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ST. MARTIN

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Die Pfarrchronik von 1953

Teil 5 (Seite 25 bis Seite 30)

 


Das Jahr 1921

12. März
 
Beginn der hl. Mission in der Notkirche durch die H. H. Patres  S o l a n u s   V o l l- m u t h  und  M a r k u s   G r ä b n e r  aus dem Franzisklanerkloster Würzburg. Besonders der erste Prediger begeisterte die Zuhörer und hatte stets eine volle Kirche.
 
1. Mai
 
Erste Monatskommunion des Männerapostolates, das von jetzt ab regelmäßig am ersten Monatssonntag zur hl. Kommunion geht; die Monatskommunion der Frauen findet am 4. Sonntag des Monats statt.
 
29. Mai
 
Feier der ewigen Anbetung.
 
Stern
 
7. August
 
Erste Primiz in der Notkirche; das Erstlingsopfer des H. H. Neupriesters Raimund Trauner.
 
P e r s o n a l i e n :  Raimund Trauner, Erzb. Geistl. Rat, Stadtpfarrer, geh. 16. Mai 1884 zu Nürnberg, Priester 31.Juli 1921, Koop. Marktschorgast 1. September 1921, Kpl. Fürth St. Heinrich 4. November 1921, Caritasgeistlicher Nürnberg seit September 1924, Kuratus Haßlach 1. September 1926, Pfarrer Stöckach 1.August 1932, Pfarrer Fürth U. L. Frau Mai 1939. Dort wirkt er heute noch.      Raimund Trauner
Raimund Trauner, erster Priester, der aus der Pfarrei St. Martin hervorgegangen ist
 
1. September
 
Der Bezirk der St. Martinskirche wurde 1917 als selbständige Kuratie errichtet. Am 1. September 1921 bekam sie einen Kaplan, da für den Kuratus allein die Arbeit zu viel wird.
 

25

 

 
Das Jahr 1921

Weil kein Pfarrhaus vorhanden war, wurden die Pfarrkinder gebete für den neuen Kaplan ein möbliertes Zimmer zur Verfügung zu stellen. Name des Kaplans:  K o n- r a d   S c h r e p f e r.  Er wirkte in St. Martin vom 1. September 1921 bis 15. November 1923. Am 16. Juni 1939 ist er in die Ewigkeit eingegangen.
 
30. Oktober
 
Im kleinen Stadtparksaal fand die Gründung eines katholischen Jugendvereins St. Martin statt.
 
13. November
 
Kanzelverkündigung:
 

„Da in den beiden Siedlungswerken Loher Moos und Buchenbühl bereits mehr als 700 Katholiken wohnen, die keine Gelegenheit zum Besuche des Gottesdienstes haben, wird, um diesen dringenden Bedürfnissen abzuhelfen, vom nächsten Sonntag ab in der kleinen Schule in Ziegelstein am 9 Uhr regelmäßig ein Gottesdienst abgehalten. Die Katholiken der beiden Siedlungswerke werden, gewiß ihre Ehre darein setzen, recht zahlreich zu diesem Gottesdienst zu erscheinen.“

 

26

 


Das Jahr 1922

5. März
 
Durch Dekret des Kultusministeriums vom 5. März wird die Kuratie St. Martin zur Pfarrei erhoben.
 
28. März
 
D e k r e t   d e s   H o c h w ü r d i g s t e n   H e r r n   E r z b i s c h o f s :
 

„Jacobus, durch Gottes Barmherzigkeit und des Apostolischen Stuhles Gnade Erzbischof von Bamberg.
 
Bestätigung von sechs neuen Pfarreien in der Stadt Nürnberg.
Die sehr berühmte Stadt Nürnberg, die einst durch die Pracht und die Zahl ihrer Gotteshäuser und Klöster weit und breit bekannt war, vergaß in der Zeit der Reformation auf den hergebrachten Glauben und schloß sich der Neuerung an, so daß der katholische Glaube fast ganz ausgerottet wurde. Im Jahre 1810 wurde schließlich für die 900 Katholiken, die damals in der Stadt wohnten, wieder die Pfarrei U.L. Frau errichtet. Nach über 80 Jahren, im Jahre 1895*) kam als zweite Pfarrei St. Elisabeth hinzu, da die Zahl der Katholiken fast 40 000 erreicht hatte. Als dritte folgte im Jahre 1910 die Pfarrei Herz Jesu, nachdem unterdessen die Katholiken nahezu auf 100 000 angewachsen waren. Hierauf wurde im Jahre 1916 als vierte Pfarrei St. Anton, im darauffolgenden Jahre als fünfte Pfarrei St. Ludwig errichtet.
 
Da aber in dem weiten Gebiet der Stadt und der Vororte mehr als 110 000 Katholiken wohnten, war es höchst notwendig, neue Pfarreien zu gründen, damit für das Seelenheil gesorgt sei.
 
Zu diesem Zweck fanden zwischen der Regierung und Unserem Ordinariat sorgfältige Verhandlungen statt, damit die Bezirke der Kuratien, die im Laufe der Zeit innerhalb der Pfarrgrenzen gebildet wurden, zu wirklichen Pfarreien erhoben würden. Diese Verhandlungen haben durch das große Entgegenkommen der Staatsregierung einen günstigen Verlauf genommen, indem durch Beschluß des Staatsministeriums vom 5. ds. Monats die Errichtung von sechs neuen Pfarreien genehmigt wurde.
 
