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ST. MARTIN

GROLANDSTR: 71  -  90408 NÜRNBERG  -  TEL. 35 15 22



Die Pfarrchronik von 1953

Teil 7 (Seite 38 bis Seite 44)

 


Das Jahr 1927

1. Januar
 
Erscheinen der ersten Nummer des „Pfarrblatt für die katholische Gemeinde St. Martin und St. Georg“.
 
Stern
 
Ende Juli
 
P f a r r e r  K o e g e l  zog in das neue Pfarrhaus ein.
 
Am 10. Jahrestag der Weihe unserer Kirche, den
 
16. September
 
erfolgte die Benediktion des Pfarrhauses. Erbaut wurde es nach den Plänen von Professor Dr. H o l z m e i s t e r (Wien).
 
Am gleichen Tage fanden sich im „Kolosseurn“ die Katholiken der Nordpfarrei „St. Martin“ zur Festfeier des zehnjährigen Bestehens der Notkirche „Hinter der Veste“ und des Muttervereines der ganzen Gemeinde, des „Vinzenzvereines“, zusammen.
 
Stern
 
10 Jahre „Vinzenzverein St. Martin“. Der Mitgründer des Vereins, erster Kuratus bei St. Martin,  V e r l a g s d i r e k t o r  M e i x n e r  (Bamberg), hielt in der am
 
9. November
 
im „Kolosseum“ stattgefundenen Feier die Festrede.
 
Stern
 
Der Martinsbau.
 
Am Feste des hl. Franziskus Xaverius, Samstag, den
 
3. Dezember
 
nachmittags 3 Uhr, fand die Hebefeier unseres Pfarrgemeindehauses statt; es soll von nun an den Namen  S t.  M a r t i n s b a u  tragen. — Mit dem Fortschreiten des Baues mehren sich die Finanzsorgen des Bauherrn. Die vergebenen, aber noch nicht zur Ausführung gebrachten Arbeiten werden den Rest der aufgenommenen Hypothek von 100 000 M. verschlingen. Woher die Mittel nehmen, um den Bau zu Ende zu führen? Und doch müssen noch 40 000 Mark zur Vollendung des Baues aufgebracht werden. Es bleibt nur die eine Möglichkeit, nämlich die, tatkräftige Hilfe der Pfarrkinder.
 

38

 

 
Das Jahr 1927
 
Der St. Martins-Bote (Nr. 1, Januar 1928) bringt diese
 
Bitte um Darlehen.
 
Zur Vollendung des Martinsbaues benötigt der Kirchenbauverein noch eine größere Summe.
 
Es ergeht das Ersuchen um Darlehen. Auch kleine Beträge in Monatsraten bezahlt, sind willkommen. Das Darlehen wird nach dem jeweiligen Zinsfuß der Sparkasse bezahlt. Es wird auf Verlangen jederzeit zurückbezahlt. Der Kirchenbauverein haftet mit seinem ganzen Vermögen für die Sicherheit des Gegebenen. Es wird strengstes Vertrauen bewahrt; die Einzahlungen können im Pfarramt, Grolandstraße 71, oder beim Kassier, Herrn Oberinspektor Murmann, Parkstraße 45, erfolgen.
Koegel, Stadtpfarrer.
 
Stern
 
In diesem Jahre Wahl der neuen Kirchenverwaltung für 1928-34. Gewählt wurden: A m t m a n n   Günther,  B e r n e r  Gg.,  F e s e l  Mich.,  F r a n z  Josef, W e b e r p a l s  Andreas,  G e b h a r d  Erhard,  M u r m a n n  Erhard.
 
Stern
 
P f a r r e r : Friedrich Koegel.
 
K a p l ä n e : Georg Henkel, Leo Veth, Nikolaus Pieger.
 
K u r a t i e  S t.  G e o r g : Kuratus Otto Grasmüller.
 

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Das Jahr 1928
 
22. Mai
 
Glanzvolle Eröffnungsfeier des St. Martinsbaues
 
unter Anwesenheit des  H o c h w.  H e r r n  E r z b i s c h o f s  v.  H a u c k.
 
Zur Eröffnungsfeier schrieb der St. Martins-Bote u. a.:
 
„Ein Freudentag von besonderer Bedeutung naht für die ganze Pfarrei, der Eröffnungstag unseres St. Martinsbaues. Mit Dank schauen wir auf zu Gott, der unser Werk mit seinem sichtbaren Segen begleitet hat.
 
