St. Martin
 
Bis zum Dezember 1918 waren Frauen von St. Martin Mitglieder der Frauenkongregation U. L. Frau Nürnberg. Am 24. November 1918 wurde zur Gründung einer eigenen Frauenkongregation folgender  A u f r u f  in der Kirche verlesen:
 

„Schon vor längerer Zeit haben katholische Frauen des Seelsorgebezirks St. Martin die Gründung einer marianischen Frauenkongregation für den Bezirk angeregt. Nachdem die Gründungsurkunde des H. H. Erzbischofs von Bamberg eingetroffen ist, wird am Feste Maria Empfängnis (8. Dezember) die Gründung der marianischen Frauenkongregation St. Martin feierlich vollzogen werden. Wohl noch nie war es so notwendig als in unseren sturmbewegten Zeiten, daß die katholischen Frauen sich einmütig scharen um ihre Mutter, die hl. katholische Kirche, deren Rechte und Freiheit aufs schwerste bedroht sind und auch von den katholischen Frauen mit verteidigt werden müssen. Nirgends aber können sich die Frauen besser zusammenschließen als unter dem Schutz der Gottesmutter in der marianischen Kongregation. An alle Frauen des Seelsorgsbezirkes


19

 

 
Das Jahr 1918
 

ergeht darum die herzliche Einladung zum Beitritt und zugleich die Bitte, im Kreise ihrer Bekannten für den Beitritt zu werben. Es liegt von heute ab eine Einzeichnungsliste in der Sakristei auf.“

 
Der Aufruf zündete. Die Frauenkongregation wurde am 8. Dezember gegründet, sie hat alle Stürme überstanden und besteht im Jahre 1953 noch mit 230 Mitgliedern. Vorsitzende ist Frau  K a t h a r i n a   S c h u m a n n,  Archivstraße 7.
 



 
 

20

 


Das Jahr 1919

Februar
 
Abschied von H. H. Kuratus Meixner.
 
Stern
 
Friedrich Koegel
 
Divisionspfarrer Friedrich Koegel
 
Die Kuratie St. Martin unter H. H. Kuratus Friedrich Koegel
 
S e i n e   P e r s o n a l i e n:  Geboren 2. Juni 1883 zu Igensdorf, Priester 1. August 1909, Kaplan zu Burgkunstadt 20. August 1909, zu Kronach 1. September 1910, zu Bamberg St. Gangolf 1. Oktober 1911, U. L. Frau 15. August 1912, Divisionspfarrer von 1914-1918, E. K. II. Klasse, B. M.-V.-O. IV. Klasse mit Schwerter, Pfarrverweser in Steinwiesen 6. Februar 1918, Kaplan zu Nürnberg St. Joseph 9. April 1918 Kurat bei St. Martin 1. März 1919, Pfarrer seit 1. Mai 1922. Gestorben am 30. Mai 1931 in Theresienkrankenhaus zu Nürnberg.
 

21

 

 
Das Jahr 1919
 
1. März
 
F r i e d r i c h   K o e g e l  zum Kuratus von St. Martin ernannt. Als er sein Amt antritt, zählt die Gemeinde 5000 Seelen; es existieren drei Vereine, nämlich: Frauenkongregation, Vinzenzverein und Volksverein. H. H. Kuratus Koegel wendet sein Hauptaugenmerk auf den weiteren organisatorischen Ausbau der Seelsorgsgemeinde.
 
 
11. April
 
Missionsvorträge durch zwei Redemptoristenpatres.
 
1.Juni
 
Weihe der neuen Herz-Jesu-Statue, die aus Spenden der Seelsorgskinder angeschafft werden konnte.
 
23. Juni
 
Gründung des Kath. Arbeitervereins (des späteren Kath. Werkvolks) durch 20 Arbeiter in der Nordendhalle.
 
29. Juni
 
Feier der ewigen Anbetung in der Notkirche.
 
19. Oktober
 
Im kath. Hospiz findet der erste Elternabend der Kuratie St. Martin statt. Kath. Elternvereinigung gegründet.
 
9. November
 
Die Gemeinde feiert das Fest des Kirchenpatrons, des hl. Martin. Während desselben bringt zum erstenmal der Kirchenchor von St. Martin eine Messe zum Vortrag.
 
7. Dezember
 
Gründung der Marianischen Jungfrauenkongregation. Die Mitglieder gehörten vorher zur Jungfrauenkongregation St. Josef.
Gründung des Kath. Preßvereins (des späteren St. Michaelsbundes).
 

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Das Jahr 1920

8. Februar
 
Während des Gottesdienstes Sammlung zugunsten der Volksbibliothek St. Martin.
 
Nach dem Gottesdienst feierliche Eröffnung der Volksbibliothek in der Wirtschaft „Parsifal“ am Kobergerplatz.
 
27. Juni
 
Schulanmeldung. Das Resultat mit 72 Anmeldungen für die erste katholische Klasse in der Uhlandschule ist sehr günstig, eine katholische Knabenklasse und eine katholische Mädchenklasse können nun gebildet werden.
 
27. Juni
 
Kanzelverkündigung:
 

„Es wird zur Kenntnis gebrachl, daß für unsere Kirche eine Glocke von 2½ Zentner Gewicht bestellt wurde und dieselbe bereits abgesandt ist und in dieser Woche noch eintreffen wird. Allen Gläubigen, welche in so reichem Maße zur Sammlung für die Glocke beigetragen haben, sei der herzlichste Dank ausgesprochen.“

 
Gründung des katholischen Jungmännervereins St. Martin.
 
11. Juli
 
Kanzelverkündigung:
 

„Zum ersten Male haben wir heute vom Turme unserer Kirche den Klang der neuen Glocke vernommen. Möge diese Glocke in Zukunfl stets eine lebendige Mahnerin für uns sein, recht eifrig zum Hause Gotltes zu kommen, möge sie vor allem recht viele Säumige zur Gnadenstalt rufen. Die Glocke wurde hergestellt von der Firma Ulrich & Weule in Apolda in Thüringen, hat ein Gewicht von 2½ Zentnern und, stellt einen Wert von 1700 Mark dar. Die Firma hat jedoch die Glocke solange kostenlos zur Verfügung gestellt, bis später für eine massive Kirche ein größeres Geläute angeschafft wird. Die angesammelten Mittel, für die ich nochmals Dank sage, sollen den Grundstock, bilden für das spätere Geläute.“

 

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Das Jahr 1920
 
 
12. September
 
Bisher war Gottesdienst an den Sonntagen um ½8 Uhr (Frühmesse) und ½10 Uhr (Predigt und Amt). Von heute ab findet alle Sonntage um ¼9 Uhr der Gottesdienst der Kreisoberrealschule mit Predigt und hl. Messe statt.
 
28. November
 
Nachdem bereits am 24. Februar 1920 eine Generalversammlung im kath. Hospiz stattgefunden hat, wird heute im Restaurant „Maxgarten“, Maxfeldstraße, der Kath. Kirchenbauverein gegründet zur Aufbringung von Mitteln zum Neubau der Martinskirche.



 
 

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Diese Seite wurde am 10. Februar 2007 erstellt.