Wir aber bestätigen und beschließen kraft der Autorität Unseres Amtes gemäß den Vorschriften der hl. Kanones die Errichtung von sechs neuen Pfarreien, nämlich:

 
*) St. Elisabeth war 1895 genehmigt, aber erst 1896 errichtet worden.
 

27

 

 
Das Jahr 1922
 

a)  innerhalb des Gebietes der Pfarrei U. L. Frau:
      1. die Pfarrei St. Karl,
2. die Pfarrei St. Josef,
3. die Pfarrei St. Martin,
4. die Pfarrei St. Michael;
 
b)  innerhalb des Gebietes der Pfarrei St. Elisabeth:
      5. die Pfarrei St. Bonifaz;
 
c)  innerhalb des Gebietes der Pfarrei Herz-Jesu:
      6. die Pfarrei St. Kunigund.
 
Die Grenzen und Einkünfte all dieser Pfarreien sind bereits festgelegt. Die freie Verleihung der genannten sechs Pfarreien behalten wir Uns und Unseren Nachfolgern vor.
 
Wir hoffen, daß die neu errichteten Pfarreien durch, viele Jahrhunderte hindurch reiche Früchte für das Seelenheil bringen mögen. Gegeben zu Bamberg, am 28. März, dem Fest des hl. Johannes von Capistran, der einst in der Stadt Nürnberg so viele durch seine Predigten auf den Weg des Heiles zurückführte, im Jahre 1922.“

gez. † Jacobus, Erzbischof.

 
 
16. April
 
Feierliche Weihe der Vereinsfahne des katholischen Arbeitervereins St. Martin.
 
 
Die Pfarrei St. Martin unter H. H. Stadtpfarrer Friedrich Koegel
 
1. Mai
 
Nach Genehmigung des Landtags und des Ministeriums für Unterricht und Kultus ist ab heute St. Martin nicht mehr Kuratie, sondern Pfarrei.
 
14. Mai
 
In der Wirtschaft "Orleans" Kirchenwahlen. Gewählt wurden in die Kirchenverwaltung: Gg. Meixner, J. Franz, Andreas Weberpals, Christ. Schleidt, G. Amtmann, Joh. Schmitt, Gg.. Berner.
 
4. Juni
 
Weihe der neuen Vereinsfahne des kathol. Jugendvereins St. Martin
 

28

 

 
Das Jahr 1922
 
16. Juli
 
Feierliche Einführung des bisherigen Kuratus  H. H.   F r i e d r i c h   K o e g e l  in sein neues Amt als Pfarrer von St. Martin durch H. H. Geistlichen Rat und Ehrendomherrn  E g e n h ö f e r.
 
 
29. Oktober
 
Im Vereinshaus erfolgt heute die Gründung eines Elisabeth-Vereins zur Unterstützung notleidender Frauen. Das Vereinshaus befindet sich in der Meuschelstraße 64, dort ist auch die Volksbibliothek untergebracht.
 
19. November
 
Feierliche Benediktion der Kirche St. Georg durch Se. Exzellenz den Hochwürdigsten Herrn Erzbischof  Dr.  J a c o b u s   R i t t e r   v.   H a u c k.
 
26. November
 
K a n z e l v e r k ü n d i g u n g :
 

„In der Nacht vom 21. November wurde in unserer Kirche in ruchloser Weise ein Einbruch verübt. Die Verbrecher schlugen ein Fenster ein, erbrachen gewaltsain den Tabernakel, entwendeten zwei Speisekelche ans Aluminium. Das Allerheiligste schütteten sie im Tabernakel aus. Der hierbei verursachte Schaden beträgt ca. 15 000 Mark (Inflation!). Zum Wiederersatz wird am kommenden Sonntag im Gottesdienst eine Sammlung vorgenommen.
 
Zur Sühne für die furchtbare Verunehrung des Allerheiligsten wird am Donnerstagabend eine Sühnefeier abgehalten mit Predigt, Andacht und Sühnegebeten. Die Gläubigen werden gebeten, zur Sühne für die große Verunehrung des Allerheiligsten am Herz-Jesu-Freitag und Herz-Jesu-Sonntag recht zahlreich die hl. Kommunion zu empfangen.“

 
Kirchenpfleger  G e o r g   B e r n e r  kauft privat das Vereinshaus in der Sehlüsselfelderstraße. Damit wurde in diesem Jahr für den Kirchenchor und alle Pfarrvereine ein Heim geschaffen.
 

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Das Jahr 1922
 
 
Pfarrgrenzen: Am 19, Februar 1921 beantragte Kuratus  K o e g e l  folgende Pfarrgrenzen:
 
Im Süden: Maxtor- und Vestnertorgraben;
 
im Osten: die Bayreuther Straße, die Äußere Bayreuther Straße bis zur Stadtgrenze;
 
im Norden: die Stadtgrenze mit den Ortschaften Lohe, Almoshof, Kraftshof, Ziegelstein, Buchenbühl;
 
im Westen: die Bucher und Äußere Bucher Straße bis zur Stadtgrenze. Diesen Anträgen wurde durch Entschließung der Regierung Mittelfranken entsprochen. Nur die Südgrenze wurde mit der Pirkheimerstraße bestimmt.
 



 
 

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Diese Seite wurde am 10. Februar 2007 erstellt.