Nun steht der Bau in seiner Vollendung vor uns, schlicht und einfach, ohne Zierat, ganz beherrscht von den Grundsätzen strenger Sachlichkeit. Es ist ein Zweckbau. Ein Pfarrgemeindehaus, das allen Bedürfnissen der neuzeitlichen Seelsorge gerecht werden soll.
 
Die Jugend soll das erste Recht im Hause haben, darum gehört ihr der größte Teil desselben: ein schöner Unterhaltungssaal mit geschmackvoll bemalter Decke und geräumiger Theaterbühne.
 
Der Kinderschule sind zwei schöne, lichte Räume geschaffen, die im Nordflügel des Baues liegen, mit einem gesonderten Eingang.
 
Die Schwesternwohnung besteht aus sechs, Räumen und liegt im 1. Stock auf der Westseite.
 
St. Martinsbau
 
Der St. Martinsbau *)
 
*) Leider fiel auch dieser für die Pfarrei so notwendige Bau in der Nacht vom 10. auf 11. August 1943 einem Fliegerangriff zum Opfer.
 

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Das Jahr 1928
 
 
Auch für die anderen Vereine sind genügend Räume vorhanden.
 
Allen Gönnern und Helfern ein recht herzliches Vergelts Gott. Innigen Dank aber besonders unserem Hochwürdigsten Herrn Erzbischof für die liebenswürdige Zusage seines persönlichen Erscheinens zur Feier.”
 
29. Mai
 
(Pfingstdienstag) vormittags 8 Uhr Eröffnung des Kindergartens im St. Martinsbau. Noch am Pfingstsamstag haben die Schwestern von der hl. Familie die notwendigen Möbel und Spielsachen für den Kindergarten zusammengebettelt. Die Zahl der Kinder betrug am Anfang 40, aber schon bald nachher 80.
 
Neben dem Kindergarten betreuen die Schwestern von der hl. Familie auch die Gaststätte im Martinsbau (2 Schwestern); dazu kommen 1 Pfarrschwester, 1, später 2 Krankenschwestern und die für den Haushalt notwendigen Schwestern, so daß es zusammen 7 bzw. 8 Schwestern sind.
 
24. Juni
 
Heute nachmittag 4 Uhr Jugendfest im St. Martinsbau.
 
7. Oktober
 
Die Gläubigen werden darauf aufmerksam gemacht, daß die Schwestern von der hl. Familie nunmehr in unserer Pfarrei die Familien-, Wochenbett- und Krankenpflege übernehmen. Unentgeltlich gepflegt werden nur jene Kranke, welche Mitglieder des Krankenpflegevereins sind. Für Nichtmitglieder kommen entsprechende Pflegegebühren zur Verrechnung. Es ergeht deshalb das Ersuchen an alle Pfarrkinder, recht zahlreich dem Krankenpflegeverein beizutreten, nicht nur im eigenen Interesse, sondern auch, um ärmeren Familien die Pflege zu ermöglichen. Die näheren Bestimmungen sind im St. Martinsboten ersichtlich.
 
16. Dezember
 
Zehnjähriges Stiftungsfest der Marianischen Frauenkongregation St. Martin. Die Festpredigt hielt  G e i s t l.  R a t  P.  G a m e l b e r t :  „Die Gottesmutter und Jungfrau Maria als Ideal und Vorbild der Frau.“
 

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Das Jahr 1929
 
Nicolaus Pieger      
Nicolaus Pieger
 
Kaplan vom 1. Sept. 1925 bis 16. März 1929
 
Grußwort

Möge Gott alle Wunden, die der unselige Krieg St. Martin geschlagen, recht bald heilen und möge in St. Martin die Begeisterung der Gründungsjahre stets erhalten bleiben.
 
Pieger Nicolaus, St. Heinrich, Fürth


 
Stern
 
Am 29. Mai 1928 war im St. Martinsbau der Kindergarten St. Martin eröffnet worden. Er blickt nun auf das erste Jahr seines Bestehens zurück. Die Leitung hatten die Schwestern von der heiligen Familie, Sitz München. In dem nun abgelaufenen Jahre besuchten 134 Kinder (67 Knaben, 67 Mädchen) den Kindergarten mit insgesamt 8 390 Besuchsstunden. Von diesen Kindern waren
 

108    Kinder  katholisch
 
26    Kinder  protestantisch
 
8    Kinder  Halbwaisen

 
Von 44 Kindern stehen die Mütter ganz, von 16 Kindern teilweise im Erwerbsleben. Das Schulgeld beträgt für jedes Kind wöchentlich 1 Mark.
 
