Liebe Schwestern und Brüder! |
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Heute, am letzten Sonntag des Kirchenjahres, feiern wir das Christkönigsfest. |
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Papst Pius Xl. hat diesen Festtag in den liturgischen Kalender der Kirche eingefügt. Er wollte mit dem Bekenntnis zu Jesus Christus, als König der Menschen
und der Zeiten ein Gegengewicht schaffen, zu den damals herrschenden bzw. heraufziehenden Diktaturen des Kommunismus bzw. Nationalsozialismus. |
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Denn, das
war die Hoffnung des Papstes: Wer seine Bindung an Jesus Christus bekennt und
feiert, der wird anderen, selbst ernannten Königen gegenüber kritisch sein und
bleiben, wenn diese nach der Herrschaft über die Herzen der Menschen greifen
wollen. Die damaligen Diktaturen sind verschwunden, aber andere sind neu entstanden. Deshalb ist das Anliegen von damals bis heute aktuell geblieben. |
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Nicht
zuletzt die von Papst Benedikt XVI. als „Diktatur des Relativismus“ bezeichnete
Denkweise, bedroht in unserer Zeit in vielen Bereichen den Glauben an Gott und
damit die Würde des Menschen. Das heutige Fest kann für uns eine Hilfe sein, um
besser zu verstehen, dass der Glaube an Jesus Christus, den König der Welt, das
Menschsein vor Verzerrungen bewahrt. Dazu gilt es auf sein Königtum zu schauen, es zu betrachten und in unserem Herzen zu erwägen. Worum geht es dabei? |
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Das Evangelium bezeugt das Wesen des Königtums Christi. Es macht deutlich:
Sein Königtum ist völlig anders, als jedes irdische Königtum. „Du sagst es, ich bin
ein König ... Aber mein Königtum ist nicht von hier,“ sagt Jesus vor Pilatus. Damit
war für den Statthalter die Sache klar: Keine politische Ambitionen dieses Mannes
aus Nazareth, also keine Gefahr für das römische Weltreich. Mehr war für ihn nicht
wichtig. Wie lächerlich Pilatus Jesu Aussage empfindet, wird klar, als er ihn vor das
Volk führt. |
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Aber wie sollen wir das Wort Jesu verstehen? Denken wir nach: Jesus
Christus ist aus der Herrlichkeit des Vaters zu uns Menschen gekommen. Er legt
Zeugnis ab für die Wahrheit Gottes. Und diese Wahrheit, die alle irdischen Gedanken und Wahrheiten umgreift und übersteigt, besteht nicht in kalter Macht, sondern in der unfassbaren Liebe des Vaters zu den Menschen. Für sie sendet er
seinen Sohn in das Leben, Sterben und Auferstehen. |
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Um dieser Wahrheit willen ist Jesus durch sein Land gezogen und hat – gelegen oder ungelegen – diese Wahrheit verkündet durch Wort und Tat: Du Mensch, bist von Gott gewollt, geliebt, angenommen. |
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Göttliche Herrschaft ist und wird erkennbar im Dienst der Liebe, die alles zu überwinden vermag: die Sünde, ja sogar den Tod. Denn die Liebe ist stärker als der
Hass, als die Gewalt, als der Tod. Und so wird Jesus Christus zum wahren König
über die Welt und die Menschen – von Ewigkeit her, jetzt in der Gegenwart, bis hin
zur Vollendung am Ende der Zeiten, wie sie in der Lesung aus der Offenbarung
des Johannes aufstrahlt. |
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Gott herrscht als König aller Menschen in Liebe. Doch er tut dies nicht gegen uns, sondern nur mit uns. Er ruft uns in sein Königreich. Er bittet uns am Aufbau seines
Reiches mitzuarbeiten: in uns selbst ebenso wie in der Begegnung mit den Nächsten. Die Präfation zum heutigen Festtag beschreibt, wie dieses Reich aussieht:
Es ist das „Reich der Wahrheit und des Lebens, das Reich der Heiligkeit und der
Gnade, das Reich der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens“. |
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Überall, wo Menschen danach Leben, wird das Reich Gottes lebendig und wird es in seiner
Klarheit und Schönheit für die Menschen jeder Zeit anziehend. Je mehr wir Jesus
Christus in unserem Leben zur Herrschaft kommen lassen, umso mehr wird das
Königreich des Herrn wachsen und die Menschen vor den Diktaturen bewahren,
die seine Würde zerstören. Denn niemand und nichts kann dem Menschen die
Würde nehmen, die Gott ihm schenkt: Er ist von ihm gewollt, geliebt und angenommen. Das gilt für jeden von uns. |
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Deshalb kann jeder von uns zu sich sagen:
Ich bin von Gott gewollt. Ich bin von Gott geliebt. Ich bin von Gott bejaht! |
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