Die ärztliche Aufsicht führt Dr.  K a s p e r.

 
Stern
 
Oktober
 
Der Kirchenchor beging die Feier seines, zehnjährigen Bestehens.
 

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Das Jahr 1930

Eine wichtige Änderung in der Leitung des St. Martinsbaues:
 
Die Schwestern von der hl. Familie haben am
 
1. April
 
das Haus verlassen, das sie seit zwei Jahren in dankenswerter Weise geführt haben.
 
Seit 1. April sind nun  N i e d e r b r o n n e r  S c h w e s t e r n  in der Pfarrei tätig, und zwar 4 Schwestern für Krankenpflege, 2 für den Kindergarten und eine für die Pfarrseelsorgehilfe. Wir entbieten ihnen ein  „H e r z l i c h e s  W i l l k o m- m e n“,  und beten für sie, daß ihre Tätigkeit in der Pfarrei eine gottgesegnete sei.
 
Georg Henkel
 
Kaplan vom 1. Juli 1922 bis 15. Juli 1930
 
Grußwort!

Eine Predigt vom 3. Advent 1923 in Nürnberg kam mir dieser Tage wieder unter die Hände. „Kein Platz in der Herberge“ — eine Bettelpredigt; ging es ja damals darum, das Grundstück, auf dem die Notkirche aufgestellt war, käuflich zu erwerben;

      Georg Henkel
 
der Herr hatte noch keinen „Platz“ in der Gemeinde St. Martin! Seitdem ist St. Martin erstanden und nach Zerstörung wieder erstanden. An Stelle der alten getreuen Pfarrhilfen, die vielfach in andere Orte oder andere Pfarreien verstreut wurden, sind neue „Getreue“ getreten. Alle grüßt der damalige Kaplan von St. Martin und derzeitige Pfarrer von Rattelsdorf
Georg Henkel
 
10. August
 
Primiztag in St. Martin
 
Heute galt es, das erste heilige Meßopfer eines Pfarrkindes von St. Martin zu einem Festtag der ganzen Gemeinde zu gestalten.
 
Zum zweiten Male und nach neunjährigem Abstand zog in die St. Martinskirche ein Neupriester ein, um hier zum ersten Male das Opfer des Neuen Bundes zu feiern. Der Klerus, die Angehörigen und die katholischen Vereine gaben vom Pfarrhaus aus; dem Primizianten  P.  I n g b e r t  F r a n z  aus, dem Würzburger Franziskanerkloster das Ge-
 

43

 

 
Das Jahr 1930
 
 
leite zur Kirche. Die Festpredigt hielt  P.  A m a n d u s;  er hatte als Novizenmeister den Ordensschüler in den Geist des Franziskanerordens eingeführt.
 
Der Primiztag war zugleich der Geburtstag von P. Ingbert. Die Eltern konnten am gleichen Tage das 44jährige Ehejubiläum feiern. Die Tätigkeit des Vaters des Neupriesters, Kaminkehrermeister Franz, in den katholischen Vereinen, besonders im Vinzenzverein und in der Kirchenverwaltung, hat ihm einen guten Namen innerhalb der katholischen Vereinswelt verschafft.
 
Priminz
 
Der Primiziant P. Ingbert Franz mit den Festgästen
 
27. August
 
P r ä l a t  L e i c h t  sprach im St. Martinsbau zu den Katholiken unserer Pfarrei über die bevorstehende Reichstagswahl.
 
Stern
7. September
 
Es ist beabsichtigt, im St. Martinsbau einen Jugendhort zu errichten. Schulpflichtige Kinder, deren Eltern zur Arbeit gehen müssen, finden dort Aufenthalt und Betreuung. Auch wird auf Wunsch Essen verabfolgt. Anmeldungen können bei den Niederbronner Schwestern erfolgen.
 
Stern
14. September
 
Gründung des katholischen Arbeiterinnenvereins St. Martin.
 

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Diese Seite wurde am 10. Mai 2007 erstellt.